Heizölpreise: Börse liefert Kaufrabatt von Klaus Bergmann
Finanzjongleure nehmen Gewinne mit und schicken Ölpreise vor Beschlüssen der OPEC-Allianz abwärts. Heizöl auch betroffen.
Das Fell des Bären wird schon verteilt, obwohl er noch nicht erlegt ist. Nach dieser Devise wurde gestern Öl gehandelt. Getrieben durch die Annahme, die OPEC-Allianz werde in dieser Woche beschließen, den Ölhahn ordentlich aufzudrehen, legten die Ölnotierungen einen veritablen Abgang hin. Sie verloren über vier Prozent an Wert.
Die OPEC hatte ihre Produktion im Februar gekürzt, nachdem die Allianz beschloss, die Mengen unverändert zu belassen. Im Wesentlichen war es eine Initiative Saudi-Arabiens. In Riad wollte man sicherstellen, dass die Ölpreise nicht erneut einbrechen. Das hat geklappt. Zusammen mit weiteren Fehlmengen aus Libyen, Angola und Iran erreichte die OPEC eine Kürzungsquote von sagenhaften 121 Prozent. Nun, da die Marktlage deutlich besser wirkt, ist es an der Zeit, die Maßnahme zurückzusetzen. Das Recht wird sich Saudi-Arabien spätestens bis April nehmen.
Für die Finanzjongleure von Goldman Sachs ist selbst die Rücknahme von rund einer Million Barrel Produktionskürzung täglich kein Grund für fallende Ölpreise. Sie glauben, dass dem Markt derzeit zwei Millionen Barrel Öl pro Tag fehlen. Da das keine Konsensmeinung ist, kann der Beschluss über eine starke Produktionssteigerung gleichwohl für einen kräftigen Einbruch der Ölpreise sorgen.