Heizölpreise: „Ein bisserl was geht immer“ von Klaus Bergmann
Corona nagt an Ölnachfrage, bald wohl auch wieder in China. Blockierte Ölexporte halten Preise fest. Rohöl kaum verändert, Heizöl auch.
Als Konsument war China eine sichere Bank für Ölexporteure. Das Land rettete sie über die schlimmsten Monate der Corona-Krise hinweg, in denen USA und Europa erhebliche Nachfrageschwäche zeigten. Die aktuelle Entwicklung der Seuche in ihrem Mutterland bereitet den Ölproduzenten nun allerdings Sorgen. Es wird wieder down gelockt, autoritär und konsequent.
Neue Nachfrageeinbußen liegen nahe. Nach den schwierigen Verhandlungen über die bedarfsgerechte Ölproduktion in den ersten Tagen des Jahres, bei denen ein Zerwürfnis der OPEC-Allianz nur durch eine generöse Kürzung Saudi-Arabiens verhindert wurde, müsste die Gruppe schon wieder in den Ring steigen. Sie hat Glück, dass ihre Mitglieder Libyen und Irak ihnen das in diesem Moment ersparen.
Libyen hatte mit Pipelineproblemen zu kämpfen. Nachdem die gelöst sind, gibt es aktuell Störungen in einigen Exporthäfen. Das Sicherheitspersonal verhindert Verladungen, um Forderungen nach höherem Lohn Nachdruck zu verleihen. Der Irak kündigt wieder einmal an, die seit 2020 ausstehenden Kompensationen für nicht eingehaltene Quoten im Januar und Februar durch geringere Exporte einbringen zu wollen. Ein Teilrückgang wurde durch getrackte Tankerbewegungen für Januar bereits bestätigt.