Ölpreise im Hoffnungsmodus

12.05.2025, 10:53 Uhr von

2025-05-12T08:53:08.000Z
Ölpreise im Hoffnungsmodus (12.05.2025)

Internationaler Markt

Der wilde Ritt zu tieferen Preisen ist einstweilen beendet. Der Trend weist aber weiterhin abwärts. In Summe ist der Rohölpreis für die Sorte Brent in den letzten beiden Handelswochen um 4,3 Prozent gefallen. Der Wert gibt die Stimmung zur geopolitischen Entwicklung schnörkellos wieder. Etwas prosaischer kann man von einer ernsten aber keineswegs hoffnungslosen Weltlage sprechen.

Ein Stimmungstöter mit nennenswertem Abwärtspotenzial ist der Zollkonflikt zwischen USA und China. Dieser wird dem Vernehmen nach gerade entschärft. Die Gespräche zwischen den Kontrahenten sollen am Wochenende schneller als erwartet für Entspannung gesorgt haben. Laut dem chinesischen Unterhändler Li Chenggang konnte man sich auf einen Konsens verständigen, der in einer gemeinsamen Erklärung münden wird. Die Position wurde vom US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer bestätigt.

Ein zentrales Ergebnis scheint die Einrichtung eines ständigen Dialogmechanismus zu sein, über den künftig regelmäßig oder bei Bedarf Gespräche zu Handels- und Wirtschaftsfragen stattfinden sollen. Ob dabei auch Fortschritte bei den gegenseitig verhängten Strafzöllen von über 100 Prozent erzielt wurden, ist bislang noch unklar. Aus diesem Grund wurde die gepriesene Annährung an den Börsen nur zaghaft bejubelt. Der Brentpreis gewinnt in der Nacht 1,4 Prozent.

Eine anderer Herd geopolitischer Unruhe ist der Streit, den die USA aufgrund des iranischen Atomprogramms ausfechten. Auch hierüber wurde am Wochenende konferiert und auch in diesem Fall kommentieren die Protagonisten den Ablauf positiv. Man habe beidseitig ein besseres Verständnis für die Position des anderen entwickelt. Die Gespräche sollen in etwa einer Woche fortgesetzt werden.

Der Iran zeigt sich offen für vorübergehende Einschränkungen bei der Urananreicherung, um Vertrauen aufzubauen, lehnt jedoch eine vollständige Aufgabe des Programms ab. Außenminister Abbas Araghchi unterstrich, dass das Programm ausschließlich zivilen Zwecken diene und die Urananreicherung ein nicht verhandelbarer Bestandteil sei. Westliche Staaten vermuten indes, dass der Iran heimlich an Atomwaffen arbeitet. US-Präsident Trump hatte das Atomabkommen bereits in seiner ersten Amtszeit aufgekündigt und massive Sanktionen verhängt, um den iranischen Ölexport zu stoppen und die Finanzierung des Atomprogramms zu schwächen. Diese Politik setzt er nun fort. Sein Ziel ist ein Deal mit dem Iran, der die Freigabe der Ölexporte erlaubt.

Um die Freigabe von Ölexporten, in diesem Fall den russischen, geht es ihm auch bei seinen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs. Die Nachrichtenlage dazu wurde am Wochenende allerdings kurzzeitig von den Europäern geprägt, die Donald Trump von ihren strategischen Ansatz zu überzeugen versuchten. Der Umworbene wurde dem Ruf des Unberechenbaren mal wieder gerecht, indem der anfänglichen Zustimmung alsbald eine eigene Idee gegenübergestellt hat. Das Ziel der westlichen Länder ist das Gleiche, Frieden. Die Bedingungen dafür werden aber unterschiedlich definiert. Ob russisches Öl in absehbarer Zeit wieder frei von Sanktionen fließen wird, ist noch vollkommen offen.

Positive Entwicklungen in den drei Verhandlungskomplexen haben unterschiedliche Wirkung auf die Ölpreise. Während ein Fortschritt zwischen USA und China die Ölnachfrage beflügelt, führen Erfolge bei Atomstreit und Waffenstillstand zu einem höheren Ölangebot. Da dieses durch die Produktionserhöhung der OPEC-Plus ohnehin gerade gut unterfüttert wird, geht es aktuell weniger um Sein oder Nichtsein eines Überangebots am Ölmarkt, sondern um dessen Höhe. Die Ölpreise werden daher mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter unter Druck bleiben.

Von diesem Druck ist heute Morgen gar nichts an den Ölbörsen zu sehen. Im Gegenteil, dort wird die Gegenbewegung zum jüngsten Preisabgang fortgesetzt. Die Notierungen ziehen mittlerweile recht steil in die Höhe. Das kann sich im Tagesverlauf wieder ändern.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,42 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 65,28 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 616,50 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9009 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,1102 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen gerade moderat, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Der internationale Markt gibt härtere Bedingungen vor. Diese dürften bald in einer deutlicheren Preissteigung sichtbar werden. Die abwärts gerichteten Trendkanäle sind davon in keiner Weise gefährdet. Sie vertragen noch mehr Gegenbewegung ohne einen Regimewechsel erdulden zu müssen.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise geht zurück. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind definitiv im kaufbaren Bereich. Wer wirklich risikobereit ist, könnte auf das nächste Schnäppchen spekulieren.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 12. Mai 2025

Heizölpreise-Chart vom 12.Mai 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 12 Mai 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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Unsere Leser prognostizieren eine tendenzielle Seitwärtsbewegung.

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