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Heizölpreise legen zum Jahresende erneut zu

31.12.2020, 09:12 Uhr von

2020-12-31T08:12:00.000Z
Heizölpreise legen zum Jahresende erneut zu (31.12.2020)

Internationaler Markt

Der Ölmarkt blickt heute auf ein Ausnahmejahr zurück, das von den stärksten Verwerfungen seit dem Zweiten Weltkrieg geprägt war. Die Pandemie traf Öl weitaus stärker als Strom, Gas oder Kohle. Der Flugverkehr kam im Frühjahr weltweit zum Erliegen und liegt auch heute noch weit unter dem Vorjahresstand. Der PKW-Verkehr wird immer wieder von den Lockdowns ausgebremst. Die Nachfrage nach Diesel leidet unter der insgesamt schwachen Wirtschaftsentwicklung.

Die Ölpolitik verschärfte die Krise zunächst. Statt die Förderung zu kürzen, startete Saudi-Arabien im Frühjahr einen Verdrängungswettbewerb, der die Ölpreise in die Nähe der Nulllinie brachte. Erst im Frühsommer gelang es, einen Konsens im Ölkartell OPEC+ herzustellen. Eine Rekordmenge von etwa 10 Prozent des Weltölangebots wurde vom Markt genommen. Die Preise erholten sich, stagnierten dann aber im Herbst.

Erst gegen Ende des Jahres gelang es Brent-Rohöl, die Marke von 50 Dollar je Barrel zu überspringen. Auslöser waren vor allem die neuen Impfstoffe. Sie verheißen ein Ende der Pandemie im kommenden Jahr und damit eine Normalisierung der Ölnachfrage. Auch fluten die Zentralbanken die Märkte mit Geld und unterstützen damit eine breite Spekulationswelle in den Aktien- und Rohstoffmärkten. Das schwächt den Dollar, da das Kapital nun in riskantere Regionen fließt. Für alle anderen Währungsräume wird Öl dadurch billiger.

Daran konnte auch der gestrige Wochenbericht des US-Energieministeriums (DOE) nichts ändern. Dabei waren die Zahlen durchaus preisstützend: Die Rohölvorräte schrumpften um 6,1 Mio. Barrel, liegen damit aber noch immer 15% über dem Vorjahreswert. Auch die Ölnachfrage ist relativ stark. Sie steht im Moment nur noch 6% unter dem Vorjahr, während die Ölförderung schon seit einiger Zeit stagniert.

Hier die Zahlen des DOE und des US-Branchenverbandes (API) im Überblick:

Rohöl: -4,8 Mio. Barrel (API) bzw. -6,1 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -1,9 Mio. Barrel (API) bzw. +3,1 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: -0,7 Mio. Barrel (API) bzw. -1,2 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 11,0 Mio. Barrel pro Tag (1,9 Mio. unter Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 19,1 Mio. Barrel pro Tag (1,3 Mio. unter Vorjahreswert).

Zum Jahresende verpufften die neuen Zahlen aus den USA. Die Raffinerien optimieren ihre Lagerbestände, um Steuern zu sparen. Die Trader schauen eher auf die Großwetterlage oder sind im Urlaub. Brent-Rohöl steht heute 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die letzten Tagen über schwankten sie eher orientierungslos in einem engen Band.

So auch heute am frühen Morgen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 48,25 US-Dollar je Barrel Tendenz: gleichbleibend. Die Nordseesorte Brent kostet 51,47 US-Dollar je Barrel Tendenz: gleichbleibend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 425,50 Dollar je Tonne Tendenz: gleichbleibend. Der US-Dollar ist 0,8132 Euro wert Tendenz: fallend. Damit steht der Euro bei 1,2294 Dollar Tendenz: steigend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise verabschieden sich mit einem Preissprung nach oben aus dem Jahr. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen Durchschnittswert von 55 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Die neutralen Vorgaben aus dem Rohölmarkt und der stärkere Euro werden heute erst einmal ignoriert. In den letzten Tagen hat sich der Heizölmarkt enorm belebt, da viele Kunden kurz vor Jahresschluss noch bestellen wollen.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nach entspannten Wochen jetzt wieder auf einem hohen Niveau.

Der Preisoptimismus hält sich in Grenzen und auch die Charts verheißen nichts Gutes: Die Heizölpreise sind in der kurz- und mittelfristigen Frist aus ihren Preiskorridoren nach oben ausgebrochen. Aber trotz der höheren CO2-Abgabe und der höheren Mehrwertsteuer ab dem 1. Januar ist Heizöl noch immer 11 Euro oder 20 Prozent billiger als vor einem Jahr.

Was tun? Verbraucher sollten den Preisen nicht in letzter Sekunde hinterher rennen. Die höheren Abgaben ab dem 1.1. wirken bereits eingepreist. Im Januar könnten sich bessere Kaufgelegenheiten ergeben.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

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Heizölpreise-Chart vom 31. Dezember 2020

Heizölpreise-Chart vom 31.Dezember 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 31 Dezember 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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