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Die Ölheizung - ein Klassiker

sicher und effizient heizen

Neben der Gasheizung gehört die Ölheizung in Deutschland zu den am meisten genutzten Heiztechnologien. Rund 26 Prozent aller Hauseigentümer nutzen Heizöl als Brennstoff. Vor allem in Süddeutschland ist die Ölheizung weit verbreitet. Leider sind ein Drittel aller Heizungsanlagen älter als 20 Jahre und verbrauchen somit mehr Energie als eigentlich nötig. Planen Sie den Neukauf oder Austausch Ihrer alten Heizungsanlage? Eine neue Öl-Brennwertheizung ist eine gute Alternative.

Die Zukunft der Ölheizung gemäß Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung (Stand 09.10.2019)*

*Eine gesetzliche Anpassung ist für 2023 geplant

Wird Heizöl als Brennstoff verboten?

Nein, Heizöl ist ein wesentlicher Bestandteil der Energieversorgung in Deutschland und wird nicht verboten.

Ist die Ölheizung ab 2026 grundsätzlich verboten?

Nein. Es gibt Bestandsschutz für alle seit den 1980er Jahren eingebauten Ölheizungstypen, explizit sind das Niedertemperatur- und Brennwertheizungen. Noch ältere Ölheizungstypen haben Bestandsschutz in einem selbst genutzten Eigenheim, wenn dies seit 01.02.2002 oder früher bewohnt wird. Besonders hervorzuheben ist der unbedingte Bestandsschutz für alle Ölbrennwertheizungen, die bis Ende 2025 eingebaut werden. In Baden-Württemberg und Hamburg gelten die erhöhten Anforderungen an den Einbau einer Ölheizung in Teilen bereits heute.

Was muss ich beachten bis 2025?

Eigentlich gar nichts. Wir empfehlen allerdings, eine alte Ölheizung bis Ende 2025 durch eine neue Brennwertheizung zu ersetzen. Dafür sind keine Bedingungen aus der neuen Gesetzeslage zu beachten.

Was muss ich beachten bis 2026?

Ab 2026 wird es erhöhte Anforderungen an den Einbau einer neuen Ölheizung geben. Sie muss dann mit einer Technik zur Nutzung regenerativer Energie gekoppelt sein, zum Beispiel einer Solarthermie-Anlage. Diese zusätzliche Anforderung gilt nicht für bestehenden Anlagen und wenn es technisch nicht möglich ist, erneuerbare Energien zu nutzen, und wenn weder Erdgas noch Fernwärme als Ersatz für Öl zur Verfügung stehen oder wenn jede Alternative zur Ölheizung mit einem unangemessenen Aufwand oder unbilligen Härte verbunden ist.

Gibt es eine Austauschpflicht?

Nein, wer seine Immobilie seit 01.02.2002 oder früher als Eigentümer bewohnt, ist nicht zum Ölheizungsaustausch verpflichtet, egal wie alt das Gerät ist. Wer eine solche Immobilie ab dem Stichtag geerbt oder erworben hat, muss den Heizkessel erneuern, wenn es sich dabei um ein Konstanttemperatur-Gerät handelt. Derartige Heizkessel wurde im Wesentlichen in den 1970er Jahren, in seltenen Fällen noch bis Mitte der 1980er Jahre verbaut. Die danach auf den Markt gebrachten Kesseltypen waren und sind Niedertemperatur- und Brennwertanlagen. Für diese gibt es keine Austauschpflicht, auch nicht, wenn sie älter als 30 Jahre sind. Nach geltender und angestrebter Gesetzeslage haben sie einen allgemeinen Bestandsschutz. Sollte es Zweifel bei der Identifikation des Heizkesseltyps geben, hilft ein Blick in den letzten Schornsteinfegerbericht. Dort muss der Kesseltyp vermerkt sein. Notfalls rufen Sie Ihren Schornsteinfeger an, um die Frage zu klären.

