Preisvergleich:

Ölpreise vor dem nächsten Schwächeanfall?

12.10.2020, 09:10 Uhr von

2020-10-12T07:10:00.000Z
Ölpreise vor dem nächsten Schwächeanfall? (12.10.2020)

Internationaler Markt

Die Ölpreise wirken auch zum Wochenstart unentschlossen und abwartend. Brent-Rohöl steht aktuell etwas über 42 Dollar je Barrel. Die Händler hatten sich letzte Woche auf einen Rutsch Richtung 40 Dollar eingestellt, aber der Hurrikan Delta und der Streik in Norwegen kamen dazwischen und stoppten den Preisverfall.

Doch das war nur ein Intermezzo: Der Streik wurde am Freitag beendet und der Hurrikan zog weiter ins Binnenland, anscheinend ohne flächendeckende Schäden an der Ölinfrastruktur entlang der Küste anzurichten. In ein bis zwei Wochen wird auch die Förderung im Golf von Mexiko wieder das alte Niveau erreichen. Bei den Raffinerien und Pipelines haben die Behörden noch keinen genauen Überblick.

Knapp zwei Prozent des Weltölangebots fehlen allerdings bis dahin. Delta war bereits der zehnte schwere Sturm in der heftigsten Hurrikansaison seit vielen Jahren. Die Serie von Schäden sorgt für die größten Ausfälle seit Hurrikan Katrina im Jahr 2005. Klimaforscher erwarten schon seit längerem schwerere und mehr Stürme als früher. Eventuell war das Jahr 2020 der Startschuss für diese Veränderung.

Das Gesamtbild bleibt dennoch unverändert: Die Pandemie stoppt die Erholung der Ölnachfrage, während das Ölkartell OPEC+ immer weniger in der Lage ist, die überschüssigen Barrel vom Markt zu nehmen. Bisher planen Saudi-Arabien, Russland & Co., die Förderkürzungen ab Januar noch weiter zurückzunehmen. Aber das könnte den Ölpreis in der aktuellen Lage weit unter 40 Dollar drücken.

Am Wochenende startete die staatliche libysche Ölgesellschaft NOC den Förderbetrieb am größten Ölfeld Sharara, das bis zu 0,3 Mio. Barrel pro Tag produzieren kann. Schon jetzt hält das OPEC-Mitglied Libyen erstmals seit Januar 0,2 Mio. Barrel pro Tag für den Export bereit. Die sog. Libyan National Army unter General Haftar blockierte bislang die Hafenanlagen. Die Lage bleibt jedoch unübersichtlich und könnte sich jederzeit wieder zuspitzen, warnen Beobachter.

Heute bleiben die Ölbörsen in den USA geschlossen. Der Columbus Day feiert die Entdeckung Amerikas, was aus Sicht der indigenen Bevölkerung in Nord- und Südamerika jedoch alles andere als ein Grund zum Feiern ist.

Am Morgen startet der europäische Ölhandel schwächer. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 40,17 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Die Nordseesorte Brent kostet 42,42 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 343,75 Dollar je Tonne Tendenz: fallend. Der US-Dollar ist 0,8467 Euro wert Tendenz: fallend. Damit steht der Euro bei 1,1808 Dollar Tendenz: steigend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt am Freitag.

Nationaler Markt

Die Preise für Heizöl geben am heutigen Morgen leicht nach. Die Heizölpreis-Tendenz sieht den nationalen Durchschnittspreis für eine Standardlieferung (3000 Liter) bei etwas über 39 Euro je 100 Liter. Das liegt knapp 3 Euro über dem Jahrestiefstwert.

Da weder Rohöl noch Gasoil (das Vorprodukt von Heizöl) in den letzten Tagen zulegen konnten, deuten die Heizölpreise auf höhere Händlermargen im deutschen Binnenmarkt. Das könnte eine Folge der regen Bestelltätigkeit in den letzten Wochen sein. Erst jetzt spricht sich herum, dass zum 1. Januar die CO2-Abgabe und eine höhere Mehrwertsteuer Heizöl schlagartig verteuern werden.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht daher noch immer auf der zweithöchsten Stufe. Der Preisoptimismus ist vergleichsweise gering, wie die tagesaktuelle Lesereinschätzung zeigt.

Die Preischarts sind weniger eindeutig als in den letzten Monaten. Zwar ist noch überall ein fallender Preiskorridor erkennbar, vor allem in der mittleren und langen Perspektive, aber die kurzfristige Entwicklung ist schwer einzuordnen.

Was tun? Trotz des jüngsten Preiseinstiegs sind die Preise im mehrjährigen Vergleich überaus attraktiv. Ausschlaggebend ist aber der Stichtag 1. Januar. Bis dahin sollte der Tank voll sein. Der Effekt der höheren Abgaben ab Januar wird aller Wahrscheinlichkeit nach jede mögliche Einsparung durch spekulatives Abwarten in den Schatten stellen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Spartipp: Fossile Energieträger werden ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3000 Liter Bestellung ergibt sich damit ein Aufschlag von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.

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Heizölpreise-Chart vom 12. Oktober 2020

Heizölpreise-Chart vom 12.Oktober 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 12 Oktober 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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