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Ölpreise erholen sich vom Tweet-Schock

27.02.2019, 09:02 Uhr von

2019-02-27T08:02:00.000Z
Ölpreise erholen sich vom Tweet-Schock (27.02.2019)

Internationaler Markt

Der internationale Ölmarkt ist im Moment noch damit beschäftigt, den Trump-Tweet vom Montag zu verdauen. Der US-Präsident hatte sich bei der OPEC über die hohen Ölpreise beschwert. Das wäre eigentlich nur eine Randnotiz wert, denn niemand im Ölmarkt glaubt, dass die Kartellmitglieder tatsächlich zum Ölhahn rennen und ihn weiter aufdrehen. Aber kurzfristig orientierte Spekulanten und die Computer der Hedgefonds übernahmen das Ruder und drückten den Ölpreis binnen weniger Stunden über drei Prozent nach unten.

Gestern war der Spuk vorbei, aber die bullische Grundhaltung war nach diesem Dämpfer erst einmal verflogen. Die Ölpreise erholten sich lustlos um etwa ein Prozent.

Erst am Abend kam wieder Stimmung auf: Die amerikanische Zentralbank versprach erneut, die Zinsen nicht anzuheben. Das gilt generell als positives Zeichen für Aktien und Rohstoffe. Dann meldete der amerikanische Branchenverband API einen unerwartet deutlichen Rückgang der Ölbestände. Die Rohöllager schrumpften demnach in der letzten Woche um 4,2 Mio. Barrel, die Benzinlager um 3,8 Mio. Barrel. Heizöl und Diesel legten nur minimal um 0,4 Mio. Barrel zu.

Die OPEC goss anschließend noch Öl ins Feuer: Die Förderkürzungen sollen verlängert werden und der Markt sei auf dem besten Weg, in ein Versorgungsdefizit zu rutschen, der einen Abbau der Öllager erzwingt. Irak und Russland betonten, dass auch sie die Kartellbeschlüsse einhalten wollen und das zum größten Teil sogar schon realisiert haben.

Völlig unklar bleiben hingegen die Folgen des rasch eskalierenden Konflikts zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan. Heute Morgen schossen die Pakistani nach Agenturberichten zwei indische Jets über der seit Jahrzehnten umstrittenen Provinz Kaschmir ab. Der Ölmarkt dürfte diese Krise ignorieren. Die US-Trader werden erst einmal im Atlas nachschauen müssen, wo Kaschmir überhaupt liegt.

Heute Morgen kommen die Ölpreise mit leichten Aufschlägen aus Asien nach Europa. Aber die Trader bleiben vorsichtig. Erst am heutigen Nachmittag wird der offizielle Wochenbericht des US-Energieministeriums näheren Aufschluss darüber geben, ob die Lagerbestände tatsächlich abgebaut wurden.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt aktuell auf 55,92 Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Brent-Rohöl legt auf 65,55 US-Dollar je Barrel zu Tendenz: steigend. Gasöl liegt bei 616,00 Dollar je Tonne Tendenz: steigend. Der US-Dollar notiert bei 0,8778 Euro Tendenz: fallend. Damit steht der Euro bei 1,1388 Dollar Tendenz: steigend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages.

Nationaler Markt

Heizöl legt heute wieder zu, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die bundesdeutschen Durchschnittspreise rangieren zwischen 66 und 67 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Schon seit sechs Wochen bewegen sich die Preise in einer relativ engen Spanne zwischen 65 und 69 Euro.

Nach dem Preisrückgang am Montag zogen die Bestellmengen wieder an. Die spätwinterliche Lethargie war plötzlich verflogen. Viele Kunden wollten die Preisdelle offenbar nutzen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt eine hohe Kaufbereitschaft auch für die nächsten Tage.

Der Preisoptimismus ist ebenfalls stark ausgeprägt: 87 Prozent der Kunden rechnen mit fallenden Heizölpreisen – ein relativ hoher Wert.

Die Preischarts bestätigen diese Einschätzung nur zum Teil. Der sehr kurzfristige Preiskanal fällt zwar leicht ab, aber in der mittel- und langfristigen Sicht zeigt der Preistrend eher nach oben. Auch die absoluten Zahlen sind deutlich: Dieser Februar verzeichnet die höchsten Heizölpreise um diese Jahreszeit seit fünf Jahren.

Was tun? Die vielerorts langen Lieferzeiten und die unübersehbaren Risiken im Ölmarkt laden nicht zum Abwarten ein. Wer nur noch wenig im Tank hat, sollte nicht zögern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

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Heizölpreise-Chart vom 27. Februar 2019

Heizölpreise-Chart vom 27.Februar 2019
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 27 Februar 2019, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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