Zusammenfassung:

Sie möchten Ihre Ölheizung noch nicht modernisieren. Dann müssen Sie wissen,

  • dass Sie sie unbefristet weiterbetreiben können, wenn es sich um einen Niedertemperatur- oder Brennwertkessel handelt,
  • dass Sie sie auch dann unbefristet weiterbetreiben können, wenn es sich nicht um die vorgenannten Kesseltypen handelt, sofern Sie die Ölheizung in Ihrem eigenen Gebäude selbst nutzen und das Gebäude maximal zwei Wohnungen hat,
  • dass Sie sie nur noch bis zu ihrem 30sten Betriebsjahr betreiben können, wenn keine der vorgenannten Bedingungen zutrifft.

Sie möchten Ihre alte Ölheizung durch eine neue Öl-Brennwertheizung ersetzen. Dann müssen Sie wissen,

  • dass Sie die neue Heizung unbefristet betreiben können, wenn Sie diese vor dem 1.1.2026 einbauen lassen,
  • dass Sie die neue Heizung unbefristet betreiben können, wenn Sie diese nach dem 31.12.2025 einbauen lassen und dafür sorgen, dass ein Solar- oder ähnlicher Erneuerbare-Energie-Anlagenteil integriert wird,
  • dass Sie die neue Heizung unbefristet betreiben können, wenn Sie diese nach dem 31.12.2025 einbauen lassen und die Kombination mit einem Solar- oder ähnlichem Erneuerbare-Energie-Anlagenteil unzumutbar ist.

Wartung Ihrer Ölheizung

Spätestens wenn der Ölverbrauch Ihrer Heizung merklich ansteigt, oder Sie Ihre Heizung lauter als üblich hören können, wird es wieder Zeit für eine Wartungsüberprüfung. Besser ist es, Ihre Ölheizung vor Beginn der neuen Heizsaison warten zu lassen. Mit der regelmäßigen Wartung Ihrer Ölheizung sichern Sie sich nicht nur eine lange Lebensdauer Ihrer Anlage, sondern Sie sparen auch bares Geld. Denn nur eine optimal eingestellte und gut gepflegte Anlage funktioniert reibungslos.

Warum sollten Sie regelmäßig eine Heizungswartung durchführen?

  • sparen Sie Heizöl und reduzieren Sie Heizkosten
  • verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Ölheizung
  • reduzieren Sie das Risiko teurer Reparaturen oder eines Ausfalls der Heizung

Was gehört zur Wartung Ihrer Ölheizung?

  • Reinigung und Pflege von Kessel und Brenner
  • Austausch der Verschleißteile
  • Prüfung und Optimierung aller Regelungs- und Sicherheitseinstellungen

In der Regel dauert ein Wartungstermin ungefähr eine Stunde und wird einmal im Jahr durchgeführt.

Was kostet eine Wartung Ihrer Ölheizung?

Die Kosten für die Wartung Ihrer Ölheizung sind regional unterschiedlich. Auch der Umfang der Wartung bestimmt den Preis. Müssen zum Beispiel Verschleißteile ausgetauscht werden, erhöhen sich die Kosten entsprechend.

Heizölsysteme im Vergleich

Heizsystem

Nutzung

1.

Gasheizung

49%

2.

Ölheizung

26%

3.

Fernwärme

13%

4.

Sonstige

6%

5.

Wärmepumpe

2%

Nutzungsanteil verschiedener Heizölsysteme in Deutschland.

Ölheizung

Ölheizungen arbeiten seit Jahren mit der effektiven Brennwerttechnik. Hier wird sowohl die Energie, die bei der Verbrennung von Heizöl freigesetzt wird, als auch die Wärmeenergie der Abgase berücksichtigt. Die entstehenden Dämpfe werden also nicht einfach abgeführt, sondern zur Wärmegewinnung genutzt.

