Ölpreise setzen sich auf deutlich erhöhtem Niveau fest

17.06.2025, 11:37 Uhr von

2025-06-17T09:37:11.000Z
Ölpreise setzen sich auf deutlich erhöhtem Niveau fest (17.06.2025)

Internationaler Markt

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran hält die Finanzszene unter Bluthochdruck. Überreaktionen gehören unter solchen Bedingungen zur Tagesordnung. So gaben die Ölnotierungen gestern Nachmittag plötzlich um vier Prozent nach. Ursächlich war ein Bericht des Wall Street Journal, der die Bereitschaft Teherans kolportierte, die Atomgespräche mit den USA nun doch fortsetzen zu wollen. Die Verfasser bezogen sich auf nahöstliche und europäische Quellen.

Eine zentrale Bedingung für eine Wiederaufnahme der Gespräche sei die Nichteinmischung der USA in die Kampfhandlungen. Ein Regierungsbeamter erläuterte, dass Teheran durchaus von einer logistischen und politischen Unterstützung Israels seitens der USA ausgehe. Doch gleichzeitig verlange die iranische Führung Garantien dafür, dass sie sich nicht direkt an Angriffen auf iranische Ziele beteilige. Nachdem eine Bestätigung der Nachricht ausblieb, wechselten Finanzjongleure ihre Positionen und hoben die Preise auf das Ausgangsniveau zurück.

Der Vorfall gilt als Zeichen für die Schwächung Teherans durch die jüngsten Ereignisse. Präsident Masud Peseschkian wiederholte am Montag im Parlament lediglich die hinlänglich bekannte Rhetorik, wonach der Iran sein Recht auf die zivile Nutzung der Kernenergie einschließlich der Urananreicherung nicht aufgeben werde. Er betonte nicht zuzulassen, dass feindliche Kräfte die wirtschaftlichen Grundlagen des Landes untergraben. Zugleich versicherte er, dass der Iran keine hegemonialen Ambitionen hege.

Donald Trump goss derweil Öl ins Feuer indem er der iranischen Regierung empfahl, Teheran zum Schutz der Bevölkerung zu evakuieren. Geringfügig diplomatischer bestand er am Rande des G7-Treffens in Kanada abermals auf einem Atomabkommen, das dem Iran eine eigene Urananreicherung verbietet. Nach seiner mysteriösen Abreise vom Gipfel machen heute Morgen tatsächlich wieder Meldungen über Gespräche zwischen den USA und dem Iran die Runde. Sie sollen vom US-Sondergesandten, Steve Witkoff, und dem iranischen Außenminister, Abbas Araghchi, angeführt werden und noch in dieser Woche stattfinden. Ziel sei es, ein Atomabkommen und einen Waffenstillstand zu fixieren. Die Ölbörse reagiert darauf gelassener als gestern. Die Notierungen zappeln zwar, aber sie halten das Preisniveau.

Am Ölmarkt ist man nervös, aber nicht außer sich. Man hat es bisher vermieden, Extremrisiken für die Versorgung einzupreisen, weil Angebot und Reservekapazitäten in beruhigendem Umfang vorhanden sind. Grund für steigende Preise bietet allenfalls die bedrohte Schifffahrt durch die Straße von Hormus. Hier kommt es derzeit zu technischen Störungen bei Navigationssystemen, die die Ortung von Schiffen erschweren. Reedereien halten sich mit Blick auf die Sicherheit ihrer Schiffe zurück, Aufträge für Passagen im Persischen Golf anzunehmen.

Heute beginnt die turnusgemäße Tagung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, auf der eine Zinsentscheidung getroffen wird. Normalerweise hätte das Ereignis das Zeug, bis morgen Abend zum Hauptthema der Börsenmeldungen zu werden. Aber die geringe Aufmerksamkeitsspanne der Finanzszene lässt das nicht zu. So verkommt die durchaus spannende Entscheidungsfindung, die mit einer Zinssenkung überraschen könnte, zum Randereignis neben den Kriegsaufregungen.

An den Börsen bewegen sich die Ölnotierungen heute Morgen mit deutlich vernehmbaren Schwingungen seitwärts. Überraschungen wie die Fortsetzung der Atomgespräche, kriegerische Großtaten oder eine Zinssenkung in den USA könnten die Bewegung anders ausrichten.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 72,57 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 74,05 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 709,00 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8655 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,1551 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich nach ihrem raketenhaften Aufstieg kaum noch, wie der 3-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Seit vergangenen Donnerstag sind sie gut acht Prozent teurer geworden. Gegenüber Freitagabend haben sie fast fünf Prozent gewonnen. Das sieht nach einem Risikoaufschlag aus, der in dieser Höhe nicht lange haltbar ist. Gleichwohl ist er aufgrund der unsicheren Gesamtlage gerechtfertigt. Heizölhändler legen sich in einem bestimmten Moment auf den Bezugspreis für eine Menge fest, die sie in den kommenden Tagen verkaufen müssen. Dabei sollten sie zwischenzeitliche Börsenüberraschungen eingepreist haben, um kein wirtschaftliches Risiko einzugehen.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist angesichts der stürmischen Entwicklung gestiegen. Die Hoffnung auf tiefere Preise ist indes ungewöhnlich stark gefallen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem außerordentlich schwachen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Aus Risikogründen ist ein Kauf sinnvoll. Abzuwarten wäre eine rein spekulative Alternative.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 17. Juni 2025

Heizölpreise-Chart vom 17.Juni 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17 Juni 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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