Heizölpreise fest im Seitwärtstrend von Klaus Bergmann
Großer Mangel an Preisimpulsen. Neues wird noch nicht wahrgenommen. Rohölpreise etwas aufwärts, Heizöl macht nicht mit.
Die Ölpreise entwickeln sich so behäbig wie die großen Themen, die sie bewegen. Unablässig wabert die kommunikative Blase um die Nachfrage während der Pandemie, die Selbstbeherrschung der Anbieter üppig vorhandener Ölreserven sowie den finanziellen Stimulus von Regierungen und Notenbanken zur Rettung der Wirtschaft. Seit Tagen ist das so monoton, dass den Ölpreisen nur seitwärts als Bewegungsrichtung möglich ist. Schuld an der Lage ist natürlich die Corona-Pandemie, die fast alle anderen Impulse überstrahlt, selbst einen Sturm auf das amerikanische Kapitol oder das Klimadrama.
Das Durchdeklinieren jedes einzelnen der drei genannten Aspekte ist kaum aufschlussreicher. China wird bis auf Weiteres der Rettungsring der Weltwirtschaft und der Ölnachfrage bleiben. Daran dürften einzelne Lockdowns, die in diesen Tagen präventiv verhängt werden, nichts ändern. Saudi-Arabien wird der Retter Öl anbietender Länder bleiben, weil das Land konsequente Vernunft in der Sache walten lässt. Es drosselt freiwillig die Ölförderung. Russland zieht es vor, die Windfall Profite durch Erhöhung seiner Exporte zu optimieren. Die USA schnüren immer größere Stimulus-Programme für Volk und Wirtschaft. Auch auf diesem Feld werden gewaltige Windfall Gewinne erzielt. Die Finanzszene lechzt danach wie ein Junkie nach der Nadel.
Selbsternannte und berufende Klimaretter bemühen sich derweil inständig, ihr Thema gegen die Vormacht von Corona in der Diskussion zu halten. Die Politik folgt dem Ansinnen mit großen Gesetzesankündigungen und Taxationsverordnungen. Globale Ölmajor gerieren sich folgsam und wenden sich der Elektrifizierung durch Sonne und Wind zu. Die naheliegende Alternative zum Mineralöl, klimaneutrale eFules, haben sie nicht prominent auf der Agenda. Darum kümmert sich hierzulande die mittelständische Wirtschaft.