Für eine Ölheizung als Heiztechnologie spricht einiges:

Flexibilität - Der Brennstoff wird in eigens dafür vorgesehenen Tanks im bzw. am Haus gelagert. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, unabhängig und selbstständig zu entscheiden, wann Sie Heizöl kaufen und wieviel Heizöl Sie bestellen. So planen Sie Ihren Heizölkauf flexibel und sparen gleichzeitig.

Keine Gebühren oder laufende Kosten - Im Gegensatz zu einer leitungsgebundenen Heiztechnologie zahlen Sie keine Gebühren für einen externen Anschluss.

Nachhaltigkeit - Eine Ölheizung ist gut mit erneuerbaren Energien zu kombinieren.

Hoher Wirkungsgrad - Neue Ölheizungen nutzen den effektiven Brennwerteffekt. Das erhöht den Wirkungsgrad und reduziert die Heizkosten.

Gasheizung

Die Gasheizung wird mit Erdgas betrieben. Da das Gas über eine zentrale Gasleitung verteilt wird, benötigt man keinen Extraheizraum zur Lagerung des Brennstoffs.

In den Heizkosten unterscheiden sich Heizöl und Erdgas kaum. Mal ist der eine Brennstoff günstiger, mal der andere. Der Austausch einer Ölheizung durch eine Gasheizung führt dagegen zu Kosten für den Anschluss an das Gasnetz und die Beseitigung des Heizöltanks, die bei der Modernisierung des Ölkessels vermieden werden können. Der Ersatz eines Ölkessels durch ein modernes Modell ist die günstigste Art, Energieeffizienz und Klimaschutz zu verbessern.

Gegenüber Heizöl galt die Verbrennung von Erdgas aufgrund der geringeren Kohlendioxid-Emission lange Zeit als klimafreundlich. Die Formulierung ist irreführend, denn alle fossilen Energieträger sind klimaschädlich. De facto wäre Erdgas also nur weniger klimaschädlich. Die Bundesregierung schreibt die Sichtweise im Gebäudeenergiegesetz (GEG) fort, obwohl längst bekannt ist, dass die Nutzung von Erdgas durch Leckagen auf den Transportwegen (Pipelines) über 20 Jahre einen größeren Klimaschaden anrichtet als die Verbrennung von Heizöl.

Während beim Heizöl einzig die CO2-Emissionen der Verbrennung klimaschädlich wirken, kommt beim Erdgas das aus den Pipelines entweichende Methan hinzu. Die Mengen sind zwar gering, die Wirkung pro Volumeneinheit ist für den Zeitraum von 20 Jahren gemäß dem 5. Sachstandsbericht des IPCC aber 84-mal höher als die von Kohlendioxid (CO2). In einem 100-Jahres-Zeitraum sinkt dieser Methan-Faktor aufgrund von Zerfallsprozessen in der Atmosphäre auf den Wert 28. Die Rechnung sieht wie folgt aus: Ein Kubikmeter Erdgas (Methan) emittiert bei der Verbrennung 2 Kilogramm Kohlendioxid. Durch Leckage entweichen gemäß Wissenschaftlicher Dienste des Deutschen Bundestags zudem 1,4 Prozent bzw. 0,0105 Kilogramm Methan. Multipliziert mit dem Schadfaktor 84 entspricht das 0,9 Kilogramm CO2-Äquivalent. In Summe werden also 2,9 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Bei der Verbrennung von Heizöl, das dieselbe Energiemenge liefert wie ein Kubikmeter Erdgas werden 2,7 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Klimaschädliche Gase, die bei der Förderung und Aufbereitung von Heizöl und Erdgas freigesetzt werden, sind hier nicht berücksichtigt.

