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Ölpreise ziehen an: Konjunkturoptimismus in China und steigende Lagerbestände in den USA

02.03.2023, 08:49 Uhr von

2023-03-02T07:49:02.000Z
Ölpreise ziehen an: Konjunkturoptimismus in China und steigende Lagerbestände in den USA (02.03.2023)

Internationaler Markt

Die globalen Rohölpreise legten auch gestern zu. Die Sorte Brent steht aktuell knapp über 84 Dollar je Barrel. Doch das Gesamtbild hat sich damit nicht verändert. Schon seit November letzten Jahres bewegt sich der Ölpreis immer wieder in diese Region zurück.

Der aktuelle Anstieg nährt sich aus unerwartet starken Konjunkturzahlen aus China. Noch immer ist nicht ganz klar, mit welcher Dynamik die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt aus den Corona-Lockdowns zurückkehrt. Im Moment scheinen Wirtschaft und Verkehr zu wachsen, während die Verbraucher noch immer verunsichert wirken.

Auf der anderen Seite dämpft der erneute Anstieg der Lagerbestände in den USA den Optimismus der Ölverkäufer. Der Wochenbericht verzeichnete zwar nur ein Plus von 1,2 Mio. Barrel Rohöl im Vergleich zur Vorwoche, was weit unter der Vorabschätzung des Branchenverbandes API von 6,2 Mio. Barrel lag. Die Bestände liegen jetzt allerdings mit 480 Mio. Barrel Rohöl auf dem höchsten Niveau seit knapp zwei Jahren.

Das gelang in dieser Woche trotz rekordhoher Rohölexporte von 5,6 Mio. Barrel pro Tag. Das ist nicht mehr weit von den Werten in Saudi-Arabien oder Russland entfernt. Allerdings sind das Bruttowerte. Netto verzeichnen die USA eine in etwa ausgeglichene Ölbilanz bei Rohöl und Ölprodukten.

Der Lageranstieg in den USA gelingt derzeit vor allem deshalb, weil die Nachfrage recht schwach bleibt. Die Energiebehörde EIA musste die bisherigen Schätzungen für den Dezember stark nach unten revidieren. Wenn genauere Zahlen vorliegen, könnte das auch für Januar und Februar gelten.

Hier die Veränderungen der Ölvorräte in den USA im Vergleich zur Vorwoche. Die Zahlen stammen aus den Wochenberichten des Energieministeriums (DOE) und des Branchenverbandes API:

Rohöl: +1,2 Mio. Barrel (DOE) bzw. +6,2 Mio. Barrel (API)

Heizöl und Diesel: +0,2 Mio. Barrel (DOE) bzw. -0,3 Mio. Barrel (API)

Benzin: -0,9 Mio. Barrel (DOE) bzw. -1,8 Mio. Barrel (API)

Ölproduktion in den USA: 12,3 Mio. Barrel pro Tag (0,7 Mio. über Vorjahreswert)

Ölnachfrage in den USA (4-Wochen-Durchschnitt): 20,1 Mio. Barrel pro Tag (1,6 Mio. unter Vorjahreswert)

In Europa dämpfen vor allem die unerwartet hohen Inflationszahlen die Konjunkturaussichten, denn sie deuten auf weitere Zinsschritte der EZB. Damit trübt sich auch der Ausblick für die Ölnachfrage ein. Die übrigen Konjunkturzahlen sind ohnehin seit Monaten eher durchwachsen.

Entsprechend vorsichtig startet der heutige Ölhandel. Die Nordseesorte Brent kostet aktuell 84,18 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 77,52 US-Dollar je Barrel Preise stagnieren. Rotterdamer Gasoil notiert bei 843,00 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9398 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,0637 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsstart am Vortag.

Nationaler Markt

Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen wenig veränderten landesweiten Durchschnittspreis von knapp über 103 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt etwa drei Prozent über den bisherigen Jahrestiefstwerten von 100 Euro, die zeitweise im Februar galten. Der Anstieg der Rohölpreise und noch stabilere Gasoil-Preise sorgen für Auftrieb. Der stärkere Euro dämpft den Trend.

Die Zahl der Bestellungen bleibt auf einem mittleren Niveau. Die höheren Preise vertreiben die Schäppchenjäger, während die kühleren Spätwintertemperaturen einige Haushalte zur Bestellung drängen. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht ebenfalls nur auf der mittleren Stufe. 

Der ausgeprägte Preisoptimismus ist verflogen. Knapp 70 Prozent der Stimmen erwarten in der täglichen Lesereinschätzung demnächst fallende Heizölpreise. In der Vorwoche lag dieser Anteil bei fast 90 Prozent. 

In der Tat gibt es weiterhin Preisrisiken. Trotzdem wirkt der Ölmarkt gut versorgt. Wer ausreichende Reserven im Tank hat, kann auf günstigere Kaufgelegenheiten warten.

Nach wie vor gilt jedoch: Nichts ist billiger als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch vor dem Hintergrund der Klimakrise. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 02. März 2023

Heizölpreise-Chart vom 02.März 2023
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 02 März 2023, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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