Ölbörsen bleiben nervös. OPEC und US-Arbeitsmarktdaten im Fokus

05.09.2025, 09:04 Uhr von

2025-09-05T07:04:14.000Z
Ölbörsen bleiben nervös. OPEC und US-Arbeitsmarktdaten im Fokus (05.09.2025)

Internationaler Markt

Die Rohölpreise wirken nach dem OPEC-Schock wie gelähmt. Brent-Rohöl steht heute am frühen Morgen unverändert knapp unter 67 Dollar je Barrel. 

Noch immer kursiert das Gerücht, dass die Kartellstaaten am Wochenende eine weitere Förderausweitung beschließen könnten. Bis dahin heißt es Abwarten. Aus OPEC-Kreisen gab es weder Bestätigungen noch Dementis.

Auch aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA belasten die Märkte. Neue Zahlen zeigten in dieser Woche einen Arbeitsmarkt, der immer schwächer wird. Kurz vor dem Amtsantritt von Trump im Januar war er noch in der stärksten Verfassung seit vielen Jahren. Jetzt werden die Folgen der chaotischen Handels- und Wirtschaftspolitik sowie der Massenentlassungen im öffentlichen Sektor allmählich sichtbar. 

Mit Nervosität warten die Märkte heute auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für den August. Schon der letzte Monatsbericht fiel sehr schlecht aus. Trump entließ daraufhin die Statistikchefin der zuständigen Behörde. 

Das Energieministerium (DOE) meldete gestern Zahlen zum US-Ölmarkt, die zur düsteren Marktstimmung passen. Sie bestätigen die Vorabschätzungen des Branchenverbandes API, die einen Tag zuvor über den Ticker liefen. Die Rohölbestände legten um 2,4 Mio. Barrel zu, stärker als erwartet.

Dazu tragen im Moment auch Importe aus Venezuela bei. Trotz des Säbelrasselns in Washington gegenüber den Machthabern in Caracas läuft der Ölexport aus Venezuela nahezu ungestört. Auch aus Kanada fließen große Mengen Öl aus den Ölsandminen in die USA. 

Hier die Zahlen des amerikanischen Energieministeriums (DOE) und die Umfragewerte des Branchenverbandes der Ölindustrie (API). Sie zeigen bei den Lagerbeständen die Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche:

∙ Rohöl: +2,4 Mio. Barrel (DOE) bzw. +0,6 Mio. Barrel (API)
∙ Heizöl und Diesel: +1,7 Mio. Barrel (DOE) bzw. +3,7 Mio. Barrel (API)
∙ Benzin: -3,8 Mio. Barrel (DOE) bzw. -4,6 Mio. Barrel (API) 

Nur der Ausfall einer Großraffinerie in Nigeria liefert derzeit Argumente für stabile Ölpreise. Die Anlage in Dangote versorgt Nigeria und den atlantischen Raum vor allem mit Benzin. Technische Probleme sorgen dafür, dass sie voraussichtlich bis November oder Dezember ausfällt. Das wird sich auch bei den Benzinpreisen an den deutschen Tankstellen bemerkbar machen.

Doch das reicht nicht aus, um die nervöse, abwartende Haltung an den Ölbörsen zu verändern. Brent-Rohöl kostet aktuell unverändert 66,81 US-Dollar je Barrel Preise stagnieren. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 63,24 US-Dollar je Barrel Preise stagnieren. Rotterdamer Gasoil notiert bei 692,75 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8567 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,1671 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsstart.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise reagieren nur zögerlich auf die schwachen internationalen Vorgaben. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 90,2 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Das liegt nur leicht unter den Preisen der ersten Wochenhälfte. 

Das Kaufinteresse wirkt dennoch stabil. Die Zahl der Bestellungen bleibt bisher auf einem durchschnittlichen Niveau. Aber die Verbraucher werden vorsichtiger. Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst, bleibt auf der mittleren Position. Dafür steigt der Preisoptimismus. Die tägliche Lesereinschätzung zeigt einen wachsenden Anteil von Stimmen, die einen Preisrutsch erwarten.

Der liegt in der Tat in der Luft, wenn die OPEC am Wochenende die Tür für zusätzliche Ölmengen offen lässt. Aber auch ohne diese Nachricht rollt im Herbst ein enormes Überangebot an Rohöl auf die Märkte zu. Die Heizölpreise werden wohl unter Druck bleiben.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 05. September 2025

Heizölpreise-Chart vom 05.September 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 05 September 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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