Internationaler Markt
Nachdem die Ölpreise ihren Anstieg vom Wochenbeginn gestern fortsetzten und neue Vierwochenhochs markierten, notiert Brent-Rohöl heute Morgen bei 69 US-Dollar je Barrel. Ein solides Niveau, wenn man bedenkt, dass die letzten Monatsberichte mittelfristig ein Überangebot auf dem Ölmarkt erwarten.
Aktuell wirken Angebotsausfälle preisstützend. So sind die gesamten Ölexporte des Südsudans, die zuletzt bei 110.000 Barrel pro Tag lagen, unterbrochen. Grund ist der Bürgerkrieg im Nachbarland Sudan. Nach Drohnenangriffen musste eine wichtige Ölanlage abgeschaltet werden, wodurch auch der einzige Exportweg für Rohöl aus dem Südsudan gekappt ist. Normalerweise gelangt das Öl über die Greater-Nile-Pipeline in die Anlage und von dort aus zum Exportterminal im Sudan.
Zudem verhängten die USA weitere Sanktionen gegen den Iran: Ein Reederei-Netzwerk soll iranisches Öl als irakisches ausgegeben und geschmuggelt haben. Auch die Möglichkeit neuer US-Sanktionen gegen Russland ist für die Marktteilnehmer noch nicht vom Tisch. Der US-Finanzminister hatte dies am Montag angekündigt. Präsident Trump äußerte sich gestern jedoch lediglich vage dazu. Offen bleibt auch, ob Donald Trump weitere Sekundärsanktionen gegen Länder wie China einführt, die mit Russland Ölgeschäfte machen. Zumindest schließt er eine Rücknahme der Sekundärsanktionen, die bereits für Indien gelten, vorerst aus.
Zwar rechnet die Mehrheit der Analysten mit keinen weiteren Produktionssteigerungen der OPEC-Plus, dennoch richtet sich der Blick auf das bevorstehende Treffen am Sonntag. Die Staaten des erweiterten Ölkartells haben ihre Ölfördermengen in den vergangenen Monaten Schritt für Schritt wieder ausgeweitet – ein Faktor, der die Prognosen einer Angebotsschwemme im vierten Quartal genährt hat. Sollte sich die Gruppe wider Erwarten für eine erneute Steigerung aussprechen, dürfte das den Ölnotierungen einen deutlichen Dämpfer geben.
Die Ölpreise starten heute Morgen leicht unterhalb ihres gestrigen Tageshochs. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 65,52 Dollar . Brent kostet 69,08 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 712,50 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8585 Euro
. Damit ist der Euro 1,1645 Dollar wert
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen zu und reagieren damit auf den gestrigen Preisanstieg am internationalen Ölmarkt. Der Preistrend für den kurzfristigen 3-Monatszeitraum zeigt dennoch nach unten. Am Morgen liegt der bundesweite Durchschnittspreis in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bei 90,70 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Die Kaufbereitschaft der Heizölkunden ist derzeit überdurchschnittlich hoch, während die Hoffnung auf fallende Preise verhaltener ausfällt als üblich. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage misst, signalisiert eine hohe Kaufbereitschaft. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 67 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Das Tiefpreissystem gibt in einigen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Trotz des jüngsten Anstiegs zählen die aktuellen Heizölpreise im Jahresvergleich zu den günstigeren. Mit einer Bestellung können sich Verbraucher absichern. Wer über ausreichende Tankreserven verfügt, kann auch auf mögliche Rückgänge später im Jahr spekulieren – sollte die Preisentwicklung aber aufmerksam beobachten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.