Ölpreise brechen ein. Indien blamiert Trump. Krisenstimmung an den Finanzmärkten 

17.10.2025, 10:28 Uhr von

2025-10-17T08:28:40.000Z
Ölpreise brechen ein. Indien blamiert Trump. Krisenstimmung an den Finanzmärkten  (17.10.2025)

Internationaler Markt

Nur einige Stunden lang konnten die Ölpreise ihren steilen Sinkflug unterbrechen. Heute zum Handelsstart in Europa kostet Brent-Rohöl nur noch 60,7 Dollar je Barrel. Ein neues Jahrestief ist in Sichtweite. 

Auch andere Finanzmärkte wirken im Moment nervös. Der anhaltende Shutdown der US-Behörden, Probleme im Bankensektor und der Handelskrieg der USA mit China sorgen weltweit für sinkende Kurse an den Aktien- und Anleihenmärkten. 

Zusätzlich löste sich gestern der wichtigste Grund für stabile Rohölpreise in Luft auf. Unerwartet deutlich dementierte Neu-Delhi die Behauptung Trumps, dass Indien seine russischen Ölimporte stoppen werde. Ein angebliches Telefonat zwischen Trump und Modi habe es nie gegeben. 

Am Abend beherrschte dann die Ankündigung eines neuen Treffens zwischen Trump und Putin die Schlagzeilen. Wenn überhaupt, dann beschleunigte die vage und vermutlich vergebliche Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Ukrainekrieg den Fall der Ölpreise

Auch der neue Wochenbericht zum US-Ölmarkt konnte die Preise nicht stabilisieren. Die Rohölvorräte stiegen ähnlich wie im letzten Bericht deutlich an. Dafür schrumpften allerdings die Bestände an Diesel/Heizöl, was so kurz vor der Heizsaison die Heizölpreise auf beiden Seiten des Atlantiks stützen könnte.

Allmählich macht sich im Ölmarkt der Start der „Maintenance Season“ der Raffinerien bemerkbar. Wie üblich werden im Spätherbst viele Raffinerien für Reparaturen, Instandhaltung und die Umstellung auf Winterkraftstoffe für einige Wochen stillgelegt. Dadurch sinkt der Bedarf an Rohöl in den USA und in Europa.

Hier die Zahlen des amerikanischen Energieministeriums (DOE) und die Umfragewerte des Branchenverbandes der Ölindustrie (API). Sie zeigen die Veränderungen der Lagerbestände im Vergleich zur Vorwoche:

∙ Rohöl: +3,5 Mio. Barrel (DOE) bzw. +7,4 Mio. Barrel (API)
∙ Heizöl und Diesel: -4,5 Mio. Barrel (DOE) bzw. -4,8 Mio. Barrel (API)
∙ Benzin: -0,3 Mio. Barrel (DOE) bzw. +3,0 Mio. Barrel (API) 

Die Krisenstimmung an den Aktienmärkten und ein massives Überangebot an Rohöl drücken jetzt gleichzeitig auf das Ölpreisniveau. Die vagen Aussichten auf schrumpfende russische Ölexporte können das nicht aufwiegen.

Zum Handelsstart in Europa geben die Notierungen deutlich nach. Brent-Rohöl kostet aktuell 60,73 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 57,14 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 623,75 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8538 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,1709 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Vor dem Hintergrund der sehr schwachen Rohöl- und Gasoilpreise werden auch die Notierungen für Heizöl deutlich nachgeben. Am Morgen sind die ersten Anzeichen bereits erkennbar. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt aktuell einen landesweiten Durchschnittswert von 86,5 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Das ist ein Euro weniger als gestern um diese Uhrzeit.

Das niedrige Preisniveau hat den privaten Heizölmarkt in dieser Woche aufgeweckt. Die Zahl der Bestellungen liegt mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau und nähert sich den Jahreshöchstständen.

Die übrigen Marktindikatoren zeigen sich gegenüber gestern stabil. Das gilt für das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Preisanfragen und der tatsächlichen Bestellungen vergleicht, ebenso wie für das mathematische Tiefpreis-System, das nach wie vor eine Kaufempfehlung gibt. 

Die tägliche Lesereinschätzung zeigt, dass die Zahl der Preisoptimisten leicht gefallen ist. Mit knapp 90 Prozent bleibt ihr Anteil jedoch deutlich über dem Durchschnitt der letzten Monate.

Wie erwartet macht sich das Überangebot an Rohöl im Herbst immer stärker bemerkbar. Es trifft auf eine schwache Nachfrage und schwere Handelskonflikte. Weder in Nahost noch in Russland sind größere Ölexportprobleme absehbar. Die Preisschwäche im Heizölmarkt könnte also noch länger andauern. 

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 17. Oktober 2025

Heizölpreise-Chart vom 17.Oktober 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17 Oktober 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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