Preisvergleich:

Heizölpreise bleiben auf Jahrestief. Ölkartell OPEC+ hält sich weiterhin zurück

31.03.2023, 09:13 Uhr von

2023-03-31T07:13:02.000Z
Heizölpreise bleiben auf Jahrestief. Ölkartell OPEC+ hält sich weiterhin zurück (31.03.2023)

Internationaler Markt

Die Ölpreise legten gestern etwa ein Prozent zu, blieben aber weiterhin unter 80 Dollar je Barrel. Heute Morgen steht Brent-Rohöl bei 79 Dollar. 

Mit etwas Verspätung wurde der schon am Mittwoch gemeldete Rückgang der Lagerbestände in den USA in die Preise eingearbeitet. Auch fehlen nach wie vor die rund 450.000 Barrel pro Tag aus der irakischen Region Kurdistan. Das entspricht etwa einem halben Prozent der Weltölversorgung. Die Lieferungen stoppten vor knapp einer Woche, sehr zum Verdruss zahlreicher großer Ölhändler, die vorab für kurdisches Öl gezahlt hatten und mittlerweile auf Forderungen von etwa 6 Milliarden Dollar sitzen. 

Hintergrund des Lieferausfalls ist die Entscheidung eines internationalen Schiedsgerichts. Es kam zu dem Schluss, dass die Türkei nicht ohne eine Genehmigung von Bagdad Lieferungen aus der Region Kurdistan exportieren durfte. An einer schnellen Lösung sind nun alle interessiert: Bagdad will den Zugriff auf einen Teil der Einnahmen und die Türkei will rasch wieder am Pipelinetransport über ihr Territorium bis zum türkischen Hafen Ceyhan verdienen.

Auch in Europa gibt es Lieferausfälle. Hier bewegt nun schon seit Wochen die Streikwelle in Frankreich die Ölpreise. Noch immer ist kein Ende in Sicht. Der Ausfall der Häfen und Raffinerien drückt zwar die Rohölpreise, das nun nicht mehr importiert oder verarbeitet werden kann, treibt aber andererseits die Produktpreise nach oben, da der Output der französischen Raffinerien vor allem für die Versorgung der Tankstellen fehlt.

Der Blick richtet sich jetzt auch auf den kommenden Montag, wenn die Kartellstaaten von OPEC+ ihr Meeting abhalten. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass das Kartell seine Förderquoten unverändert lässt. Das deutet darauf, dass zumindest Saudi-Arabien mit Preisen von knapp 80 Dollar je Barrel leben kann und mit stabilen oder steigenden Preisen in den kommenden Monaten rechnet.

Dabei zählen sie vor allem auf die steigende Ölnachfrage in China. Jüngste Prognosen rechnen damit, dass der Ölverbrauch dort auf ein Niveau steigen wird, das drei Prozent über dem Jahr 2019, also vor der Covid-Pandemie, liegen wird.

Ein Blick auf die Märkte am Morgen. Die Preise stehen etwa ein Prozent über dem Vortag: Die Nordseesorte Brent kostet im frühen Handel 79,15 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 74,37 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 761,00 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9170 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,0902 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsstart am Vortag.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise liegen am Morgen fast auf demselben Stand wie gestern. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt erneut einen landesweiten Durchschnittspreis von knapp 97 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Zwar sind die Vorgaben aus dem internationalen Ölmarkt eher ungünstig, aber der Effekt wird durch den stärkeren Euro weitgehend ausgeglichen. Damit bleibt Heizöl in der Nähe des Jahrestiefs.

Die vergleichsweise niedrigen Preise lösten gestern eine Welle von Bestellungen aus. Der Markt ist merklich aktiver als in den Tagen davor. Auch das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, hält sich auf der zweithöchsten Stufe. Das zeigt reges Interesse, aber keine Kaufpanik. Das mathematische Tiefpreis-System empfiehlt weiterhin den Kauf. Der Preisoptimismus hat noch einmal zugelegt. In der täglichen Lesereinschätzung rechnen mittlerweile fast 90% der Stimmen mit nachgebenden Heizölpreisen.

In der Tat spricht im Moment wenig für einen Preissprung nach oben. Die Versorgung ist gut, der Euro legt immer weiter zu und die globale Ölnachfrage hält sich in Grenzen. Auch wirkt das Ölkartell OPEC+ im Moment noch entspannt und plant keine Gegenmaßnahmen.

Dennoch: Nichts ist billiger als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch vor dem Hintergrund der Klimakrise. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 31. März 2023

Heizölpreise-Chart vom 31.März 2023
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 31 März 2023, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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