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Ölpreise im Höhenflug

03.06.2021, 09:06 Uhr von

2021-06-03T07:06:00.000Z
Ölpreise im Höhenflug (03.06.2021)

Internationaler Markt

Der Ölmarkt findet noch immer kein Gleichgewicht. Brent-Rohöl klettert auf knapp 72 Dollar je Barrel und damit auf den höchsten Stand seit 2019.

Die Nachfrage steigt immer weiter an, allen voran die USA und China. Auch die Prognosen für die zukünftige Nachfrage werden immer rosiger. Ende des Jahres könnte das Rekordhoch von 2019 mit knapp 100 Mio. Barrel pro Tag fast schon wieder erreicht sein.

Gleichzeitig hält das OPEC+ Kartell an seinen Förderkürzungen weitgehend fest. Öl bleibt also knapp und die Lager schrumpfen. Die Verhandlungen zwischen dem Westen und dem Iran kommen mühsamer als erwartet voran. Im besten Fall wird hier wohl erst ab August oder September zusätzliches Öl auf den Markt kommen.

Andere Ölanbieter können die Lücke nicht schließen: Die amerikanische Schieferölbranche ist verunsichert und hält sich zurück, da Aktionäre und Kreditgeber lieber Cash als Wachstum sehen wollen. Die Ölmultis sind verunsichert und engagieren sich nur zögerlich in ressourcenreichen Ölregionen wie Brasilien.

Die Spekulanten hielten sich in den letzten Wochen eher zurück und reduzierten ihre optimistischen Ölpreiswetten. Das wird aber wohl nicht so bleiben. Immer mehr Hedgefonds könnten jetzt auf den fahrenden Zug aufspringen und die Ölpreishausse anheizen. Niedrige Zinsen erleichtern die kreditfinanzierte Spekulation weltweit, was sich auch an den Aktienmärkten und anderen Rohstoffmärkten zeigt.

Der Ölpreis wird also weiter steigen, bis die Nachfrage nachgibt oder die Stimmung aus anderen Gründen kippt. Längerfristig wird die Ölnachfrage nach Meinung fast aller Beobachter fallen, weil sich die Elektromobilität und andere klimaschonende Technologien durchsetzen.

Doch das muss nicht unbedingt niedrige Ölpreise bedeuten. Im Moment sieht es eher danach aus, dass die Investitionen in neue Ölvorkommen schneller fallen als die Nachfrage. Die Folge wären steigende Preise. Die Macht im Ölmarkt wandert also immer weiter Richtung Riad und Moskau.

Am heutigen Morgen steigen die Ölpreise erneut, obwohl die Lagerdaten des US-Branchenverbandes API gestern Abend gemischt ausfielen. Die Rohölbestände fielen demnach in der letzten Woche um 5 Mio. Barrel, während die Produktlager (Benzin, Diesel etc.) um über 4 Mio. Barrel wuchsen. Am heutigen Nachmittag werden die offiziellen Bestandsdaten genauen Aufschluss geben.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 69,16 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Die Nordseesorte Brent kostet 71,71 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 584,50 Dollar je Tonne Tendenz: steigend. Der US-Dollar ist 0,8203 Euro wert Tendenz: steigend. Damit steht der Euro bei 1,2186 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Von einem Hoch zum nächsten: Die Heizölpreise steigen heute auf ein neues Jahreshoch. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittswert von 66,5 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Zuletzt wurde dieses Niveau im Januar 2020 gesehen.

Die Preise im Süden und Westen des Landes sind allerdings weniger aussagekräftig, da der Fronleichnam den Handel bremst. Andernfalls wäre der Heizölpreis wohl schon Richtung 67 Euro unterwegs.

Der Heizölmarkt wird heute also weniger aktiv sein als in den letzten Tagen. Aber schon seit Wochen werden überdurchschnittliche Umsätze verzeichnet. Leere Heizöltanks und die immer höheren Preise lassen viele Kunden den Bestellknopf drücken oder zum Hörer greifen.

Das geschieht eher unfreiwillig, denn das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nur auf der mittleren Stufe. Immerhin: 57% der Kundschaft rechnet mit fallenden Heizölpreisen und hält sich noch zurück. Die Preischarts geben jedoch kaum Anlass zum Optimismus: Kurz- und mittelfristig geht es klar nach oben.

Was tun? Noch ist kein Ende des Ölpreisanstiegs in Sicht. Eine Korrektur ist zwar jederzeit möglich, aber wer darauf setzt, geht hohe Risiken ein.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

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Heizölpreise-Chart vom 03. Juni 2021

Heizölpreise-Chart vom 03.Juni 2021
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 03 Juni 2021, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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