Ölmarkt wird allmählich nervös von Steffen Bukold
Heizölmarkt jetzt sehr aktiv. Weltwirtschaft erholt sich schneller als erwartet.
Die Ölhändler testeten gestern die Grenzen der schmalen Handelsspanne der letzten Wochen. Zuerst fiel Brent-Rohöl Richtung 62 Dollar je Barrel, doch dann regte sich starkes Kaufinteresse. Der Ölpreis stieg binnen weniger Stunden um zwei Dollar bis auf über 64 Dollar je Barrel. Doch dann ging auch diesem Ausbruchversuch die Luft aus. Der Rohölpreis landete am Ende des Tages schließlich dort, wo er gestartet war, also bei 63 Dollar je Barrel.
Damit setzt sich die Seitwärtsbewegung an den Ölbörsen fort, auch wenn die Trader grundsätzlich eher auf steigende als auf fallende Ölpreise setzen.
Dafür gibt es in der Tat einige aktuelle Argumente. Der Dollar ist in den letzten Tagen schwächer geworden. Das macht Öl für andere Währungsräume billiger. Auch kommt der Persische Golf nicht zur Ruhe. Fast täglich nehmen Raketen und Drohnen der Huthi-Truppen vom Jemen aus saudische Ziele ins Visier. Bisher halten sich die Schäden in Grenzen, doch ein Zufallstreffer könnte die Infrastruktur des größten Ölexporteurs der Welt kurzzeitig außer Betrieb setzen.