Wärmepumpe

Die gängigen Wärmepumpenheizungen werden mit elektrischem Strom betrieben. Es handelt sich dabei um den teuersten im Haushalt verfügbaren Energieträger und der Strompreis wird aufgrund der Energiewende weiter steigen. Er ist heute drei- bis fünfmal so hoch wie eine vergleichbare im Heizöl gebundene Energiemenge. Das heißt aber nicht, dass die jährlichen Heizkosten mit einer Wärmepumpe drei- bis fünfmal höher sind als mit einer Ölheizung. Den Unterschied macht die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt an, auf wie viele Einheiten Heizwärme jede eingesetzte Einheit Elektrizität unter Zuführung von Umgebungswärme im Jahresmittel „gepumpt“ wird. Der elektrische Strom wird bezahlt, die Wärme aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser gibt es gratis dazu.

Wenn Sie eine Wärmepumpe als Heizung ins Auge fassen, sollten Sie etwas mehr über das System wissen, als bei einer Öl- oder Gasheizung. Im Verkauf und bei der Planung wird neben der JAZ die Leistungszahl COP (coefficient of performance) verwendet. Während die COP unter besonderen Laborbedingungen ermittelt wird, ist die JAZ das beim realen Betrieb einer Wärmepumpenheizung ermittelte Verhältnis aus bezogener Wärme und bezahltem Strom (beides in der Einheit kWh). Auf Basis der COP geplante und ausgelegte Wärmepumpenheizungen erfüllen die Versprechen der Hersteller und die Erwartungen der Kunden üblicherweise nicht. Effiziente Wärmepumpen müssen eine JAZ zwischen 3,0 und 4,5 aufweisen. Im Rahmen des Programms „Modellprojekte im Effizienzhaus Plus-Standard“ des Bundesbauministeriums wurden Jahresarbeitszahlen für Wärmepumpenheizungen im Feldversuch ermittelt . Inklusive der im weiteren Zeitverlauf gewonnen Effizienzgewinne beträgt die durchschnittliche JAZ der getesteten Luftwärmepumpen 3,0. Der Anlagentyp ist also wenig effizient. Gleichwohl wird er heute zu mehr als 80 Prozent verbaut. Die effizienteren Boden- und Solewärmepumpen mit einer durchschnittlichen JAZ von 3,8 kommen nur selten zum Einsatz. Grund sind die deutlich höheren Anschaffungskosten gegenüber einer Luftwärmepumpe. Auffälliges Merkmal der Luftwärmepumpe ist der Schrank für den externen Wärmetauscher vor dem Wohngebäude. Die Anschaffung einer solchen Heizung ist 60 bis 70 Prozent teurer als die einer moderne Ölheizung.

Wärmepumpenheizungen können nur in effizienten Niedrigenergiehäusern zu den jährlichen Heizkosten einer Ölheizung betrieben werden. In weniger gut gedämmten Gebäuden mit einem Wärmebedarf über 80 kWh/m²/a sinkt ihre Effizient und demzufolge wachsen die Betriebskosten. Das liegt an den höheren Vorlauftemperaturen, die in älteren Häusern nötig sind, um die Raumwärme schnell und ausreichend auf eine angenehme Temperatur zu bringen oder zu halten. Es gilt der Satz, hohe Temperaturdifferenzen sind Gift für das Wohlfühlklima und das Portemonnaie beim Einsatz einer Wärmepumpenheizung. Anders ausgedrückt, die Wärmepumpe gehört sinnvollerweise nur in ein Niedrigenergiehaus.

Klimaneutral ist die Wärmepumpe nur, wenn sie vollständig mit erneuerbarem Strom betrieben wird. Den gibt es im Netz nicht. Ein Maß, die Klimabelastung von elektrischem Strom zu beurteilen, ist sein Primärenergiefaktor PEF. Klimaneutraler Solar- oder Windstrom hat einen PEF von null. Der PEF für den Strommix aus verschiedenen Kraftwerkstypen beträgt 1,8. Zum Vergleich, Heizöl hat einen PEF von 1,1. Gegenüber einer reinen Stromheizung ist Heizöl also klimaschonender. Eine elektrisch betriebene Wärmepumpenheizung hat einen geringeren PEF, weil in der gesamten erzeugten Wärme nur ein Bruchteil Strom, nämlich 1/JAZ, steckt. Somit ist eine Luftwärmepumpenheizung in einem Niedrigenergiehaus nur etwa halb so klimaschädlich wie eine Ölheizung. In einem älteren Haus, das höhere Vorlauftemperaturen des Heizsystems benötigt, ist die Wärmepumpe ähnlich klimaschädlich wie die Ölheizung.

