Internationaler Markt
Mit dem Blick auf den Ölpreis ist Trumps Woche nicht schlecht gelaufen. Die Notierungen gaben nach und sind wieder dort angekommen, wo sie am Ende der ersten Jahreshälfte einmal standen. Eine klare Bewegungstendenz ist allerdings nicht zu erkennen. Aktuell passt jede Richtung als Fortsetzung der jüngsten Vergangenheit ins Bild.
Die politische Beurteilung seiner Woche fällt deutlich schlechter aus. Statt dem erhofften Friedensnobelpreis näher zu kommen, zog Donald Trump jede Menge Spott entsetzter Journalisten und Experten auf sich. Im Ergebnis war die Woche für den Nimbus seiner Durchsetzungsstärke ein Desaster. Mit dem Empfang des heutigen Besucherteams um Volodymyr Selenskyj, das aus von der Leyen (EU), Merz (D), Macron (F), Starmer (UK), Meloni (I), Stubb (FIN) und Rutte (NATO) bestehen soll, droht zudem die Einschätzung seiner Standfestigkeit weiter zu erodieren. Man darf gespannt sein, wie der US-Präsident seine Ukraine-Politik heute Abend erklären wird.
Ein schwacher Trump setzt sich in den Ölpreisen fort. Das zeigt der vorläufige Verzicht auf neue Sanktionen gegen Russland und auf Strafzölle gegenüber China. Indien ist momentan das einzige Land, das wegen seiner russischen Ölimporte mit höheren US-Zöllen belastet wird. Ob die Lage nach dem Besuch der europäischen Delegation noch dieselbe ist, wird sich zeigen. Sollte Putin die Kriegshandlungen in der Ukraine abseits der eigentlichen Front weiter befeuern, könnte China neben Russland allerdings doch noch zum Hauptziel neuer Strafmaßnahmen werden. Das würde der Preisentwicklung sicher einen verbraucherunfreundlichen Richtungswechsel verpassen.
Die Mainstream-Meinung über Trumps Gesprächsführung mit Putin fällt zwar eindeutig aus, es wäre aber töricht, ihre Wirksamkeit vollends auszuschließen. Auch wenn Putin dem Vernehmen nach nur die Macht des Stärkeren akzeptiert, wissen wir nicht endgültig, ob der diplomatische Etikettenweg, die allgegenwärtige Sanktionitis oder die menschelnde Arbeitsbeziehung verschüttete Wege zu öffnen vermag. Auf alle Fälle brauchen Friedensvorhaben dieser Art Geduld, wie die Geschichte zeigt. Der Ölmarkt kann damit leben. Er wird die Preise einigermaßen moderat schwingen lassen.
Die Idee vom Frieden in der Ukraine lässt den US-Präsidenten momentan noch als einzigen Beweger der Ölbörse erscheinen. Das wird sich ändern, wenn er sich erneut um die Zinspolitik der US-Notenbank und ihres Chefs kümmert oder lieber Golf spielt. Der Ölmarkt hätte dann immer noch so etwas Wesentliches wie eine drohende Überversorgung mit all ihren ursächlichen Nuancen zu verarbeiten. Mit anderen Worten, es wird ihm auch ohne Trump nicht an Themen fehlen.
Heute Morgen tendieren die Ölnotierungen mit deutlichen Ausschlägen seitwärts, wobei zumindest die Rohölkontrakte unter den Freitagswerten gehandelt werden. Wohin die Reise gehen wird, bleibt ungewiss.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,86 Dollar und das Barrel Brent zu 65,86 Dollar
gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 648,75 Dollar
. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8555 Euro
. Damit kostet der Euro 1,1685 Dollar
. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise tendieren klar abwärts. Gleichwohl legen sie heute Morgen etwas zu, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Damit liegen sie im Rahmen der internationalen Vorgaben. Aus Verbrauchersicht entwickeln sich die Heizölpreise sehr freundlich. In der Aussage steckt allerdings keine Perspektivbetrachtung. Die ist angesichts der gewaltigen Marktunsicherheit derzeit nicht möglich.
Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist lebhaft. Das gilt auch für die Hoffnung auf tiefere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ziemlich starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.
Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Diese Preise sind definitiv im kaufbaren Bereich.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.