Heizölpreise: Die Bewegungsrichtung ist nun ok

10.11.2025, 11:16 Uhr von

2025-11-10T10:16:06.000Z
Heizölpreise: Die Bewegungsrichtung ist nun ok (10.11.2025)

Internationaler Markt

Während die Rohölpreise nach dem plötzlichen Anstieg vor drei Wochen wieder mit einem Hauch von Abwärtstrend aufwarten können, zeigten sich die Gasölpreise in der letzten Woche immer noch als Aufwärtsgetriebene. Das lässt keine gute Marktlage für Heizölkäufe erwarten.

Der jüngste Höhenflug des gesamten Ölkomplexes wurde von den westlichen Sanktionen, insbesondere den US-Sanktionen, gegen die russische Ölwirtschaft ausgelöst. Die an Überfluss grenzende Rohölversorgung konnte für den Rohstoffpreis immerhin Schlimmeres verhindern. Beim Gasöl kommen indes die ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Raffinerien hinzu, die Schätzungen zufolge fast 40 Prozent der Gesamtkapazität zeitweise außer Betrieb gebombt oder stark beeinträchtigt haben. Diese Attacken werden weitergehen.   

Für die letzten Freitag erreichte Preisspitze beim Gasöl gibt es darüber hinaus einen spekulativen Grund. Der liegt in einer zu hohen Anzahl von Short Positionen, die Finanzjongleure in Erwartung einer Überversorgung aufgebaut hatten. Das sind Terminkontrakte (Futures) auf fallende Preise. Trader, die lediglich sogenannte Paper-Barrels und kein physisches Gasöl handeln, müssen ihre Futures bis Mittwoch durch Kauf von Long-Positionen glattstellen. Dann endet der Handel mit dem Frontmonat-Papier und der darauf folgende Terminkontrakt wird Frontmonat. Wer die Short-Papiere danach noch besitzt, muss die entsprechende Ware liefern. Das ist nicht die Sache von Finanzspekulanten.

Im Moment ist das Handelsvolumen beim Gasöl relativ gering. Das Glattstellen von wenig gehandelten Papieren kann bisweilen enorm teuer wird. Genau das war in der letzten Woche der Fall. Vermutlich hat sich die Angelegenheit mit der Preisspitze von über 800 Dollar pro 100 Tonnen Gasöl am Freitag erledigt. Damit war der Preis seit dem 17. Oktober um 28,6 Prozent gestiegen. Zum Vergleich, Rohöl Brent stieg seit diesem Tag lediglich um 8,7 Prozent. Die Preisspitze wurde bereits am 27. Oktober erreicht.

Börsenrelevant ist darüber hinaus der bislang längste Shutdown der US-Regierung, bei dem sich die Parteien endlich zu bewegen anfangen. Republikaner und Demokraten im Senat haben beschlossen, einen Übergangshaushalt des Repräsentantenhauses weiter zu beraten, der die Finanzierung der Regierungsgeschäfte zumindest bis zum 30. Januar sicherstellen würde. Trotzdem ist ein Ende des Shutdowns noch nicht garantiert: Der Senat muss den Entwurf einstimmig annehmen, und anschließend müsste auch das Repräsentantenhaus erneut zustimmen. Dort ist eine Billigung jedoch unsicher, weil der Entwurf keine Verlängerung der Zuschüsse zu den Krankenkassenbeiträgen enthält, wie es die Demokraten fordern. An den Finanzmärkten sorgt der Fortschritt dennoch für Hoffnung auf ein baldiges Ende des Regierungsstillstands. Das dürfte leicht bullische Auswirkungen auf den Ölhandel haben, da ein Ende des Shutdowns als positiv für die US-Konjunktur gewertet wird.

An den Ölbörsen geht es heute Morgen lebhaft zu. Die Rohölnotierungen legen an Wert zu, während die Gasölnotierungen von ihrem hohen Ross weiter zurückkommen. Aktuell steht Rohöl Brent 5,4 Prozent über dem Wert vom 17. Oktober. Gasöl steht noch bei einem Plus von 18,6 Prozent.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 60,34 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 64,19 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 746,00 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8644 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,1566 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich endlich wieder sichtbar abwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Damit folgen sie den internationalen Vorgaben eng. Gegenüber dem Preis vom 17. Oktober haben sie nun noch ein Plus von 9,2 Prozent. Eine weitere Reduzierung sollte möglich sein. Das Oktober-Tief ist allerdings aus heutiger Sicht keine kurzfristig erreichbare Referenz. Die Trendkanäle in den verschiedenen Zeitansichten sprechen zumindest dagegen. In der kurzfristigen Ansicht liegt ein Aufwärtstrend vor. Er wird von den knapp und deutlich abwärts weisenden Trendkanälen in der mittel- und längerfristigen Ansicht relativiert.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist angesichts der als teuer empfundenen Preise dürftig. Die Hoffnung auf tiefere Preise ist außerordentlich volatil. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem wenig überzeugenden Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Trotz des noch vorhandenen Preissprungs kann man das aktuelle Niveau im längerfristigen Vergleich nicht als teuer bezeichnen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 10. November 2025

Heizölpreise-Chart vom 10.November 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 10 November 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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