Preisvergleich:

Ölpreise brechen ein

21.12.2020, 09:12 Uhr von

2020-12-21T08:12:00.000Z
Ölpreise brechen ein (21.12.2020)

Internationaler Markt

Die Pandemie hat den Ölmarkt wieder eingeholt. Heute Morgen liegt Brent-Rohöl nur noch knapp über 50 Dollar je Barrel und damit 4 Prozent unter dem Höchststand vom Freitag. Technisch war eine Korrektur ohnehin fällig, denn die Ölpreise waren in den letzten Wochen unablässig gestiegen. Am Freitag kletterten sie ohne erkennbaren Anlass erstmals seit März über 52 Dollar je Barrel.

Die Preishausse nährte sich vor allem aus der Hoffnung auf ein nahes Ende der Pandemie und einer raschen Erholung der Ölnachfrage im nächsten Jahr. Doch der Schreck über die neue Corona-Variante in Großbritannien (“B.1.1.7”) und die daraufhin hastig verhängten Reiseverbote in ganz Europa drehten die Stimmung. Anscheinend ist die neue Mutation deutlich ansteckender, ansonsten aber ähnlich gefährlich wie der Vorgänger. Auch sollen die Impfstoffe bei der neuen Virusvariante genauso wirksam sein, aber da gibt es anscheinend noch Klärungsbedarf.

Viele der spekulativ veranlagten Hedgefonds bauen daher heute Morgen eiligst ihre bullischen Positionen ab, denn die Risiken sind offenbar gestiegen.

Selbst die nahe Einigung in den USA über ein großes Konjunktur- und Stützpaket kann die Ölpreise im Moment nicht mehr auf Kurs bringen. Knapp 900 Milliarden Dollar will der Kongress möglicherweise schon heute freigeben. Darauf hatte der Markt eigentlich schon lange gewartet, aber bekanntlich können sich Trader immer nur auf ein Thema konzentrieren. Hier gilt die Devise, Risiken zu reduzieren, sobald die Lage unübersichtlich wird.

Auch das Kartell OPEC+ muss angesichts der raschen Veränderungen schneller reagieren als früher. Die Kartellchefs in Saudi-Arabien und Russland vereinbarten jetzt monatliche Treffen, um die Strategie kurzfristiger als bisher anpassen zu können. Und das heißt nicht zuletzt, die Konkurrenz aus den USA im Blick zu behalten. Denn die Schieferölfirmen bohren verstärkt neue Vorkommen an, wie am Freitag gemeldet wurde. Mit 263 aktiven Ölbohranlagen – fünf mehr als in der Vorwoche – wurde die höchste Zahl seit Mai erreicht. Allerdings waren es vor einem Jahr noch knapp 700 Anlagen.

Statistischen Feinheiten sind beim Start des europäischen Handels jedoch kein Thema. Die Ölpreise liegen deutlich unter dem Stand vom Freitag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 47,44 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Die Nordseesorte Brent kostet 50,56 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 418,25 Dollar je Tonne Tendenz: fallend. Der US-Dollar ist 0,8196 Euro wert Tendenz: steigend. Damit steht der Euro bei 1,2199 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Heizöl ignoriert im Moment noch den Einbruch der internationalen Rohölpreise. Am Morgen zeigt die Heizölpreis-Tendenz ein Niveau von knapp 54 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt nur minimal unter dem Stand vom Freitag.

Im Heizölmarkt ist nach wie vor nicht viel los. Kurz vor Weihnachten sind die meisten Verbraucher offenbar mit anderen Problemen beschäftigt. Nach dem Kaufrausch im Spätherbst werden die meisten Tanks zudem bereits voll sein. Auch die hohen Preise wirken nicht unbedingt einladend.

Das zeigt sich auch am Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst. Es steht nur auf der mittleren Stufe. Die Kunden warten offenbar bessere Kaufgelegenheiten ab.

In der aktuellen Lesereinschätzung setzen allerdings nur knapp 60 Prozent der Stimmen auf demnächst wieder fallende Heizölpreise. Die Preischarts wirken ähnlich nachdenklich: Höchstens eine Pause im Aufwärtstrend lässt sich im Moment ausmachen. Ansonsten sind die kurz- und mittelfristigen Preiskorridore in einem klaren Aufwärtstrend.

Was tun? Abwarten scheint die beste Devise zu sein. Die Preiserhöhungen zum Jahreswechsel (CO2-Steuer, Umsatzsteuer) wirken eingepreist. Aber die Pandemierisiken liegen offenbar noch nicht hinter uns. Es könnte daher im nächsten Jahr attraktivere Kaufgelegenheiten geben.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

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Heizölpreise-Chart vom 21. Dezember 2020

Heizölpreise-Chart vom 21.Dezember 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 21 Dezember 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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