Fernwärme

Die jährlichen Heizkosten für Fernwärme sind höher als Heizölkosten für eine vergleichbare Wärmemenge. Das heißt aber nicht zwingend, dass Fernwärme die teurere Wärmenutzung ist. Mit den höheren Kosten wird der zentrale Teil der Heiztechnik bezahlt, der im zu beheizenden Gebäude eingespart wird. Dort gibt es statt eines Heizkessels nur eine Fernwärmekompaktstation (Wärmetauscher). Das Gerät und der Fernwärmeanschluss verursachen geringere Einbaukosten als Heizkessel für Erdgas, Heizöl, Holzpellets oder Wärmepumpen.

Der Heizkessel der Fernwärmeheizung ist das Heiz- oder Heizkraftwerk. Ein Heizwerk liefert ausschließlich Wärme in Form von heißem Wasser, das per Fernwärmenetz (Rohrsystem) zum Verbraucher kommt. Ein Heizkraftwerk erzeugt zusätzlich Strom. Eigentlich ist Elektrizität sogar der primäre Nutzungsfall, Wärme in Form von Abwärme hingegen die Sekundärnutzung. Bei der Erzeugung von Fernwärme gibt es vielfältige Primäranwendungen. Meist handelt es sich um hochwertige Prozesswärme für die Produktion von Grundstoffen. Die Kosten für Wärmeerzeugung einschließlich ihrer Anlagen, ihrer Wartung und ihrer Erneuerung sind in den Heizkostenabrechnungen enthalten. Für Verbraucher ist Fernwärme eine wartungs- und aufmerksamkeitsarme Angelegenheit.

Heiz- und Heizkraftwerke wurden ursprünglich mit Kohle betrieben. Mittlerweile wird hauptsächlich Erdgas eingesetzt aber auch Müllverbrennung, regenerative Energieträger in Form von Holzhackschnitzel, Holzpellets, Geothermie und Biogas. Die Beurteilung der Klimabelastung ist im Fall von Fernwärme ein Politikum. Der Gesetzgeber folgt in der jeweiligen Festlegung der Klimaboni eher technischen Modeerscheinungen als sachlicher Schadstoffbetrachtung. So gilt die Wärmeversorgung durch Heizkraftwerke, die Elektrizität und Wärme erzeugen, derzeit unabhängig vom Brennstoff als klimaneutral, weil der Klimaschaden der Stromerzeugung zugewiesen wird. Der Wirkungsgrad eines Heizkraftwerks ist aber schlechter als der eines Heizwerks, das ausschließlich Wärme erzeugt. Mit dem Übergang auf regenerative Energieträger sind Heizkraftwerke die schlechteren Wärmeerzeuger. Die Klimawürdigung der Fernwärmeerzeugung unterliegt einer laufenden Veränderung durch den Gesetzgeber.

Fernwärme eignet sich besonders für ältere Gebäudestrukturen, die vergleichsweise viel Energie benötigen. Dabei fallen die unvermeidlichen Verluste des Wärmetransports in den Rohrleitungen kaum auf. Sie sind vernachlässigbar gegenüber den Verlusten durch ungenügende Wanddämmung und mangelhafter Gebäudedichtheit. Moderne, hochgedämmte Wohnhäuser sind indes so energiesparend, dass die Rohrleitungsverluste in der Energie- und Umweltbilanz relevant werden. Mit fortscheitender Gebäudeeffizienz wird Fernwärme ein Auslaufmodel der Wärmeversorgung werden.

