Internationaler Markt
Klarheit sieht anders aus. Zum Wochenausklang üben sich die Trader an den Ölbörsen in Zurückhaltung. Viel anderes bleibt ihnen auch nicht – die Impulse am Markt laufen in entgegengesetzte Richtungen. Die Ölpreise bewegen sich entsprechend in enger Spanne. Brent-Rohöl steht bei 68,30 Dollar je Barrel.
Ein positiver Arbeitsmarktbericht aus den USA hat gestern überrascht. Die Daten fielen besser aus als erwartet und bescheinigten eine robuste US-Konjunktur. Eine Leitzinssenkung der US-Notenbank dürfte damit erst später im Jahr anstehen. Die Aussicht auf eine stabile Wirtschaft unterstützt grundsätzlich die Erwartung einer soliden Ölnachfrage – ein preisstützender Faktor.
Auf der Gegenseite allerdings: Die wöchentlichen Lagerdaten des US-Energieministeriums vom Donnerstag zeigten, dass sowohl die Rohöl- als auch Benzinbestände zuletzt überraschend zulegten. Das deutete auf eine niedrigere Nachfrage hin und bremste die Preise entsprechend aus.
Auch die geopolitische Lage sorgt für gegenläufige Signale: Im Nahen Osten hat sich die Situation mit der Waffenruhe etwas entspannt – was Abwärtsspielräume für die Ölpreise eröffnet. Doch die Unsicherheit bleibt: Der Streit um das iranische Atomprogramm gehört dazu. Irans Präsident hatte am Dienstag ein Gesetz unterzeichnet, das die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aussetzt. Gleichzeitig gibt es Gesprächsbereitschaft. Nach inoffiziellen Meldungen planen der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff und Irans Außenminister Araghchi in der kommenden Woche ein Treffen im norwegischen Oslo.
In Sachen Handelspolitik ist ebenfalls einiges offen. Ob bis zum Stichtag am 9. Juli alle wichtigen Handelspartner ihre Konflikte mit den USA beilegen und Abkommen schließen, ist ungewiss. In dieser Woche war das Vietnam gelungen – für die Ölfutures ein preisstützender Impuls. Neue Handelsabkommen sollen drohende höhere Zölle verhindern, die ansonsten die globale Konjunktur und damit die Ölnachfrage belasten würden. Bislang haben China und Großbritannien Vereinbarungen getroffen. Kanada, Japan und die EU fehlen allerdings noch.
Am Sonntag steht das OPEC-Plus-Meeting an. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die acht Staaten, die freiwillige Zusatzkürzungen vorgenommen hatten, eine weitere Lockerung um 411.000 Barrel pro Tag für August beschließen – ein Schritt der weitgehend eingepreist ist.
Zum Wochenschluss bremst zudem der US-Feiertag: Wegen des Independence Day am heutigen Freitag dürfte der Handel eher schleppend verlaufen. Die Notierungen an den Ölbörsen bewegen sich heute Morgen in enger Spanne mit leichter Abwärtstendenz. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 66,57 Dollar . Brent kostet 68,29 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 715,50 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8492 Euro
. Damit ist der Euro für 1,1773 Dollar zu haben
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise drehen zum Ende der Handelswoche abwärts. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Freitagmorgen einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 91,10 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Das Kaufinteresse der Heizölkunden ist dennoch verhalten. Ihre Hoffnung auf einen Preisrückgang ging in den letzten Tagen zurück. Es scheint der Sommer zu sein, der die Gedanken an eine Heizölbevorratung ablenkt.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 77 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die Preise sind vergleichsweise moderat und liegen im kaufbaren Bereich.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.