Rohölpreise erholen sich vom gestrigen Viermonatstief. Trump hofft auf Friedensnobelpreis

09.10.2025, 10:03 Uhr von

2025-10-09T08:03:50.000Z
Rohölpreise erholen sich vom gestrigen Viermonatstief. Trump hofft auf Friedensnobelpreis (09.10.2025)

Internationaler Markt

Der Preis für Brent-Rohöl kletterte über Nacht wieder über die Schwelle von 66 Dollar je Barrel. Gestern lag er zeitweise auf einem neuen Viermonatstief von nur noch 64 Dollar. Doch das Auf und Ab ändert nichts am übergeordneten Trend: Seit dem Sommer bleiben die Rohölpreise in einem engen Preiskorridor knapp unterhalb der Marke von 70 Dollar je Barrel.

Im Gazastreifen steigen in dieser Woche die Chancen für einen etwas stabileren Waffenstillstand und die Freilassung der letzten noch lebenden Geiseln der Hamas-Terrororganisation. Ein wirklicher Frieden zwischen Israel und der Hamas ist allerdings nur schwer vorstellbar. Präsident Trump spart trotzdem nicht mit Superlativen für die Vermittlungsbemühungen der USA, um seine Chancen auf den Friedensnobelpreis zu erhöhen. Die Entscheidung wird morgen in Oslo verkündet. 

Auch der aktuelle Wochenbericht zum amerikanischen Ölmarkt beruhigt die Nerven im Ölmarkt. Er fiel wie erwartet aus. Die Rohölbestände wuchsen, während die Vorräte an Heizöl/Diesel und Benzin leicht schrumpften. Auffälliger waren die Werte für die Ölnachfrage. Die aktuellen Wochenzahlen und auch nachträgliche Korrekturen für die Sommermonate deuten auf einen wachsenden Ölverbrauch in den USA. 

Hier die Zahlen des amerikanischen Energieministeriums (DOE) und die Umfragewerte des Branchenverbandes der Ölindustrie (API). Sie zeigen die Veränderungen der Lagerbestände im Vergleich zur Vorwoche:

∙ Rohöl: +3,7 Mio. Barrel (DOE) bzw. +2,8 Mio. Barrel (API)
∙ Heizöl und Diesel: -2,0 Mio. Barrel (DOE) bzw. -1,8 Mio. Barrel (API)
∙ Benzin: -1,6 Mio. Barrel (DOE) bzw. -1,2 Mio. Barrel (API) 

Dennoch müssen sich Ölpreisoptimisten und Spekulanten derzeit anstrengen, um Gründe für deutlich höhere Ölpreise aus dem Hut zu zaubern. Die Exportprobleme Russlands könnten sich nach neuen ukrainischen Angriffen auf die Ölinfrastruktur verschärfen, aber im Moment ist noch unklar, wie stark die Mengen sinken werden.

Immerhin hat die OPEC am Wochenende den Ölhahn weniger stark aufgedreht als befürchtet. Doch unter dem Strich bleibt es bei einem massiven Überangebot an Rohöl. Die Ölproduzenten am Persischen Golf, in Nord- und in Südamerika kämpfen um Marktanteile in einem Ölmarkt, der in diesem Jahr kaum wächst. 

Die Ölpreisprognosen für den Winter und das kommende Jahr liegen wie üblich weit auseinander, aber mit steil steigenden Rohölpreisen rechnet im Moment niemand. Sollten die Preise jedoch deutlich unter 60 Dollar je Barrel sinken, werden die ersten Ölanbieter ihre Produktion drosseln. Gleichzeitig wird dann Öl im Vergleich zu anderen Energieträgern attraktiver. In einer einigermaßen stabilen Weltwirtschaft wird der Ölpreis also, anders als in den Pandemiejahren, nicht ins Bodenlose sinken.

Das gilt auch für den heutigen Handelsstart an den europäischen Ölbörsen. Die Ölpreise legen leicht zu. Brent-Rohöl kostet aktuell 66,43 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 62,72 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 679,75 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8610 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,1612 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen nur wenig veränderten landesweiten Durchschnittspreis von 90,1 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Ähnlich wie im internationalen Rohölmarkt bewegen sich auch die deutschen Heizölpreise seit dem Sommer seitwärts, ohne große Ausschläge nach oben oder unten.

Der nahe Winter und die moderaten Preise sorgen für ein stabiles Kaufinteresse. Die Zahl der Bestellungen liegt auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau. Auch das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Preisanfragen und tatsächlichen Bestellungen vergleicht, bleibt auf einem hohen Niveau. 

Die täglich ermittelte Lesereinschätzung zeigt ein normales Bild. Ein Viertel der Stimmen erwartet steigende Heizölpreise. Das ist ein durchschnittlicher Wert.  

Das aktuelle Preisniveau macht eine Trendaussage in der Tat nicht leicht. Die Ölpreise sind in der Woche am unteren Ende des Preiskorridors der letzten Monate. Das ist angesichts der sehr guten Ölversorgung und der mäßigen Verfassung der Weltwirtschaft nicht überraschend. Gleichzeitig gibt es noch immer Versorgungsrisiken, insbesondere bei den russischen Ölexporten. Es gibt also noch Luft nach unten, aber der Spielraum wirkt begrenzt. Wer jetzt ordert, macht also voraussichtlich nicht viel falsch.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 09. Oktober 2025

Heizölpreise-Chart vom 09.Oktober 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 09 Oktober 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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