In Deutschland gibt es ungefähr 240 Fernwärmenetze. Die individuelle Nutzungsmöglichkeit muss vor Ort geklärt werden. Erste Adresse hierfür sollten die Stadt- oder Gemeindewerke sein.

Sonstige

Zu den sonstigen Heiztechnologien gehören unter anderem Holz, Kohleheizungen und Holzpellets.

Die Pelletheizung ist eine naheliegende Alternative zur Ölheizung, weil sie ein wertvolles Merkmal von Heizöl hat, den Energiespeicher im Haus. Für viele Menschen ist er der Inbegriff für Versorgungssicherheit. Und auch bei den Brennstoffkosten liegen die beiden Energieträger nahe beieinander. Die zu 2.500 Liter Heizöl energetisch vergleichbare Menge Holzpellets ist im Bundesdurchschnitt sogar rund 15 Prozent günstiger (Stand 17.04.2020).

Dieser Vorteil wird allerdings durch den geringeren Wirkungsgrad einer Pelletheizung aufgehoben. Das liegt an höhere Abgastemperaturen im Schornstein und Wärmeverlusten am Heizkessel gegenüber einer Ölheizung. Außerdem ist das Modulieren, das heißt, die bedarfsgerechte Wärmeerzeugung, sowie das An- und Abschalten der Flamme einer Feststoffverbrennung verlustreicher als bei einer modernen Ölheizung.

Lieferung und Lagerung der Holzpellets erfolgen ähnlich wie bei Heizöl in Tankwagen und Vorratsräumen. An die Beschaffenheit solcher Räume werden allerdings höhere Ansprüche gestellt als an den Tankraum für Heizöl. Zunächst muss er dreimal größer sein, um die gegenüber Heizöl geringere Energiedichte auszugleichen. Darüber hinaus sind Trockenheit und gute Belüftung des Lagerraums unverzichtbar. In feuchter Umgebung quellen Pellets auf und neigen zu Verklebung. Dadurch kann die Förderung zum Heizkessel unterbrochen werden. Ungenügende Belüftung birgt die Gefahr einer Anreichung der Raumluft mit Kohlenmonoxid, das von den gelagerten Holzpellets emittiert wird (Quelle: TGA-Fachplaner) .

Die Wartung einer Pelletheizung und der Ruf nach einem Servicetechniker erfolgte in der Vergangenheit häufiger als bei einer Ölheizung. Ursächlich waren meist Probleme mit dem mechanischen Schneckenförderer, der den Heizkessel mit Brennstoff versorgt. Heute werden die Holzpellets üblicherweise aus dem Lagerraum angesaugt. Prinzipiell ist diese Technik mit einem Staubsauger vergleichbar. Sie funktioniert ähnlich sicher aber auch gleichermaßen geräuschvoll.

Die Installation einer Pelletheizung ist im Durchschnitt zweieinhalbmal so teuer wie die einer modernen Ölheizung. Der Staat fördert ein solches Vorhaben allerdings generös, weil der Brennstoff derzeit als klimafreundlich angesehen wird. Idealerweise wird Raumwärme damit durch CO2-neutrale Restholznutzung erzeugt. Aufgrund konkurrierender Bedarfe der holzverarbeitenden Industrie werden für die Pelletsherstellung allerdings schnell wachsende Plantagenhölzer aus intensiv betriebener Forstwirtschaft eingesetzt.

In der Realität werden bei der Verbrennung von Holzpellets Feinstaub sowie geringen Mengen Stickstoff- und Schwefeloxide sowie Salzsäure freigesetzt. Bei unvollständiger Verbrennung werden darüber hinaus Kohlenmonoxid und Methangas emittiert (Quelle: Umweltbundesamt) . Zweifelsfrei ist die Wärmeerzeugung mit Holzpellets klimafreundlicher als mit fossilem Heizöl. Aber weder ist sie klimaneutral noch ist der gegenwärtige politische Bonus eine sichere Bank.

Hybrid-Heizungen - was ist möglich?

