Heizölpreise: Fortgang ohne Überraschung von Klaus Bergmann
China und Joe Biden haben Klimaambitionen und sind Hoffnungsträger der Ölindustrie. Rohöl etwas teurer, Heizöl auch.
Libyens Probleme in den Ölexporthäfen scheinen sich genauso schnell aufzulösen, wie kurz zuvor die Störung an einer bedeutenden Pipeline. In einigen Häfen nutzten Sicherheitskräfte ihre Macht zur Durchsetzung eigener Interessen. Die Pipeline ist, wie viele andere auch, marode und musste geflickt werden. Die in den unterschiedlichen Fällen gezeigte Lösungskompetenz ist ein ermutigendes Erlebnis, für das über Jahre zerstrittene und heruntergewirtschaftete Land und seine Partner.
In China bleibt es bei vergleichsweise geringen Neuinfektionen mit dem Corona-Virus. Die für westliche Verhältnisse harten Lockdowns ließen schwerwiegendere Umstände vermuten. Nach offiziellen Äußerungen sind nur geringe Auswirkungen auf die industrielle Leistungsfähigkeit zu erwarten. Es werde keine Werksschließungen geben.
Derartige Meldungen lassen Öl- und Finanzindustrie von Nachfragewachstum und steigenden Ölpreisen träumen. Die sind zwar alles andere als sicher. Gleichwohl wird sich die OPEC-Allianz inständig bemühen, dafür die richtige Mengensteuerung durchzusetzen. In der Kommunikation ihrer Taten scheint sie allerdings auch alternative Fakten zu bemühen. Unabhängige Analysten bewerteten die Quoteneinhaltung im Dezember mit 75 Prozent. Gemäß OPEC-Sprech waren es 99 Prozent. Im Januar wird die Einhaltung sicher erhöht, da Libyen, Nigeria und Irak bisher weniger Öl lieferten.