Heizölpreise im Blick behalten von Claudia Lohse
Nervenkitzel an den Ölbörsen: OPEC-Allianz entscheidet morgen über mögliche Produktionssteigerung. Ölpreise in Warteposition. Heizölpreise unentschieden.
Die Spannung steigt heute an den Ölbörsen: Das hat Tradition vor einer richtungsweisenden OPEC-Entscheidung. Einen Tag bevor die OPEC+ festlegt, ob und wie weit sie den Ölhahn ab April aufdreht, schwankt man zwischen Abwarten und Spekulation. Die Marktteilnehmer spitzen die Ohren für alle Informationen, die vorab durchsickern.
Bei den Beratungen wird es den OPEC+-Mitgliedern heute noch einmal darum gehen, wie viel Öl der Markt aufnehmen kann, ohne das erreichte Preisniveau zu gefährden. Dabei ringt man nicht nur um eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage, sondern auch um das Ziel, die globalen Ölbestände weiter abzubauen.
Was ist zu erwarten und was macht das mit den Ölpreisen? Analysten rechnen mit einer moderaten Anhebung der Produktionsmengen. Das dürfte für Preisstabilität sorgen. Doch so einfach ist das Ganze am Ende vielleicht doch nicht. Immerhin haben genug Förderländer ein deutliches Interesse an Produktionssteigerungen. Ob hier die Vernunft siegen kann, bleibt also abzuwarten. Sollten ab April 1,5 Millionen Barrel täglich (B/T) mehr Öl auf den Markt kommen, ist die erste Reaktion darauf sicher eine Abwärtsbewegung, und zwar unabhängig davon, ob der Markt dies verkraften kann, denn diese Menge wäre das vorstellbare Maximum. Dafür müsste die OPEC-Allianz ihr Steigerungspotenzial von 0,5 Millionen B/T, das sie in der Dezember-Sitzung festgelegt hatte, voll ausschöpfen. Zudem würde das heißen, dass Saudi-Arabien seine freiwilligen Extra-Kürzungen für die Monate Februar und März tatsächlich beendet.