Hybrid-Heizungen kombinieren in einer Heizungsanlage mindestens zwei verschiedene Wärmekonzepte und stehen für eine effiziente und sichere Energiegewinnung. In der Regel unterstützen erneuerbare Energieträger die alten, bewährten Heizungssysteme. Dabei wird die Umwelt durch die neuen Energien geschont. Zugleich werden Sie aber auch sicher mit Wärme durch Ihr Alt-System versorgt. Von Nachteil sind die höheren Investitionskosten. Beide Systeme müssen installiert und gewartet werden. Jedoch rechnet sich die Ergänzung mit erneuerbaren Energien, da sie langfristig kaum Kosten verursachen und durch die geringere Nutzung des bisherigen Heizsystems Kosten einsparen.

Die Funktionsweise ist denkbar einfach. Die erneuerbare und auch günstigere Energie wird genutzt, wann immer sie ausreichend Energie zur Verfügung stellt. Fällt sie weg, springt die Anlage automatisch auf eine zur Verfügung stehende Alternative um. Wenn zum Beispiel die Sonne nicht scheint und die Photovoltaikanlage keine Energie liefern kann, schaltet die Anlage automatisch auf die Öl- oder Gasheizung um. Kombinieren Sie eine moderne Öl-Brennwertheizung mit einer alternativen Energiequelle, verlängern Sie automatisch die Reichweite Ihrer Tankfüllung. Kombinieren Sie die Öl-Brennwerttechnik mit Solar und Kamin, kann sich die Reichweite von 12 Monaten auf bis zu 25 Monate erweitern. Das spart Heizkosten und Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz. Hier finden Sie einige der interessantesten Kombinationsmöglichkeiten:

Ölheizung/Solarthermie

Etwa jeder dritte Nutzer einer Hybrid-Heizung kombiniert die Ölheizung mit einer Solaranlage. Dies macht die Kombination der Heizungssysteme zur beliebtesten in Deutschland. Aufgrund längerer Sonnenzeiten arbeiten Solarkollektoren vor allem von Frühling bis Herbst sehr effektiv. Sobald die Sonne nicht mehr für ausreichend Wärme für Ihr Zuhause produziert, springt die Ölheizung wieder ein. Auch bei geringerer Sonneneinstrahlung im Winter entlastet die Solaranlange Ihre Ölheizung. Sie sparen daher Heizöl und schonen die Tankanlage durch die geringere Nutzung. Im Gegensatz zur Photovoltaikanlage wird bei der Solarthermie kein Strom, sondern Wärme gewonnen. In den Sommermonaten schafft es eine Solarthermie-Anlage durchaus, die Warmwasserbereitung in einem Einfamilienhaus komplett zu übernehmen. In den Übergangsmonaten und im Winter dient die Anlage lediglich der Entlastung Ihrer Heizung, da die gewonnene Wärme alleine nicht ausreicht, Sie verlässlich mit Wärme zu versorgen.

Gut zu wissen: Mit einer unterstützenden Solarthermie-Anlage sparen Sie bis zu 30 Prozent Heizöl!

Ölheizung/Photovoltaik

Bei dieser Art der Hybrid-Heizung wird durch eine Photovoltaikanlage Strom gewonnen, der primär den Strombedarf im Haus abdeckt. Ist dieser Strombedarf gedeckt, wird der Überschuss zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen genutzt. Auch bei dieser Kombination sparen Sie Heizöl und schonen Ihre Ölheizung durch die geringere Nutzung.

Ölheizung/Wärmepumpe

Die Wärmepumpe entzieht der Umgebung (Luft, Boden oder Grundwasser) Wärme und gibt sie als Heizenergie in Ihrem Zuhause ab. Abhängig von der Umgebungstemperaturen variiert auch die Effizienz der Wärmepumpe. Je mehr sich die Umgebungstemperatur von der gewünschten Heiztemperatur unterscheidet, desto höher ist der Energieaufwand. Da die Wärmepumpe also besonders effektiv arbeitet, wenn die kombinierte Heiztechnologie nur einen geringen Wärmeunterschied benötigt, ist sie für das Erwärmen von Fußbodenheizungen sehr gut geeignet.

