US-Zölle treten heute in Kraft. Ölpreise geben nach

07.08.2025, 09:52 Uhr von

2025-08-07T07:52:33.000Z
US-Zölle treten heute in Kraft. Ölpreise geben nach (07.08.2025)

Internationaler Markt

Die Lage im globalen Zollkrieg spitzt sich heute zu. Damit steigen die Risiken für die Weltwirtschaft. In der Folge geben die Ölpreise nach. Brent-Rohöl kostet am Morgen nur noch 67 Dollar je Barrel. Nur direkt nach dem Start des US-Zollkriegs Anfang April war Öl noch etwas billiger. Ansonsten muss man bis in das Jahr 2021 zurückgehen, um noch tiefere Preise zu finden.

Seit Mitternacht müssen die EU, Japan und viele andere Länder im Durchschnitt 15 Prozent Zölle für ihre Exporte Richtung USA entrichten. Vor der zweiten Amtszeit Trumps waren es durchschnittlich nur drei Prozent.

Heute treten auch die zusätzlichen Strafzölle für indische Importe in Kraft. Insgesamt liegt der Zollsatz für Indien jetzt bei 50 Prozent. Trump will Modi damit zwingen, auf russische Ölimporte zu verzichten. Doch der indische Regierungschef möchte nicht nachgeben.

Morgen läuft außerdem das Ultimatum der USA für Russland aus. Sollte sich Putin nicht Richtung Waffenstillstand bewegen, werden zahlreiche Sanktionen gegen Russland und die Abnehmer russischen Öls wirksam. So zumindest die Ankündigung. China ist der größte Kunde Moskaus. Doch hier zögert Trump offenbar. 

Neuigkeiten gibt es auch zum amerikanischen Ölmarkt. Nach dem unerwartet starken Anstieg der Rohölbestände in der letzten Woche kommt es nun zur Gegenreaktion. Die Rohöllager schrumpfen leicht um 3,0 Mio. Barrel. Bei den Benzin- und Dieselvorräten hat sich nur wenig verändert. Die geschätzte Endnachfrage bleibt wie schon in den Vorwochen über dem Vorjahr.

Alles in allem also ein Bericht, der die Ölpreise eher stützt: fallende Lagerbestände und eine stabile Ölnachfrage. Hier die Zahlen des amerikanischen Energieministeriums (DOE) und die Umfragewerte des Branchenverbandes der Ölindustrie (API). Sie zeigen die Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche:

∙ Rohöl: -3,0 Mio. Barrel (DOE) bzw. -4,2 Mio. Barrel (API)
∙ Heizöl und Diesel: -0,6 Mio. Barrel (DOE) bzw. +1,6 Mio. Barrel (API)
∙ Benzin: -1,3 Mio. Barrel (DOE) bzw. -0,9 Mio. Barrel (API) 
∙ Rohölförderung (4-Wochen-Durchschnitt): 13,3 Mio. Barrel pro Tag (auf Vorjahresniveau)
∙ Ölnachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,6 Mio. Barrel pro Tag (0,3 Mio. über Vorjahresniveau)

Dennoch fallen die Ölpreise. Die Handelskonflikte werden das Wachstum der Weltwirtschaft und damit auch die Ölnachfrage abbremsen, so das Kalkül im Ölmarkt. Bisher konnten viele Unternehmen die Folgen durch höhere Lagerbestände abfedern, die sie rechtzeitig vor der Zollwende angelegt hatten. 

Doch jetzt werden die Konsequenzen allmählich sichtbar. Nach dem miserablen Arbeitsmarktbericht in der letzten Woche hat Trump die Chefin der Statistikbehörde entlassen. Ein fataler Schritt, denn in der Zukunft werden die Märkte auch möglicherweise guten Meldungen zur US-Wirtschaft nicht vertrauen können. Heute werden neue Zahlen zum US-Arbeitsmarkt veröffentlicht. Die Märkte sind gespannt.

Die Ölpreise geben im frühen Handel nach. Brent-Rohöl (Oktober-Kontrakt) kostet aktuell 67,41 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 64,91 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 671,50 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8563 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,1679 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Der deutsche Heizölmarkt gibt die schwachen internationalen Vorgaben weiter. Heizöl wird billiger. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 88,5 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Das ist der niedrigste Stand seit fast zwei Monaten.

Für die Heizölverbraucher stehen gegenwärtig alle Zeichen auf Grün: Rohöl wird billiger, die Versorgung mit Gasoil, dem Vorprodukt von Diesel/Heizöl, hat sich entspannt, und der Euro hat gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen.

Kein Wunder also, dass das Kaufinteresse deutlich gestiegen ist. Die Zahl der Bestellungen liegt seit Anfang der Woche weit über dem Durchschnitt. Auch das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst, steht auf einer hohen Stufe. Passend dazu ist die Zahl der Preisoptimisten gestiegen. Knapp über 80 Prozent der Stimmen setzen in der täglichen Lesereinschätzung auf schwache Heizölpreise.

Fazit: Im Moment finden Heizölkunden ein ideales Umfeld vor. Die Schwäche der Ölpreise kann zwar noch länger andauern, aber die internationale Lage ist unruhig. Wer Risiken aus dem Weg gehen will, sollte jetzt zugreifen.  

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 07. August 2025

Heizölpreise-Chart vom 07.August 2025
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