Ölpreise: Trader ignorieren Trumps Ultimatum und nehmen saisonale Nachfrage in den Blick

16.07.2025, 11:01 Uhr von

2025-07-16T09:01:42.000Z
Ölpreise: Trader ignorieren Trumps Ultimatum und nehmen saisonale Nachfrage in den Blick (16.07.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise haben sich nach ihrem Rückgang zu Wochenbeginn zunächst stabilisiert und bewegten sich gestern in einer engen Handelspanne. Heute Morgen notiert Brent-Rohöl bei rund 68,50 Dollar je Barrel. 

Trumps 50-tägiges Ultimatum gegenüber Russland findet am Ölmarkt keinen Widerhall. Die Marktteilnehmer reagieren inzwischen weniger impulsiv auf Ankündigungen des schwer berechenbaren US-Präsidenten und warten ab, wie wahrscheinlich eine Umsetzung der angedrohten Sekundärsanktionen ist. Es handelt sich dabei um Strafzölle für Staaten, die weiterhin russisches Öl kaufen. In Kraft treten sollen sie, wenn Moskau binnen 50 Tagen keine ernsthaften Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine führt.

Sollten die USA die Sekundärsanktionen tatsächlich einführen, könnte das den Ölmarkt massiv verändern. Länder wie Indien und China, die bislang große Mengen russischen Öls abnehmen, wären betroffen. Sollten sie ihre Öleinkäufe stoppen, würde auch die sogenannte Schattenflotte nicht mehr helfen, mit der Russland bislang westliche Sanktionen umgeht. Weniger verfügbares Öl würde die Preise stützen.

Der OPEC-Monatsbericht zeigte gestern ebenfalls keine Auswirkung auf die Preisentwicklung. Die Allianz lässt ihre Prognosen zu Angebot und Nachfrage unverändert. Damit bleibt es dabei, dass die OPEC die globale Nachfrageentwicklung optimistischer einschätzt als EIA und IEA, die ihre Daten in der letzten Woche veröffentlicht hatten. Ein interessantes Detail aus dem Bericht: Die Fördermengen der OPEC-Plus-Länder, die ihre freiwilligen Zusatzkürzungen derzeit deutlich lockern, fallen geringer aus als erwartet. Angekündigt war eine Steigerung von 411.000 Barrel pro Tag (B/T), tatsächlich lag das Plus gegenüber dem Vormonat jedoch nur bei 350.000 B/T. Sollte sich diese Tendenz fortsetzen, dürfte die bislang preisdämpfende Wirkung der Förderanhebung nachlassen.

Die Marktteilnehmer richten ihren Blick aktuell jedoch auf die höhere saisonale Nachfrage bei Ölprodukten. Der Sommer auf der Nordhalbkugel mit mehr Reise- und Verkehrsaufkommen sowie stärkerer Bauaktivität sorgt traditionell für eine steigende Nachfrage. Ob diese Annahme weiterhin Bestand hat, dürften die wöchentlichen Ölbestandsdaten aus dem US-Energieministerium verraten, die am Nachmittag erscheinen. Der vorläufige Bestandsbericht des Branchenverbandes API geht von gesunkenen Produktreserven aus, was eine stärkere Nachfrage mit preisstützender Wirkung nahelegt. Gleichzeitig weist er auf extrem hohe Aufbauten bei Rohöl hin, was wiederum ein preisdämpfender Impuls sein könnte.

Thema bleibt auch der Beschuss kurdischer Ölfelder, der die Marktteilnehmer bereits gestern beunruhigte. Heute früh soll es weitere Drohnenangriffe gegeben haben. Mindestens zwei Förderanlagen sollen daraufhin ihren Betrieb eingestellt haben. Am Dienstag war bereits ein Ölfeld stillgelegt worden. Auch wenn Ölexporte aus Kurdistan derzeit wegen Streitigkeiten über die stillgelegte Kirkuk-Ceyhan-Pipeline am Markt nur eine untergeordnete Rolle spielen, sorgen gezielte Angriffe auf Ölinfrastruktur dennoch für Verunsicherung.

Die Notierungen testen heute Morgen ihr Abwärtspotenzial. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 66,43 Dollar Preise fallen. Brent kostet 68,55 US-Dollar das Barrel Preise fallen. Eine Tonne Gasöl wird zu 695,25 Dollar gehandelt Preise steigen. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8601 Euro Preise steigen. Damit ist der Euro für 1,1622 Dollar zu haben Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich zur Stunde nur minimal, nachdem sie zwei Tage in Folge nachgegeben hatten. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen Durchschnittspreis von rund 91,10 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). 

Die Bestellungen sind zuletzt wieder auf ein durchschnittliches Niveau gestiegen. Gleichzeitig ist die Hoffnung auf einen weiteren Preisrückgang unter den Heizölkunden recht stark ausgeprägt. 

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 84 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise. 

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich bei moderaten Preisen mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Dabei gilt es, die Preisentwicklung eng zu beobachten. 

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 16. Juli 2025

Heizölpreise-Chart vom 16.Juli 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 16 Juli 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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