Preisvergleich:

Heizölpreise geben erneut nach

17.01.2020, 08:01 Uhr von

2020-01-17T07:01:00.000Z
Heizölpreise geben erneut nach (17.01.2020)

Internationaler Markt

Die Rohölpreise fielen gestern zunächst im üblichen Trott der letzten Tage. Erst am Abend machten sie einen kleinen Sprung um einen Dollar nach oben und schlossen kaum verändert bei knapp 65 Dollar je Barrel. Damit ist der Markt jetzt schon den fünften Tag in Folge in einer unentschlossenen Seitwärtsbewegung. Die Eskalation zwischen den USA und Iran sowie der halbgare Handelsvertrag zwischen Washington und Peking sind schon fast vergessen. Die Trader warten auf neue Impulse.

Nach der OPEC meldete sich gestern die IEA zu Wort. Der neue Monatsbericht der Internationalen Energieagentur ließ die Prognosen zur Ölnachfrage unverändert. Für 2020 wird ein Plus von 1,2 Mio. Barrel pro Tag vorhergesagt. Das entspricht 1,2% und liegt im langjährigen Trend. Die Stabilität der Prognose ist eine Meldung wert, da die Zeit der Abwärtskorrekturen vorüber scheint. Die Weltwirtschaft hält sich stabiler als erwartet. Die Entspannung zwischen den USA und China sowie die Fortschritte der USA beim Handelsabkommen mit den Nachbarländern Kanada und Mexiko helfen mit.

Spannender sind die Zahlen zum Ölangebot. Im letzten Jahr steuerten die Ölproduzenten, die nicht zum OPEC-Kartell gehören, satte 2,0 Mio. Barrel pro Tag zusätzlich zum Ölangebot bei. Im laufenden Jahr sollen es laut IEA sogar 2,1 Mio. Barrel pro Tag werden. Das übertrifft das erwartete Plus bei der Ölnachfrage fast um das Doppelte.

Die OPEC muss also einen Gang zulegen, wenn sie eine Überversorgung verhindern will. Zwar gibt es immer wieder unerwartete Förderstörungen, aber ein ausgeglichener Markt sieht anders aus.

Apropos Störungen: In Kanada legt im Moment eine Kältewelle (ja, das gibt es noch) einen Teil der Pipelines und Raffinerien lahm. Das schwere kanadische Öl ist schon bei milden Temperaturen recht zähflüssig, aber bei minus 20 Grad friert es geradezu fest. Das stützt im Moment den amerikanischen Markt, in den normalerweise der größte Teil der kanadischen Exporte fließt.

Heute Morgen sind die chinesischen Wachstumsdaten der einzige Aufreger. Ein Plus von 6,1% im letzten Jahr würde in den USA oder Europa ungläubiges Staunen erzeugen, ist für chinesische Verhältnisse aber eher enttäuschend. Zumal die Zahlen immer wieder nach oben manipuliert werden, um die offiziellen Planziele einzuhalten.

Viele Trader sehen sich dadurch in ihrer pessimistischen Marktanalyse bestätigt, aber die generell gute Stimmung auf den Finanzmärkten und die Spannungen am Persischen Golf verhindern im Moment ein weiteres Absacken der Ölpreise.

Am frühen Morgen startet der europäische Ölhandel erneut mit nur geringen Preisveränderungen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 58,63 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Die Nordseesorte Brent kostet 64,76 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Gasöl notiert bei 573,75 Dollar je Tonne Tendenz: fallend. Der US-Dollar ist 0,8978 Euro wert Tendenz: gleichbleibend. Damit steht der Euro bei 1,1137 Dollar Tendenz: gleichbleibend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben heute Morgen erneut nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Notierungen liegen nur noch bei 62 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt in Sichtweite des Jahrestiefs vom letzten Jahr.

Die Tiefstpreise stärken seit Tagen das Kaufinteresse. Der Markt ist sehr aktiv geworden. Das könnte so bleiben, denn das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht noch immer auf der zweithöchsten Stufe. Auch der Optimismus ist ungebrochen. 84% der Stimmen erwarten eine Fortsetzung der Preisschwäche, so die aktuelle Lesereinschätzung.

Auch das mathematische Tiefpreis-System drehte in fast allen Regionen in den grünen Bereich und rät zum Kauf. Selbst die Preischarts schalten auf Grün. Die kurzfristigen, mittelfristigen und längerfristigen Preiskorridore zeigen unisono fallende Heizölpreise.

Was tun? Es gibt keinen Grund, anstehende Heizölkäufe aufzuschieben. Wer spekulieren will, kann zwar versuchen, den aktuellen Abwärtstrend noch länger auszureizen, aber die Rahmenbedingungen können eigentlich kaum noch besser werden. Irgendwann setzt eine Gegenbewegung nach oben ein.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

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Heizölpreise-Chart vom 17. Januar 2020

Heizölpreise-Chart vom 17.Januar 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17 Januar 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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