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Coronavirus: Verwirrung durch sprunghaften Anstieg der Infektionen

13.02.2020, 09:02 Uhr von

2020-02-13T08:02:00.000Z
Coronavirus: Verwirrung durch sprunghaften Anstieg der Infektionen (13.02.2020)

Internationaler Markt

Die Ölpreise setzten ihren Erholungskurs gestern zunächst fort. Brent-Rohöl stieg auf über 56 Dollar je Barrel. Der wiederholte Rückgang der Neuinfektionen durch das Coronavirus und mögliche Förderkürzungen durch die OPEC hatten den steilen Fall der Preise in einen vorsichtigen Aufwärtstrend verwandelt.

Doch die Trendwende kam schnell ins Stolpern. Am Nachmittag drückte der wöchentliche Lagerbericht des US-Energieministeriums (DOE) auf die Stimmung. Die Rohölbestände legten deutlich um 7,5 Mio. Barrel zu. Das war vor allem das Ergebnis höherer Importe und schwächerer Exporte. Zwar sind die Bestände selbst jetzt noch leicht unterdurchschnittlich, aber der Markt hatte auf günstigere Zahlen gehofft. Bei den Ölprodukten (Benzin, Diesel etc.) gab es keine starken Veränderungen. Auch die Nachfrage war stabil. Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:

Rohöl: +6,0 Mio. Barrel (API) bzw. +7,5 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -2,3 Mio. Barrel (API) bzw. -2,0 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: +1,1 Mio. Barrel (API) bzw. -0,1 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 13,0 Mio. Barrel pro Tag (9 Prozent höher als vor einem Jahr)

Die Ölpreise trotzten dem Rückschlag und hielten sich relativ stabil. Auch die Meldung, dass ein großer Brand eine Raffinerie von Exxonmobil in den USA lahmgelegt hatte, blieb ohne Wirkung.

Neue Meldungen aus China versetzten den Ölpreisen dann in der Nacht einen zweiten Dämpfer. Plötzlich war die Zahl der täglichen Neuinfektionen in der Provinz Hubei, also dem Zentrum der Epidemie, von 2000 auf knapp 15000 gestiegen. Die Behörden führen das auf zusätzliche Diagnosemethoden zurück. Bisher hatte man nur Fälle gemeldet, die durch die relativ langsamen und umständlichen genetischen Analysen bestätigt wurden. Jetzt wurden auch andere Diagnoseverfahren wie die Computertomografie zugelassen.

Der plötzliche Anstieg stärkt nicht gerade das Vertrauen in das chinesische Krisenmanagement. Da keine Vergleichszahlen vorgelegt wurden, weiß man nun plötzlich nicht mehr, in welcher Phase die Eindämmung steht. Gibt es eine unkontrollierte Ausbreitung oder ist man überm Berg, wie gestern gemeldet wurde? Auch Peking wirkt unzufrieden. Immer mehr Parteifunktionäre in Hubei müssen ihre Posten räumen. Die Unruhe in der Bevölkerung wächst.

Die Trader werden in dieser unübersichtlichen Lage vorsichtiger. Die Ölpreise geben heute am Morgen nach. Der einzige Strohhalm ist nun das OPEC-Kartell. Doch Russland kann sich noch immer nicht entscheiden, ob es die geplante zusätzliche Förderkürzung der OPEC mittragen soll.

Die Ölpreise bleiben daher unter Druck und können nur einen kleinen Teil der gestrigen Gewinne in den heutigen Tag herüberretten. Aktuell steht die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bei 50,96 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Die Nordseesorte Brent kostet 55,42 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Gasöl notiert bei 507,00 Dollar je Tonne Tendenz: steigend. Der US-Dollar ist 0,9189 Euro wert Tendenz: steigend. Damit steht der Euro bei 1,0881 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die deutschen Heizölpreise legen auch heute zu, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie liegen nun knapp über 59 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Der gestrige Ölpreisanstieg und der schwache Euro machen sich bemerkbar.

Der Markt ist wieder lebendiger geworden. Die steigenden Preise der letzten Tage mahnen zur Eile. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, kletterte auf die zweithöchste Stufe.

Dazu passt der gestrige Einbruch beim Preisoptimismus der Kundschaft, wie die Umfrage zeigt. Nur noch 64% der Stimmen setzen jetzt auf fallende Heizölpreise. Ein Tag davor waren es noch 83% der Voten.

Die Aussage der Preischarts blieb hingegen unverändert: In der mittleren und längeren Frist zeigen die Preiskorridore stabil nach unten. Kurzfristig ist die Situation weniger klar: Hier sieht es danach aus, dass die Heizölpreise nach oben aus dem Preiskorridor ausbrechen.

Was tun? Die Heizölpreise sind einem vergleichweise niedrigen Niveau. Wer ohnehin bald ordern muss, sollte nicht zu lange warten. Die Lage im Ölmarkt ist unübersichtlich. Wer spekulieren will, sollte die Nachrichtenlage in China und bei der OPEC zeitnah verfolgen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

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Heizölpreise-Chart vom 13. Februar 2020

Heizölpreise-Chart vom 13.Februar 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 13 Februar 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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