Preisvergleich:

Ölpreise unter Druck

16.10.2020, 09:10 Uhr von

2020-10-16T07:10:00.000Z
Ölpreise unter Druck (16.10.2020)

Internationaler Markt

Der gestrige Wochenbericht über die Ölvorräte in den USA fiel ungewöhnlich bullisch aus. Der Rückgang bei den Rohöllagern um knapp 4 Mio. Barrel kam zwar nicht unerwartet, dafür aber der Einbruch bei den sog. Mitteldestillaten (Heizöl/Diesel). Hier schrumpften die Lager um über 7 Mio. Barrel. Kurz vor Beginn der Wintersaison sollte das die Preise mehr als üblich stützen.

Auch die anderen Daten erfreuten die Ölpreisoptimistien: Die Ölförderung sank von 11,0 auf 10,5 Mio. Barrel pro Tag. Dafür war allerdings Hurrikan Delta verantwortlich, der die Anlagen im Golf von Mexiko lahmgelegt hatte. Die Ölnachfrage legte hingegen zu.

Hier die Zahlen des US-Energieministeriums (DOE) und des US-Branchenverbandes (API) im Überblick:

Rohöl: -5,4 Mio. Barrel (API) bzw. -3,8 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -3,9 Mio. Barrel (API) bzw. -7,2 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: -1,5 Mio. Barrel (API) bzw. -1,6 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 10,5 Mio. Barrel pro Tag (2,1 Mio. unter Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 18,4 Mio. Barrel pro Tag (2,7 Mio. unter Vorjahreswert)

Die Ölhändler wussten nicht so recht, was sie mit den neuen Zahlen anfangen sollten. Es war unklar, wieviel davon durch den Hurrikan verzerrt war. Die Ölpreise zogen zunächst an, konnten das Niveau dann aber nicht halten.

Das lag auch an den gemeldeten Exportzahlen, die unter den Erwartungen lagen. Die amerikanischen Ölproduzenten haben offenbar immer mehr Probleme, ihr Schieferöl im Weltmarkt unterzubringen. Die Nachfrage ist einfach zu gering.

Ähnliche Töne kamen von der OPEC, die gestern die Marktlage und die Strategie diskutierte. Der Generalsekretär des Kartells beklagte die schleppende Erholung des Ölmarktes und ein wachsendes Überangebot auf dem Ölmarkt. Einige Händler interpretierten das als ein Zeichen, dass die geplanten Fördererhöungen zum 1. Januar eventuell verschoben werden. Die endgültige Entscheidung will das Kartell aber erst Anfang Dezember fällen.

Am Abend übernahm dann wieder die Pandemie die Schlagzeilen. In den großen Ländern Europas deutet sich nun ein «Lockdown auf Raten» an. Auch in den USA wachsen die Infektionszahlen jetzt deutlich. Ölpreisoptimisten klammern sich nun an den einzigen verbliebenen Strohhalm, nämlich eine mögliche Einigung über ein Konjunkturpaket in den USA.

Diese vage Hoffnung reicht jedoch nicht aus, um die internationalen Ölpreise zu stabilisieren. Heute Morgen geben sie leicht nach. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 40,58 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Die Nordseesorte Brent kostet 42,72 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 344,25 Dollar je Tonne Tendenz: fallend. Der US-Dollar ist 0,8538 Euro wert Tendenz: steigend. Damit steht der Euro bei 1,1708 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Heizöl fällt am heutigen Morgen unter 39 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Heizölpreis-Tendenz offenbart, dass sich die Preise nach dem Zwischenhoch in der letzten Woche wieder beruhigt haben. Die schwachen internationalen Rohölmärkte verhindern einen Ausbruch nach oben.

Heizöl bleibt damit ungewöhnlich billig. Das hält einen Markt am Laufen, der eigentlich schon ganz gut versorgt sein sollte. Viele Verbraucher haben aber noch überdimensionierte Heizöltanks im Keller. Das lädt nun zur Vorratshaltung ein, auch mit Blick auf den Preissprung am 1. Januar (siehe unten).

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt auf der zweithöchsten Stufe. Kein Wunder bei diesem Preisniveau. Der Optimismus ist allerdings gesunken. Die aktuelle Lesereinschätzung zeigt einen sinkenden Anteil der Stimmen, die einen erneuten Preisrutsch erwarten.

Dazu passen die Preischarts. In der kurzfristigen Sicht zeigt die Preisentwicklung nun eher seitwärts als abwärts. In der der mittel- und langfristigen Perspektive ist der Abwärtstrend aber noch intakt.

Was tun? Nach wie vor gilt: Extrem niedrige Preise und der unvermeidlich Preissprung am 1. Januar lassen nur eine Schlussfolgerung zu – wenn man noch Platz im Tank hat.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Spartipp: Fossile Energieträger werden ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich damit ein Aufschlag von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.

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Heizölpreise-Chart vom 16. Oktober 2020

Heizölpreise-Chart vom 16.Oktober 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 16 Oktober 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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