Heizölpreise: Gute Kaufmomente nutzen von Claudia Lohse
Trader sorgen sich einmal mehr um Konjunkturerholung. Dramatischer Anstieg der Neuinfektionen in Indien. Ölpreise sinken. Heizölpreise ziehen mit.
Immer neue, traurige Rekorde bei den Covid-19-Infektionen in einigen Teilen der Welt dämpfen zur Wochenmitte den Konjunkturoptimismus an den Ölbörsen. Die Ölpreise rutschten gestern Nachmittag abwärts. Sorgen machen sich die Marktteilnehmer insbesondere um die wirtschaftliche Erholung in Indien und in Japan. Zudem treibt allen Preisoptimisten ein US-Gesetzentwurf, der gestern von einem Gremium im Repräsentantenhaus abgesegnet wurde, kurzfristig den Schweiß auf die Stirn.
Den USA sind die Preisabsprachen der Organisation Öl exportierender Länder (OPEC) schon seit Langem ein Dorn im Auge. Bereits mehrfach gab es deshalb Versuche, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, mit dem sich kartellrechtliche Schritte gegen die OPEC – und jetzt auch gegen deren Partner – einleiten lassen. Der sogenannte Non-OPEC Bill muss jedoch noch weitere Hürden nehmen, um wirksam zu werden. Bislang ist das nie gelungen. Doch den Tradern reichte gestern die Vorstellung davon. Das beförderte den Abwärtslauf der Ölfutures. Immerhin will man genau gegen die Absprachen vorgehen, die zur Produktionsdisziplin der OPEC+ führten und die Rohölpreise auf das höhere Niveau hievten.
Mit der Aussage, die weltweite Ölnachfrage bleibe 2021 noch hinter dem 2019er Niveau zurück, aktivierte die Internationale Energieagentur (IEA) ebenfalls die preisdämpfenden Impulse. In ihrem jährlich erscheinenden Global Energy Review, prognostizierte sie, dass die globale Nachfrage zu 2020 zwar um 6,2 Prozent steigen werde, gegenüber dem Vor-Pandemiejahr 2019 allerding 3 Prozent niedriger ausfallen werde.