Ölheizung/Kamin

Sie sind Liebhaber eines gemütlich knisternden Kaminfeuers? Auch mit einem Kamin als Ergänzung zum herkömmlichen Heizsystem, bietet sich Ihnen eine effiziente und umweltfreundliche Alternative.

Mithilfe einer Wassertasche, die mit einem zentralen Pufferspeicher verbunden ist, kann ein Kamin zu einer sinnvollen und leistungsfähigen Alternative fürs ganze Haus werden. Der Kamin selbst wird mit einem Zu- und Ablauf ausgestattet und ist so an das Heizungssystem angeschlossen. Durch die Wärme des Feuers wird Wasser erhitzt, welches in einen Wärmespeicher gelangt. Die gespeicherte Wärme kann dann über einen zentralen Verteiler in allen Heizkörpern eingesetzt werden. Die überschüssige Wärme wird anschließend in einem zentralen Pufferspeicher gespeichert.

Und falls die Wärme des Kamins doch mal nicht ausreicht, übernimmt Ihre Ölheizung den Rest. So nutzen Sie zum größten Teil einen umweltfreundlichen und günstigen Brennstoff und Ihr Zuhause bleibt jederzeit angenehm warm.

Energieaufwand. Da die Wärmepumpe also besonders effektiv arbeitet, wenn die kombinierte Heiztechnologie nur einen geringen Wärmeunterschied benötigt, ist sie für das Erwärmen von Fußbodenheizungen sehr gut geeignet.

Ölheizung/Kamin/Solarthermie

Die drei Komponenten Öl-Brennwertheizung, Solarthermie und Kaminofen ergänzen sich wunderbar. Mit dieser Kombination kommen Sie in den Genuss, die Vorteile aller drei Komponenten voll auszuschöpfen. Die Solarthermieanlage erzeugt im Sommer ausreichend Wärme. Im Winter gleichen Sie die weniger erzeugte Wärme der Solarthermieanlage durch Ihren Kamin aus. Und die Ölheizung springt nur noch ein, wenn beide Wärmequellen den Bedarf für Ihre vier Wände nicht mehr decken.

Förderung sichern - so unterstützt Sie der Staat

Um Ihnen den Wechsel auf eine effizientere Öl-Brennwertheizung oder die Erweiterung auf erneuerbare Energien zu erleichtern, bietet der Staat vielfältige Förderungen oder Kredite an. Einige Fördermöglichkeiten finden Sie hier:

BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet das Förderprogramm "Heizen mit Erneuerbarer Energie". Mit diesem Programm fördert das Bundesamt für Ölheizungen einen neuen Brenner oder den Einbau von Solarthermieanlagen. Mit dem Förderprogramm “Nachträgliche Optimierung” können Sie mit Unterstützung der BAFA eine bereits geförderte Heizung optimieren.

KFW

Die KFW ist eine bundeseigene Förderbank. Sie unterstützt unter anderem die Nutzung erneuerbarer Energien und die Optimierung Ihrer Heizung mit umfangreichen Fördermitteln. Zum Thema Heizung sind besonders KfW-Förderprogramme wie “Optimierung einer Heizungsanlage” und “Mit erneuerbaren Energien heizen” interessant.

Besser flüssig bleiben

Um den größtmöglichen Vorteil aus den vielen verschiedenen Fördertöpfen zu ziehen, sollten Sie sich die richtige Unterstützung suchen. “Besser flüssig bleiben” ist ein Gratis-Fördermittelservice. Die Experten dieses Services suchen Ihnen nicht nur die passenden Förderprogramme heraus, sondern übernehmen auch den kompletten Prozess von der ersten Beratung und Antragstellung bis hin zur Auszahlung. So sind Sie bestens für die Zukunft gerüstet.