Öl wird teurer. Konjunkturoptimismus und Spannungen im Dieselmarkt stützen die Preise

18.07.2025, 09:32 Uhr von

2025-07-18T07:32:06.000Z
Öl wird teurer. Konjunkturoptimismus und Spannungen im Dieselmarkt stützen die Preise (18.07.2025)

Internationaler Markt

Die Rohölpreise legen seit gestern zu und überschreiten heute die 70-Dollar-Marke. Brent-Rohöl kostet am Morgen 70,1 Dollar je Barrel. 

Erneut wurden die Ölanlagen in der autonomen Region Kurdistan mit Drohnen angegriffen. Dadurch fallen im Moment 100-200.000 Barrel pro Tag aus. Bisher hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt. Seit über zwei Jahren verhandelt die Regierung Kurdistans mit der irakischen Zentralregierung in Bagdad über die Verteilung der Öleinnahmen. Eine Einigung steht jetzt anscheinend unmittelbar bevor.

Die Meldung eignet sich zwar gut für dramatische Schlagzeilen, aber die Lage in Kurdistan kann das internationale Ölpreisniveau nur minimal beeinflussen. Die Förderausfälle machen lediglich 0,1-0,2% der globalen Ölversorgung aus. Die Reparaturen sind bereits im Gang.

Das zentrale Thema an den Ölbörsen ist in dieser Woche der Zustand der Weltwirtschaft und der Ausblick auf die Ölnachfrage. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet bisher mit einem Anstieg der globalen Ölnachfrage von 0,7% in diesem Jahr. Das ist der niedrigste Wert seit 2009, wenn man das Pandemiejahr 2020 ausklammert.

Nach dem Start der Zollkonflikte Anfang April wurden die Wachstumsprognosen für dieses Jahr deutlich zurückgeschraubt. Vielleicht zu weit, denn der Höhenflug der Aktienmärkte, überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA und ein starker Reiseverkehr rund um den Globus sorgen jetzt für erste Zweifel. 

Rohöl ist zwar alles andere als knapp, aber die Regionen werden unterschiedlich gut versorgt. Vor allem die Gasoil/Diesel-Vorräte in den USA und in Europa sind auf einem niedrigen Stand; in den USA sogar auf dem niedrigsten Stand seit den 90er-Jahren. Das sorgt für hohe Gewinne bei den Raffinerien, die mehr Rohöl einkaufen, um die Gunst der Stunde zu nutzen. Die Dieselpreise ziehen dadurch die Rohölpreise mit nach oben.

Einige Analysten spekulieren nun, dass die Ölpreise im Herbst vielleicht doch nicht so sehr unter Druck geraten werden, wie bisher angenommen wurde. Die These gibt den Preisen für Rohöl derzeit Rückenwind.

Sie wird zumindest heute auch von vielen Tradern an den Ölbörsen geteilt. Die Preise legen zu. Brent-Rohöl kostet aktuell 70,11 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 68,13 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 740,25 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8603 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,1620 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Heizöl wird heute teurer. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 92,6 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Der Anstieg wirkt jedoch moderat, wenn man sich den enormen Preissprung bei Gasoil, dem Vorprodukt der Raffinerien für Diesel/Heizöl, vor Augen führt. Dort ging es fast fünf Prozent nach oben.

Ein großer Teil der Heizölverbraucher kann jedoch abwarten. Die Marktexperten von Argus melden, dass die Heizöltanks in diesem Juli so gut gefüllt sind wie schon lange nicht mehr. 

Schon im Frühjahr haben sich viele Kunden für das Jahr eingedeckt, als die Preise auf ein Mehrjahrestief gefallen waren. Im Juni sorgte dann der militärische Konflikt zwischen Israel bzw. den USA und Iran für eine Welle von Panikkäufen. 

Die Zahl der Bestellungen bleibt deshalb in dieser Woche auf einem bestenfalls durchschnittlichen Niveau. Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst, ist auf die mittlere Stufe zurückgefallen. In der täglichen Lesereinschätzung bleiben knapp über 80 Prozent der Voten optimistisch und setzen auf demnächst wieder nachgebende Heizölpreise.  

Trotz einzelner Probleme im Ölmarkt stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Wer aber Risiken vermeiden will und vor einem leeren Tank steht, sollte das immer noch moderate Preisniveau nutzen. 

Nach wie vor gilt jedoch die Empfehlung: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 18. Juli 2025

Heizölpreise-Chart vom 18.Juli 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 18 Juli 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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