Ölpreise bleiben auf Jahrestief. Kehrtwende in der US-Zollpolitik kann Finanzmärkte nicht beruhigen

07.03.2025, 09:27 Uhr von

2025-03-07T08:27:54.000Z
Ölpreise bleiben auf Jahrestief. Kehrtwende in der US-Zollpolitik kann Finanzmärkte nicht beruhigen (07.03.2025)

Internationaler Markt

Das Ölpreisniveau hat sich gegenüber gestern kaum verändert. Noch immer gelingt es Brent-Rohöl nicht, über die 70-Dollar-Marke zu klettern. Am frühen Morgen steht der Preis bei 69,8 Dollar je Barrel. Damit bleiben die Ölpreise auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2021.

Auch zum Wochenausklang prägt die chaotische Handelspolitik in Washington die Öl- und Finanzmärkte. Trump rudert seit gestern wieder zurück. Vielen Produkten aus Kanada und Mexiko bleiben die neuen Zölle vorerst erspart. 

Doch die ersten Produkttanker aus Kanada haben ihre Route bereits verändert. Sie fahren nun nicht mehr Richtung USA, sondern Richtung Europa oder Asien. Die Preise für bestimmte schwere Ölsorten sind in den USA gegen den allgemeinen Preistrend stark gestiegen. Viele Raffinerien können nicht problemlos von einer Ölsorte auf eine andere umsteigen, ohne ihren Output zu verringern oder die Anlagen schneller zu verschleißen.

Trotz der Wende in der Zollpolitik sind die Finanzmärkte vom pausenlosen Hin und Her mittlerweile verunsichert. Weder an den Aktienmärkten noch im Ölmarkt gab es nach der Ankündigung Trumps eine Erholung der Notierungen. 

Washington erwägt mittlerweile auch einen schärferen Kurs gegenüber iranischen Ölexporten, wie mehrere Medien meldeten. Demnach sollen iranische Tanker auch auf hoher See gestoppt und durchsucht werden. Damit will man die Öltransporte offenbar bremsen und verteuern. 

Bisher scheint es sich nur um Pläne zu handeln. Über konkrete Maßnahmen, die über die üblichen Sanktionen gegen die iranische Schattenflotte hinausgehen, ist nichts bekannt. Das derzeit sehr niedrige Ölpreisniveau gibt Washington allerdings mehr Spielraum, gegen Teheran vorzugehen. In den letzten Jahren hat Teheran laut US-Behörden jährlich 53-54 Milliarden Dollar durch seine Ölexporte eingenommen. Hauptkunde ist nach wie vor China.

Aber auch in China ist die Lage unübersichtlich. Die Rohölimporte gingen in den ersten zwei Monaten des Jahres deutlich um 5 Prozent zurück. Noch ist unklar, wie stark dieser Trend auf eine Schwäche der Endnachfrage oder auf die Exportstrategien chinesischer Raffinerien zurückzuführen ist. Da auch Indien relativ schwache Ölimporte meldete, verstärken sich jetzt die Sorgen, dass die Ölnachfrage in diesem Jahr unter den Erwartungen bleiben könnte.

Vor diesem Hintergrund wird es heute wohl dabei bleiben, dass Öl auch in dieser Woche deutlich an Wert verliert. Zum Handelsstart in Europa steigen die Ölpreise nur leicht an. Brent-Rohöl kostet 69,96 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 66,84 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 669,75 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9231 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,0830 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bleiben zum Wochenende auf dem niedrigem Niveau vom Donnerstag. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittswert von 91,8 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt nur knapp über dem 12-Monats-Tief vom September 2024. 

Der Preissturz hat in dieser Woche eine wahre Bestellflut ausgelöst. Die ohnehin schon sehr hohe Orderzahl stieg gestern noch einmal an. Die Indikatoren bleiben auf Grün: Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht wie gestern auf der zweithöchsten Stufe. Das mathematische Tiefpreis-System, das Preistrends auswertet, empfiehlt zu ordern. Die Verbraucher bleiben optimistisch. Ähnlich wie am Vortag rechnen knapp 90 Prozent der Voten in der täglichen Lesereinschätzung mit weiterhin fallenden Heizölpreisen. 

Im Moment klammern sich die Rohölpreise an die 70-Dollar-Marke. Sie stellte in den letzten Jahren immer wieder eine Preisuntergrenze dar. Das Umfeld für eine Heizölbestellung ist damit so günstig wie schon lange nicht mehr. 

Nach wie vor gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch angesichts der globalen Klimakrise und bald wieder steigender CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 07. März 2025

Heizölpreise-Chart vom 07.März 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 07 März 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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