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Globale Energiepreiskrise zieht Ölpreise höher

15.10.2021, 09:16 Uhr von

2021-10-15T07:16:53.000Z
Globale Energiepreiskrise zieht Ölpreise höher (15.10.2021)

Internationaler Markt

Die globale Energiepreiskrise bei Kohle, Gas und Strom schwappt immer stärker auf den Ölmarkt über. Wer die Möglichkeit hat, setzt den Dieselgenerator oder das Ölkraftwerk in Betrieb, um den Preisexzessen aus dem Weg zu gehen.

Der Öl-Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hob gestern aus diesem Grund seine Nachfrageprognosen erneut an. Auch warnen sie vor möglicherweise anhaltend hohen Ölpreisen. Der Weg Richtung Klimaneutralität laufe nicht synchron: Die Investitionen in neue Öl- und Gasvorkommen gehen stark zurück, aber der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist noch viel zu langsam, um die Lücken zu schließen.

Gleichzeitig winken OPEC-Vertreter ab: Die aktuelle Lage rechtfertige keine Anhebung der Fördermengen. Der Protest der Importstaaten ist verhalten, so dass der Ölmarkt weiter fest im Griff des Ölkartells bleibt. Die Industrieländer haben mit ihren Gaspreis- und Strompreiskrisen alle Hände voll zu tun. Auch sind die Preissteigerungen im Ölmarkt weniger stark und es deutet sich hier keine Knappheit über die Wintermonate an.

Vor diesem Hintergrund schraubt sich Brent-Rohöl immer weiter nach oben. Knapp 85 Dollar je Barrel melden die Ölbörsen heute Morgen. Soviel musste zuletzt im Herbst 2018 gezahlt werden, als iranische Raketen die saudischen Ölanlagen angriffen und ein Großkonflikt am Persischen Golf greifbar schien. 

Beruhigender wirken die neuesten Zahlen aus dem Ölmarkt. Der Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums (DOE) bestätigte in der Tendenz die Vorabschätzungen: Die Rohöllager wuchsen in der Berichtswoche kräftig um 6,1 Mio. Barrel, aber dafür schrumpften die Vorräte an Hauptproduken, wenn auch nur leicht. Die Benzinvorräte verloren 2 Mio. Barrel, während die Diesel/Heizöl-Mengen unverändert blieben.

Die Zahlen waren etwas verwirrend, denn in derselben Woche kamen knapp 10 Mio. Barrel Rohöl weniger ins Land als in der Woche davor. Umso erstaunlicher also, dass die Rohölbestände zulegen konnten. Offenbar verarbeiteten die Raffinerien weniger Rohöl als erwartet.

Hier die Zahlen des DOE (Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:

Rohöl: +5,2 Mio. Barrel (API) bzw. +6,1 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -2,7 Mio. Barrel (API) bzw. -0,0 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: -4,6 Mio. Barrel (API) bzw. -2,0 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 11,4 Mio. Barrel pro Tag (0,9 Mio. über Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,7 Mio. Barrel pro Tag (2,3 Mio. über Vorjahreswert)

Die recht entspannt wirkende Momentaufnahme der Tanklager in den USA reicht aber nicht aus, um den globalen Preisanstieg zu stoppen. Die Rohölsorten Brent und WTI ziehen auch heute an. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 82,02 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die Nordseesorte Brent kostet 84,82 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasöl notiert bei 743,75 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8613 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,1607 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Der Sog der globalen Energiepreiskrise zieht die deutschen Heizölpreise immer weiter nach oben. Über 89 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter) zeigt die Heizölpreis-Tendenz am frühen Morgen an – ein neues Jahreshoch.

Die Bestellaktivität geht etwas zurück, liegt aber noch immer über dem Durchschnitt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt auf der zweithöchsten Stufe.

Das könnte am immer schwächeren Preisoptimismus liegen. Aktuell setzen nur noch 39% der Stimmen in der tagesaktuellen Lesereinschätzung auf einen Preisrücksetzer. Das ist einer der niedrigsten Werte in diesem Jahr. Ein Blick auf die Preischarts reicht jedoch aus, um diese Haltung zu begründen: Die Preiskorridore ziehen seit über einem Jahr nach oben. In den letzten Wochen hat sich der Trend sogar beschleunigt.

Was tun? Die knappe Rohölversorgung der Welt verhindert eine Preisentspannung. Preisübertreibungen oder höhere Margen könnten Heizöl in den nächsten Wochen noch teurer machen.  Wer vor einem fast leeren Tank steht, sollte mit seiner Bestellung also nicht zu lange zögern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

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Heizölpreise-Chart vom 15. Oktober 2021

Heizölpreise-Chart vom 15.Oktober 2021
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 15 Oktober 2021, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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