Preisvergleich:

Rohölpreise steigen erneut. Heizölmarkt bleibt entspannt

05.04.2024, 09:49 Uhr von

2024-04-05T07:49:39.000Z
Rohölpreise steigen erneut. Heizölmarkt bleibt entspannt (05.04.2024)

Internationaler Markt

Die Rohölpreise legen mittlerweile die dritte Woche in Folge kräftig zu. Brent-Rohöl kostet seit gestern über 91 Dollar je Barrel. Das sind zehn Prozent mehr als Mitte März. Nach mehreren Monaten des Lavierens und kurzfristiger Spekulationen springen jetzt immer mehr Trader auf den fahrenden Zug auf.

Öl und andere Rohstoffe holen damit eine Entwicklung nach, die andere Finanzmärkte schon hinter sich haben. Die Aktienmärkte springen von einem Hoch zum nächsten, die Anleihenmärkte feiern die Zinswende. All das passt allerdings nicht so recht zu der relativ schwachen Verfassung der Weltwirtschaft. Nur in den USA stehen die Konjunkturampeln derzeit auf grün.

Ein Blick auf die Lagerbestände und Fördermengen zeigt, dass Rohöl trotz der Bemühungen der OPEC nicht knapp ist. Ungleichgewichte gibt es eher bei den Ölprodukten. Während die Ölbranche im letzten Herbst eine Knappheit bei Diesel beschwor und daraufhin die Dieselpreise nach oben sprangen, ist es mittlerweile umgekehrt. Diesel bzw. Gasoil ist nach wie vor ausreichend vorhanden. Dafür wird Benzin nach zahlreichen Raffineriestörungen auf beiden Seiten des Atlantiks etwas knapper. Alles bewegt sich im normalen Rahmen, aber der Anstieg der Benzinpreise lässt sich bereits an den deutschen Tankstellen verfolgen. 

Die Spekulanten setzen vor allem auf eine Verschärfung der Lage bei den russischen Ölexporten und in Nahost. Die Störungen kommen immer wieder aus unerwarteter Richtung. Im Moment liegen einige russische Tanker vor den dänischen Küsten fest. Eine dänische Fregatte kann einen Raketenwerfer nicht mehr deaktivieren. Die See- und Luftwege wurden daraufhin gesperrt. Allzu lange sollte die Störung allerdings nicht anhalten.

Weitaus größere Probleme hat Russland mittlerweile mit seinen Ölraffinerien. Letzte Schätzungen gehen davon aus, dass im Moment sogar 15 Prozent der Kapazitäten ausgefallen sind. Das Energieministerium teilte mit, dass die Schäden frühestens bis Juni beseitigt werden können. Neben den ukrainischen Drohnenangriffen werden hier die Folgen der Sanktionen immer deutlicher. Die meisten westlichen Spezialfirmen sind aus Russland abgezogen. Chinesische Ausrüster werden ebenfalls immer vorsichtiger. Und die russische Allianz mit Nordkorea ist in solchen Fällen auch nicht sonderlich hilfreich.

Zum Wochenausklang blicken die meisten Ölhändler ohnehin Richtung USA. Am Nachmittag werden die stark beachteten Arbeitsmarktdaten für den März veröffentlicht. Bis dahin wird es an den Ölbörsen vermutlich ruhig bleiben. Brent-Rohöl kostet aktuell 91,14 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 86,91 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 866,75 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9230 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,0830 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Der deutsche Heizölmarkt bleibt im Kielwasser der globalen Rohölpreise. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 106-107 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Damit wird das bisherige Jahreshoch vom Februar leicht übertroffen. 

Insgesamt haben sich die Heizölpreise seit dem letzten Herbst kaum bewegt. Noch immer macht sich die gute Versorgung mit Gasoil bemerkbar, dem Vorprodukt der Raffinerien für Diesel und Heizöl. Zusammen mit dem relativ starken Euro dämpft das den Anstieg der Heizölpreise.

Der Heizölmarkt ist nach wie vor ruhig. Die Bestellaktivität ist höchstens durchschnittlich. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt ebenfalls auf einer entspannten mittleren Position. Der Preisoptimismus ist allerdings verschwunden. Nur etwa 60 Prozent der Voten, und damit weitaus weniger als üblich, setzen in der täglichen Lesereinschätzung auf fallende Preise.

Für hektische Nervosität besteht trotz der höheren Rohölpreise kein Anlass. Der Heizölmarkt ist nach wie vor gut versorgt. Wer demnächst nachbestellen muss, kann sich entspannt nach guten Angeboten umsehen.

In jedem Fall gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch angesichts der globalen Klimakrise und steigender CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 05. April 2024

Heizölpreise-Chart vom 05.April 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 05 April 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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