Preisvergleich:

Brent-Rohöl jetzt deutlich über 80 Dollar je Barrel. Heizölpreise legen nur leicht zu

09.02.2024, 09:42 Uhr von

2024-02-09T08:42:36.000Z
Brent-Rohöl jetzt deutlich über 80 Dollar je Barrel. Heizölpreise legen nur leicht zu (09.02.2024)

Internationaler Markt

Der Preisanstieg an den Ölbörsen hat sich beschleunigt. Die Rohölpreise liegen mittlerweile deutlich über 81 Dollar je Barrel. Das sind fast drei Prozent mehr als gestern. Das hört sich jedoch dramatischer an als es ist, denn Brent-Rohöl kostete vor einer Woche genauso viel wie jetzt. Das Auf und Ab setzt sich damit fort: Kurzfristig orientierte Spekulanten sorgen mit ihren Algorithmen zwar für schnelle und starke Preisbewegungen, aber es bleibt letztlich bei einer Seitwärtsbewegung.

Abgesehen von einem kurzen Ausbruch im letzten September verharren die Ölpreise seit dem Herbst 2022 in der Nähe der 80-Dollar-Marke. Damals wurde klar, dass der globale Ölmarkt die Verwerfungen durch den russischen Angriffskrieg und die EU-Sanktionen verkraften kann. In der Folge dominierten die üblichen Themen: Zinspolitik, Wachstumsprobleme in China und Europa, sowie immer wieder aufflackernde Lieferausfälle, die aber regional begrenzt blieben.

Im Moment hakt der Ölmarkt den Nahostkonflikt innerlich ab. Zwar umfahren viele Tanker das Rote Meer, aber die Umstellung ist mittlerweile abgeschlossen. Die verspäteten Tanker kommen spätestens jetzt in ihren Bestimmungshäfen an und versorgen die Raffinerien.

Die globale Ölnachfrage steigt zwar, aber die Schieferölregionen in den USA, der neue südamerikanische Petrostaat Guyana, Russland und Norwegen versorgen die Ölmärkte mit zusätzlichem Öl. 

Moskau hält sich wie üblich nicht an seine Zusagen im OPEC+ Kartell und kämpft mit wachsenden Raffinerieproblemen. Drohnenangriffe und technische Probleme, die durch die westlichen Sanktionen immer mehr verschärft werden, drosseln die Kapazitäten. Das Rohöl kann nicht verarbeitet werden und muss wegen der geringen Lagerkapazitäten exportiert werden.

Norwegen wiederum profitiert vom raschen Ausbau seines gigantischen Ölfeldes Sverdrup. Es ist mit Abstand das wichtigste Ölfeld Europas. Das Feld war eher zufällig in einer bereits erschlossenen Meeresregion entdeckt worden. Erst vor vier Jahren begann die Förderung. Sie stieg rasch auf über 700.000 Barrel pro Tag, was rechnerisch einem Drittel des deutschen Ölbedarfs entspricht. Doch die Betreiber warnten gestern. Schon im nächsten Jahr wird die Fördermenge unwiderruflich fallen, denn die Reserven sind allmählich erschöpft. Damit fällt dann auch das Ölangebot des letzten nennenswerten Ölproduzenten in Europa.

Doch diese Prognose bleibt heute ohne Konsequenzen für das Tagesgeschäft an den europäischen Ölbörsen. Der Ölhandel startet auf dem höheren Niveau des Vortages. Brent-Rohöl kostet aktuell 81,66 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 76,37 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 895,00 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9279 Euro wert Preise stagnieren. Damit steht der Euro bei 1,0775 Dollar Preise stagnieren. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Preisentwicklung an den internationalen Ölbörsen zieht nun auch die deutschen Heizölpreise mit nach oben. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 105-106 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das ist der bislang höchste Wert in diesem Monat, aber andererseits nur ein Prozent mehr als gestern. 

Höhere Preise können anscheinend im Moment nicht durchgesetzt werden, denn es wird nur wenig bestellt. Der Heizölmarkt bleibt damit in einer lustlosen Stimmung, die bereits seit Jahresbeginn internationale Preisbewegungen entschärft.

Auch das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt seit Wochen auf der neutralen, mittleren Position. Und noch immer stehen etwas über 60 Prozent der Stimmen in der täglichen Lesereinschätzung zu ihrer optimistischen Preiserwartung.

Die entspannte Lage im Binnenmarkt sollte jedoch nicht von den internationalen Preisrisiken ablenken. Wer vor einem leeren Tank steht, sollte nicht zu lange abwarten. Der Winter ist noch lange nicht vorüber und die Lage in Nahost kann jederzeit eskalieren. 

In jedem Fall gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise und weiter steigender CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 09. Februar 2024

Heizölpreise-Chart vom 09.Februar 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 09 Februar 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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