Ölpreise geben weltweit nach. Verzögerte Reaktion im Heizölmarkt

13.11.2025, 10:02 Uhr von

2025-11-13T09:02:51.000Z
Ölpreise geben weltweit nach. Verzögerte Reaktion im Heizölmarkt (13.11.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise gaben in den letzten 24 Stunden stark nach. Brent-Rohöl kostet aktuell nur noch 62,5 Dollar je Barrel. Das sind zwei Euro weniger als gestern Vormittag. Der Schwächeanfall kam überraschend, denn das Umfeld war eher positiv: Die Aktienmärkte waren stabil und die USA konnten nach 43 Tagen das Ende der längsten Haushaltssperre ihrer Geschichte verkünden. 

Der Ausverkauf an den Ölbörsen startete kurz nach der Veröffentlichung des neuen OPEC-Monatsberichtes. Das OPEC-Sekretariat hielt bisher eisern an seinem unrealistischen Bild einer weltweiten knappen Ölversorgung und stark steigenden Ölnachfrage fest. Das war auch im letzten Jahr der Fall. 

Nachträgliche Korrekturen der offensichtlich politisch gefärbten Zahlen gibt es grundsätzlich nicht. Der Monatsbericht der OPEC gilt daher nicht als ernstzunehmende Marktprognose und eher als ein Spiegel für das Stimmungsbild innerhalb des Kartells. 

Im aktuellen Bericht übernahm das OPEC-Sekretariat nun zum ersten Mal in diesem Jahr die weit verbreitete Einschätzung, dass der Ölmarkt überversorgt ist und die Ölpreise daher deutlich unter Druck stehen. Am Tag zuvor hatte die amerikanische Energiebehörde EIA in ihrem Monatsbericht ein ganz ähnliches Bild gezeichnet. Später am Vormittag wird die als eher neutral geltende Internationale Energiebehörde in Paris (IEA) ihren aktuellen Monatsbericht zum Ölmarkt veröffentlichen. Vermutlich wird sie eine ähnliche Einschätzung abgeben.

Die neuen Zahlen aus den OPEC-Büroräumen sind daher wohl eher der Auslöser und weniger die tieferliegende Ursache für den Ausverkauf an den Ölbörsen. 

Dasselbe gilt für die ersten Schätzungen zu den Lagerbeständen in den USA in dieser Woche. Der Branchenverband API meldete gestern einen leichten Aufbau der Rohöllager um 1,3 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche.

Wichtiger könnte die Entwicklung im europäischen Markt für Diesel und Benzin sein. Dort deutet sich ein allmähliches Ende des Trends zu immer höheren Raffineriemargen an. Möglicherweise normalisiert sich nun die Versorgung Europas. Die Ankündigung neuer Sanktionen und die zahlreichen Ausfälle russischer Raffinerien hatten hier in den letzten Wochen vorübergehend für Panikkäufe bei einigen Händlern gesorgt. Diesel und Benzin wurden teurer und zogen die Rohölpreise vorübergehend mit nach oben. 

Viele Öltrader sind am heutigen Morgen offenbar konsterniert und warten jetzt erst einmal ab, was im neuen IEA-Bericht steht. Am Nachmittag folgen dann die offiziellen Wochenzahlen zum US-Ölmarkt. Brent-Rohöl kostet zum Handelsstart in Europa 62,50 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 58,28 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 719,50 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8608 Euro wert Preise fallen. Der Euro steht bei 1,1615 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise in Deutschland könnten heute stark nachgeben. Die internationalen Rohölpreise sind um über drei Prozent gefallen. Noch wichtiger: Die Preise für Gasoil, also das Vorprodukt der Raffinerien für Diesel und Heizöl, sind in den letzten Tagen um nahezu zehn Prozent eingebrochen. 

Doch die Heizölpreis-Tendenz zeigt bisher nur eine verzögerte Preisreaktion. Der landesweite Durchschnittswert liegt am Morgen bei 94,8 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter) und damit nur zwei Euro unter dem Höchststand.

Das wird wohl nicht ausreichen, um den Markt zu beleben. Schon seit Ende Oktober bleibt die Zahl der Bestellungen unter dem Durchschnitt. Die Verbraucher warten bisher vergeblich auf attraktive Kaufgelegenheiten.

Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Preisanfragen und der tatsächlichen Bestellungen vergleicht, steht nach wie vor auf der neutralen Position, während die tägliche Lesereinschätzung zeigt, dass noch immer ein hoher Anteil der Stimmen steigende Heizölpreise erwartet. 

Das ist vielleicht zu pessimistisch. Das wachsende Überangebot an Rohöl macht eine Preisrallye an den Ölbörsen unwahrscheinlich. Die Spannungen im europäischen Gasoil-Markt werden sich über kurz oder lang wieder in Luft auflösen. Und die Reform der europäischen CO2-Preise für Heizöl und Kraftstoffe wurde erst einmal verschoben. Im Moment deutet daher viel auf anhaltend niedrige Heizölpreise.

Trotzdem gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 13. November 2025

Heizölpreise-Chart vom 13.November 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 13 November 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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