Internationaler Markt
Die Furcht vor einer weltweiten Rezession ist zwar auch an den Ölbörsen angekommen, doch die extrem knappe Angebotslage bei Ölprodukten dominiert das Geschehen weiterhin. Brent-Rohöl bleibt deutlich über 123 Dollar je Barrel. Das US-amerikanische WTI knackte gestern die 120-Dollar-Marke.
Die preistreibenden Impulse einer nach wie vor unsicheren Angebotsseite behalten die Oberhand im Ölmarkt. Sie ringen derzeit mit preisdämpfenden Nachrichten. Diese kommen aus China, wo in Teilen der Hauptstadt Peking neue Corona-Lockdowns verhängt wurden. Das lässt Marktteilnehmer eine künftig sinkende Nachfrage aus dem Reich der Mitte vermuten.
Zudem deutet alles auf eine weitere starke Leitzinsanhebung in den USA hin, mit der die Notenbank Fed die hohe Inflation in den Griff bekommen möchte. Am Mittwoch soll es eine Entscheidung dazu geben. Auch in Europa ist eine Zinsanhebung der EZB wegen der steigenden Inflation mehr als wahrscheinlich. Marktteilnehmer befürchten, dass höhere Zinsen den wirtschaftlichen Aufschwung, der ohnehin nach Corona und mit dem Krieg in der Ukraine gedämpfter ausfällt, abwürgen könnten. Eine schwächere Wirtschaft würde die Ölnachfrage zurückgehen lassen und damit die Ölpreise unter Druck setzen.
Allerdings sind die Reserven an Ölprodukten aktuell so knapp wie schon lange nicht mehr. Das wiegt zur Stunde stärker als die dämpfenden Faktoren. Somit bleibt die Erwartung, dass die Lieferausfälle aus Russland eine Versorgungslücke hervorrufen, die derzeit nicht ausgeglichen werden kann. Dass die Ölproduktion aus Libyen gestern fast vollständig weggebrochen ist, verschlechtert die Stimmung weiter.
Mit dem wöchentlichen US-Ölbestandsbericht, den der Branchenverband API am späten Abend vorlegt, erwarten die Experten außerdem erneut Rückgänge der Lagerbestände in den USA. Das dürfte die Preise im Tagesverlauf stützen.
Die Ölpreise orientieren sich bereits am Morgen aufwärts und testen ihre Vortageshochs. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 121,90 Dollar . Die Nordseesorte Brent kostet 123,29 US-Dollar das Barrel . Eine Tonne Gasöl wird zu 1277,75 Dollar gehandelt . Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9551 Euro . Damit ist der Euro für 1,0468 Dollar zu haben . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen heute Morgen leicht zu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Eine erwartete Abwärtskorrektur blieb gestern aus. Stattdessen taten die Heizölpreise am Montagabend einen Schritt aufwärts. Auslöser waren steigende Preise am internationalen Ölmarkt.
Anders als die Aktienmärkte, die wegen Rezessionsängsten unter Druck geraten sind, bleibt die Ölbörse noch im Aufwärtsmodus. Ein Grund sind die global knappen Lagerbestände bei Ölprodukten.
Heizöl kostet am Dienstagmorgen im Bundesdurchschnitt 146,10 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden verhalten sich abwartend.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine niedrige Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 71 Prozent künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte die Preisentwicklung eng beobachten. Nutzen Sie auch die kleinen günstigen Preismomente, die sich trotz des hohen Niveaus immer wieder ergeben können. Aber warten Sie nicht zu lange.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.