IEA rechnet mit einer Ölschwemme. Ölpreise fallen um über zwei Prozent

12.09.2025, 09:34 Uhr von

2025-09-12T07:34:38.000Z
IEA rechnet mit einer Ölschwemme. Ölpreise fallen um über zwei Prozent (12.09.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise geben seit gestern deutlich nach. Brent-Rohöl kostet aktuell nur noch 65,8 Dollar je Barrel. Damit nähert sich das Preisniveau wieder dem Sommertief, das knapp unter der 65-Dollar-Marke liegt.  

Die Stimmung an den Ölbörsen war bereits angeschlagen, als am Mittwoch steigende Lagerbestände für die USA gemeldet wurden. Da neue geopolitische Krisenmeldungen ausblieben, musste sich der Ölmarkt mit sich selbst beschäftigen. Der Blick in den Spiegel ließ die Stimmung dann vollends kippen.  

Der Preisrutsch wurde vor allem durch den neuen Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) beschleunigt. Er hob zwar seine Schätzungen zur globalen Ölnachfrage in diesem Jahr leicht an, aber die Erwartungen zum Ölangebot stiegen noch stärker. Konkret: Die Nachfrage steigt um 0,7 Mio. Barrel pro Tag, aber das Angebot um 2,7 Mio. Barrel pro Tag. Im nächsten Jahr soll es ganz ähnlich aussehen.

Es bleibt also dabei: Ein massives Überangebot an Rohöl wird in den kommenden Monaten, wenn nicht sogar Jahren, die Ölpreise in Schach halten. China nutzt die niedrigen Preise und baut seine nationalen Ölreserven aus. Aber dieser zusätzliche Ölbedarf kann die Folgen der Ölflut nur vorübergehend abmildern. 

Das überschüssige Öl lässt die Lagerbestände weltweit anschwellen. Die IEA meldet für die ersten sieben Monate des Jahres einen Lageraufbau von 187 Millionen Barrel. Im Moment kommen jeden Tag 2,5 Mio. Barrel dazu. Allein mit dem täglichen Überschuss könnte man Deutschland vollständig mit Öl versorgen.

Die Gewichte im Ölmarkt verschieben sich weiter nach Westen und damit aus dem Einflussbereich der OPEC. Die USA, Kanada und Brasilien produzieren ein Drittel des globalen Ölangebots und zwei Drittel der Biokraftstoffe. Die Ölmengen der OPEC liegen nur knapp darüber. 

Neue Ölproduzenten wie das lateinamerikanische Guyana drängen auf den Markt und machen den alten Petrostaaten die Marktanteile streitig. Das Ölkartell tritt seit dem Frühjahr die Flucht nach vorn an und wirft immer mehr Öl auf den Markt. Die aktuellen Zahlen zum amerikanischen Ölmarkt (vgl. Ölkommentar von gestern) passen da ins Bild. Auch dort steigen die Lagerbestände seit Wochen an, weil die Nachfrage zu schwach ist.

Die neuen Zahlen sorgten offenbar auch bei einigen Spekulanten für Schwindelgefühle. Sie hatten in dieser Woche vergeblich auf die Ölsanktionen gegen Russland und die Krisen am Persischen Golf gewettet. Jetzt ziehen sie sich aus dem Markt zurück.  

Die Ölbörsen starten wie erwartet mit Abgaben. Brent-Rohöl kostet aktuell 65,74 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 61,72 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 675,75 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8515 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,1743 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsstart.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise folgen den internationalen Vorgaben, wenn auch nur gedämpft. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 89,0 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). 

Das ist ein Prozent weniger als gestern um diese Uhrzeit. Da die richtungsweisenden Preise für Rotterdamer Gasoil, das Vorprodukt der Raffinerien für Heizöl und Diesel, über drei Prozent gefallen sind, haben die Heizölpreise also noch Luft nach unten.

Nach einem eher durchschnittlichen Kaufinteresse in den letzten Wochen sank die Zahl der Bestellungen zuletzt. Das könnte sich heute nach dem Preisrutsch an den Ölbörsen aber schon wieder ändern. Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst, hält sich auf der zweithöchsten Stufe, während der Preisoptimismus zuletzt wieder stieg. Vier von fünf Stimmen setzen in der täglichen Lesereinschätzung auf fallende Preise.

Danach sieht es in der Tat aus. Das erwartete Überangebot an Rohöl macht sich immer deutlicher bemerkbar. Eine spürbare Verschärfung der Ölsanktionen gegen Russland oder Iran ist noch nicht in Sicht. Die Heizölverbraucher können der kalten Jahreszeit entspannt entgegensehen und das niedrige Preisniveau nutzen.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 12. September 2025

Heizölpreise-Chart vom 12.September 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 12 September 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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