Nervosität an Finanzmärkten drückt Ölpreise von Steffen Bukold
Inflationssorgen machen sich breit. Ölmarkt wartet auf OPEC-Entscheidung. Heizölmarkt unbeeindruckt.
Gestern setzten weltweit Gewinnmitnahmen an den Finanzmärkten ein. Das galt auch für Brent-Rohöl, das zunächst ein neues Jahreshoch erklommen hatte, um dann über einen Dollar je Barrel nachzugeben.
Das Stoppsignal kam aus den Anleihenmärkten. Ein schuldenfinanzierter Wirtschaftsaufschwung, eine laxe Geldpolitik und das Ende der Pandemie sollen das Wachstum der Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte massiv beschleunigen. Die Investoren in festverzinsliche Wertpapiere, also Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, bekamen bei diesem Ausblick gestern kalte Füße. Sie fürchten, dass die Welle billigen Geldes zu einer massiven Inflation und damit letztlich höheren Zinsen führen wird. Der Dollar stieg sofort, was wiederum Rohstoffe für Käufer aus anderen Währungsräumen verteuerte.
Ein “Risk-Off”-Gefühl drückte dann auch die erfolgsverwöhnten Aktienmärkte und Ölmärkte. Die Medien rangen um eine Erklärung. Viele sprachen von einer “technischen Reaktion”. Mit anderen Worten: Man konnte keinen konkreten Auslöser identifizieren.