Die EU prescht mit weiteren Sanktionen gegen Russland vor

21.07.2025, 11:07 Uhr von

2025-07-21T09:07:26.000Z
Die EU prescht mit weiteren Sanktionen gegen Russland vor (21.07.2025)

Internationaler Markt

Innerhalb der letzten drei Wochen hat der Anstieg der Rohölpreise seinen Zenit überschritten. So klar lassen sich die Verhältnisse beim Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl, Diesel und Kerosin, nicht benennen. Die Verfügbarkeit dieser Ware ist momentan angespannt. Das führt zu starken Preisausschlägen.

Tendenziell gehen Experten davon aus, dass die Versorgungslage des Ölmarkts gut ist. Mehr noch, er könnte in den nächsten Monaten sogar in eine Überversorgung geraten, wenn die OPEC-Plus ihre Produktion weiter steigern sollte. Die um Preisstabilität bemühte Allianz hatte in den letzten Jahren aufgrund eines gezielt verknappten Angebots Marktanteile verloren, die sie nun zurückgewinnen will. Die Verlässlichkeit der dafür notwendigen Angebotsverbesserungen im Monatstakt ist allerdings kaum höher als eine Ankündigung Donald Trumps. Mit anderen Worten, man darf gespannt sein, wie die nächsten Beschlüsse der OPEC-Plus zu ihrem Ölausstoß tatsächlich lauten werden.

Mit der momentanen Gasöl-Verknappung hat das wenig zu tun, auch wenn man konstatieren kann, dass die Nachfrage am Ölmarkt allgemein deutlich stärker ist als vor einem Jahr. Es ist aber genug Rohöl auf den Transportwegen, das das Gefühl von Knappheit im Keim zu erstickt vermag. Heizöl in den USA und Gasöl in Europa sind indes tatsächlich knapp. Die saisonalen Lagerbestände jenseits des Atlantiks waren vor der Jahrtausendwende das letzte Mal so tief wie heute. Hierzulande liegen sie auf dem Niveau von 2022. Damals war der Markt durch den russischen Überfall auf die Ukraine in Unordnung geraten. Ein ernsthaftes Versorgungsproblem wird aber auch in diesem Teilmarkt nicht prognostiziert.

Das könnte sich mit dem gerade beschlossenen 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland ändern, wenn es greifen sollte. Das ist kaum zu erwarten, da die EU derzeit noch ohne den Beistand der USA agiert. Zu den wichtigsten Maßnahmen des Pakets gehören die Senkung des Ölpreisdeckels von 60 auf 47,60 Dollar pro Barrel sowie ein erweitertes Importverbot für Ölprodukte, die in Drittstaaten aus russischem Rohöl hergestellt wurden. Das betrifft dezidiert Heizöl und Diesel. Ausnahmen gelten nur für Kanada, Norwegen, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die USA. Besonders betroffen sind Raffinerien in China und Indien, die zuletzt stark auf günstiges russisches Öl setzten. Theoretisch kann das Paket eine außerordentlich starke Marktwirkung entfalten. Es wird allerdings schwierig sein, die tatsächliche Herkunft des Rohöls in den Endprodukten treffsicher zu ermitteln. Nicht zuletzt wird China die Maßnahme kaum tatenlos durchwinken.

Ein weiteres Ereignis von fragwürdiger Bedeutung steht kommenden Freitag auf der Agenda. Großbritannien, Frankreich und Deutschland werden dann ohne die USA mit dem Iran über seine Atompolitik verhandeln. Der Termin kommt unter Androhung von Sanktionen seitens der EU zustande. Ein Vertragsabschluss in Abwesenheit der USA ist allerdings undenkbar. Allenfalls könnte das Treffen ein Türöffner für weitere Gespräche zwischen Teheran und Washington sein, die derzeit kategorisch ausgeschlossen werden.  

Die Ölpreise lassen sich von der Gemengelage aktuell nicht nennenswert beeindrucken. Das Maximum war ein steiler Abstieg letzten Freitag auf das Niveau der Eröffnungskurse des Tages. Dort halten sich die Ölnotierungen heute Morgen immer noch auf. Mit viel Phantasie könnte man eine Fortsetzung der Bewegung in das Börsengeschehen hineinorakeln. Etwas Preisnachlass ist schließlich immer möglich.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 67,13 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 69,00 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 712,50 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8583 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,1648 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise drehen abwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den Vorgaben des internationalen Markts. Die Situation weckt Hoffnungen auf weiter sinkende Preise. Diese sind derzeit aber nicht vorhersagbar, weil das Marktgeschehen außerordentlich wechselhaft ist. Ausdruck findet der Befund in den Trendkanälen. Sie haben sich aus Verbrauchersicht verschlechtert. Im kurzen Zeitbereich geht es steil aufwärts. In der 6-Monats-Ansicht geht es nun ebenfalls aufwärts, nur nicht so steil, und in der 12-Monats-Ansicht bleibt es glasklar bei Abwärts.

Während die Heizölnachfrage im Binnenmarkt wieder erlahmt ist, verliert die Hoffnung auf tiefere Preise auch an Zuversicht. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem einigermaßen starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Der Traum von tieferen Preisen im späteren Jahresverlauf ist noch nicht ausgeträumt. Die aktuellen Preise sind allerdings durchaus kaufbar.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 21. Juli 2025

Heizölpreise-Chart vom 21.Juli 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 21 Juli 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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