Internationaler Markt
Donald Trumps Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China sind heute Morgen tatsächlich in Kraft getreten. Kanadische Energieprodukte unterliegen nun einem Zoll von 10 Prozent, während für alle anderen Waren aus den beiden Nachbarländern der USA 25 Prozent fällig werden. Die Zölle auf chinesische Importe wurden von 10 auf 20 Prozent angehoben.
Die zusätzlichen Abgaben auf kanadische Energieprodukte dürften in erster Linie US-Verbraucher in Form höherer Ölpreise treffen. Dem steht möglicherweise ein allgemeiner Abwärtstrend gegenüber, der sich an den Börsen aufgrund von Sorgen über eine Eskalation von Handelskonflikten entwickeln wird. Kanada reagierte bereits mit eigenen Vergeltungszöllen auf US-Waren im Wert von 20,6 Milliarden US-Dollar, die zunächst mit 25 Prozent belegt werden. Weitere Maßnahmen sollen in drei Wochen folgen. Auch China kündigte Gegenmaßnahmen an, deren genaue Umsetzung noch offen ist.
Ein Handelskrieg liegt sicher nicht im Interesse des Weißen Hauses. Gleichwohl wird er derzeit billigend in Kauf genommen, um die betroffenen Länder zu mehr Engagement gegen Drogenschmuggel und illegale Migration zu zwingen. Diese Angelegenheiten im Sinn der USA zu lösen, hat Donald Trump seinen Wählern versprochen.
Die OPEC-Plus hat gestern bestätigt, dass die geplante schrittweise Erhöhung der Ölproduktion Anfang des zweiten Quartals umgesetzt wird. Dabei handelt es sich um die Rücknahme freiwilliger Förderkürzungen, die acht Mitgliedsstaaten, darunter Saudi-Arabien, Russland und der Irak, 2023 beschlossen hatten. Die Anpassung der Fördermengen beginnt am 1. April 2025. Sie kann bei Bedarf gestoppt oder rückgängig gemacht werden, wenn die Markt- und Preisstabilität das erfordern sollte. Gleichzeitig betonten die acht beteiligten Staaten ihre Absicht, sich an die im April 2024 festgelegten „unfreiwilligen“ Förderkürzungen zu halten.
Zusätzlich sollen seit Jahresbeginn überschüssig geförderte Mengen durch Kompensationspläne ausgeglichen werden. Da die freiwilligen Kürzungen ab April zunächst um die geringe Menge von 0,14 Mio. Barrel pro Tag gelockert werden, bleibt abzuwarten ob es überhaupt zu einer Nettoerhöhung des Ölangebots kommen wird.
Derweil hat der US-Präsident das Außen- und Finanzministerium angewiesen, zu prüfen, welche Sanktionen gegen Russland gelockert werden könnten. Die Ergebnisse dieser Prüfung sollen in zukünftige Gespräche mit dem Kreml einfließen. Laut Goldman Sachs hätte eine Lockerung der US-Sanktionen jedoch nur einen begrenzten Einfluss auf Russlands Ölproduktion. Eine deutliche Erhöhung der Fördermengen würde das Land in Konflikt mit den OPEC-Plus-Quoten bringen. Den Vereinbarungen zufolge darf Russland im April 2025 eine Fördermenge von rund neun Mio. Barrel pro Tag erreichen. Das entspricht ungefähr der unter den gegenwärtigen Sanktionsbedingungen geförderten Menge.
Das preisliche Einflussgemenge ist alles andere als eindeutig. Es gibt keinen herausstechenden Aspekt, der die Ölnotierungen dominant bewegen kann. Naheliegend wäre daher eine Seitwärtsbewegung. Tatsächlich laufen die Preise aus Sicht der Verbraucher derzeit besser. An den Ölbörsen wird der Abwärtstrend heute Morgen fortgesetzt. Rohöl- und Gasölnotierungen geben moderat nach.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 67,53 Dollar und das Barrel Brent zu 70,60 Dollar
gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 673,75 Dollar
. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9506 Euro
. Damit kostet der Euro 1,0517 Dollar
. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise befinden sich auf einem Jahrestief, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das ist aufgrund des noch jungen Jahres keine große Sache, aber immerhin eine kleine Freude wert. Die Entwicklung verläuft eng an den internationalen Vorgaben. Sie weckt Hoffnungen auf noch tiefere Preise. An der Struktur der Trendkanäle hat sich noch nichts geändert. Die Ausprägung ändert sich indes schon. In der 3-Monats-Ansicht weist der Trend deutlicher abwärts als zuvor. In den beiden folgenden Ansichten ist ein klar und ein schwach aufwärtsstrebender Trend zu erkennen.
Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt belebt sich trotz der tollen Tage, die viele Menschen von diesem Thema fernhalten. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird immer ambitionierter. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in einigen Regionen der Republik Kaufsignale an.
Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind wieder im kaufbaren Bereich. Wer wenig Öl im Tank hat, sollte sich beherzt eindecken.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.