Trump fliegt zu den Ölmagnaten

13.05.2025, 10:28 Uhr von

2025-05-13T08:28:58.000Z
Trump fliegt zu den Ölmagnaten (13.05.2025)

Internationaler Markt

Nach einem euphorischen Start in die neue Handelswoche, der in erster Linie auf den US-China-Deal zum Zollkonflikt zurückgeht, drehten die Ölpreise gestern Nachmittag wieder abwärts. Dabei büßten sie die Hälfte ihrer Tagesgewinne ein. Aktuell suchen sie zwischen Baum und Borke nach Richtung.

Der preistreibende Deal hat eine Laufzeit von mindestens 90 Tagen. Er sieht vor, dass die USA ihre Strafzölle von 145 auf 30 Prozent senken und China seine Vergeltungszölle von 125 auf zehn Prozent herabsetzt. Nach der Freude über so viel positive Spontanität schlägt nun aber die Frage nach dem Danach auf die analysierenden Gemüter. Geht der Handelsstreit dann weiter wie gehabt?

Während darüber trefflich spekuliert werden kann, streitet man bei OPEC-Plus über Produktions- und Exportmengen. Nach jahrelanger Zurückhaltung im Namen ordentlicher Preise ist die Quotendisziplin dahin. Einige Mitglieder sind es leid, für das, was sie auf den Markt bringen, von den Alliierten sanktioniert zu werden. Sie pumpen munter weiter. Dieser Haltung wiederum ist Saudi-Arabien nun endgültig überdrüssig und zieht seine freiwilligen Produktionskürzungen zurück. Der Markt könnte dabei in Öl versinken und die Preise kollabieren lassen. Nebenbei bemerkt, das wäre Donald Trumps Wunschszenario zur Beendigung des Ukrainekriegs. Russland sollte einfach kein Geld mehr mit Öl verdienen. Der US-Ölindustrie widerführe allerdings das Gleiche. Ein neuer Fall für Strafzölle? Hier endet die Phantasie. Eine aufkommende  Ölschwemme ist indes nicht von der Hand zu weisen. Sie treibt Analysten tatsächlich um und wirkt bereits heute als Preisbremse.

Vermutlich ist das Thema Gegenstand eines Gesprächs in Saudi-Arabien, das der US-Präsident heute als erstes Land auf der Agenda seiner Nah-Ost-Reise hat. Dabei wird man sicher auch über die Friedensbemühungen im Gaza-Streifen und die Atomverhandlungen mit dem Iran reden. Dass sich Donald Trump im weiteren Verlauf seiner Reise persönlich in die Atomgespräche einbringen wird, ist sehr unwahrscheinlich. Dass er dem Treffen von Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin in Istanbul beizuwohnen gedenkt, wurde indes von ihm selbst in die Welt gesetzt. Vielleicht will er damit die höchst unwahrscheinliche Anwesenheit Putins in Istanbul erzwingen.

Die Initiativen und Themen können die Ölpreise durchaus bewegen. Die stärkste Wirkung geht dabei immer von quantifizierbaren Umständen aus, die Angebot und Nachfrage direkt betreffen. Das sind Förder- und Exportmengen sowie Verbrauchs- und Importzahlen. Der zu erwartende Überhang des Angebots wird die durch den unberechenbaren Trumpismus getriebenen Nachfrageerscheinungen vermutlich dominieren, wobei letzte sogar eher bärisch als bullisch wirken. Insgesamt überwiegen somit die Zeichen für längerfristig sinkende Ölpreise.

Heute Morgen erkennt man das in den Börsenbewegungen nicht. Die Ölnotierungen hängen auf dem gestern fixierten Schlussniveau fest. Offensichtlich fehlt ein eindrucksvoller Impuls.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,03 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 65,01 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 613,00 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8995 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,1114 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind gestern deutlich gestiegen, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Die Vorgaben des internationalen Markts wurden dabei recht spät eingepreist. Mittlerweile ist die Preisbewegung zur Ruhe gekommen. Die abwärts gerichteten Trendkanäle wurden davon nicht beeinflusst. Sie sind nach wie vor uneingeschränkt gültig. Das lässt auf längerfristig weiter sinkende Preise hoffen.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise hat hingegen einen Dämpfer bekommen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind definitiv im kaufbaren Bereich. Wer wirklich risikobereit ist, könnte auf das nächste Schnäppchen spekulieren.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 13. Mai 2025

Heizölpreise-Chart vom 13.Mai 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 13 Mai 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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Unsere Leser prognostizieren eine tendenzielle Seitwärtsbewegung.

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