Am Markt redet man von sinkenden Preisen

01.09.2025, 11:51 Uhr von

2025-09-01T09:51:25.000Z
Am Markt redet man von sinkenden Preisen (01.09.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise bleiben ihrem nunmehr neun Wochen währenden Trend treu. Sie bewegen sich seitwärts und befinden sich derzeit im Mittelfeld ihrer Handelsspanne. Gegenüber der Vorwoche haben sie geringfügig an Wert zugelegt. Die Ruhe in den Preisen folgt einer Ernüchterung über Donald Trumps Friedenbemühungen zum Ukraine-Krieg. Die mit viel Tamtam inszenierte Initiative droht in vollkommener Ergebnislosigkeit zu verpuffen. Damit wäre nicht nur eine Chance auf Frieden verloren, sondern auch der Bedeutungsverlust der USA besiegelt.

Als sei das nicht genug, legt China mit dem demonstrativen Kauf von nicht benötigtem russischem Flüssiggas (LNG) eine Geste der Demütigung nach. Im Zuge westlicher Sanktionen baute Russland unter dem Namen „Arctic LNG 2“ ein Flüssiggasterminal, über das ein Teil des nicht mehr zustellbaren Pipelinegases verschifft werden sollte. Das Vorhaben war bisher erfolglos, denn die LNG-Tanker blieben ohne Abnehmer und lagen vor Küsten oder auf offener See. Käufer fürchteten die Sanktionen. Nun hat ein Tanker erstmals im chinesischen Hafen Beihai Flüssiggas entladen und die Sanktionen damit durchbrochen. Da China momentan keinen Bedarf für LNG am Spotmarkt hat, interpretieren Experten den Kauf als einen Test der amerikanischen Haltung zu ihren russischen Energiesanktionen.

Derzeit befinden sich weitere russische LNG-Schiffe auf dem Weg nach Asien. Gleichzeitig findet in China gerade ein Stelldichein von Staatslenkern statt, deren gemeinsames Ziel es ist, ein Gegengewicht zur Dominanz der USA zu bilden. Die wichtigsten Figuren unter ihnen sind neben dem Gastgeber Xi Jinping (China) Wladimir Putin (Russland), Narendra Modi (Indien), Masoud Peseschkian (Iran) und Kim Jong-un (Nordkorea). Sie werden über neue Handelsabkommen und die geopolitischen Entwicklungen sprechen.     

Derweil setzt die Ukraine ihre Angriffe auf russische Energieinfrastruktur wie Pipelines, Raffinerien, Terminals und Rohstofflager fort. Ziel ist es, die Treibstoffversorgung zu schwächen und die Exporte einzuschränken. Das geschieht mit sichtbarem Erfolg, denn die Ölexporte über russische Häfen fielen zuletzt auf ein Vier-Wochen-Tief. Auf die Angriffe hat Donald Trump noch nicht reagiert. Er hat aber harte Sanktionen gegen Indien durchgesetzt, um die Ölimporte aus Russland zu stoppen.

Gemäß der Sanktionslogik müsste er sich auch China als Großimporteur russischen Öls vorknöpfen. Das traut er sich angesichts der Stärke des Landes vermutlich nicht. Indiens Abhängigkeit von russischen Ölimporten ist allerdings so groß, dass Präsident Modi gezwungen ist, sich mit aller Kraft gegen Trump zu stemmen. Nun ringen das bevölkerungsreichste Land und die stärkste Wirtschaftsmacht dieser Welt um die Durchsetzung ihrer Interessen. Angesichts der sich neu bildenden Allianzen in der Welt und einer inzwischen erkennbaren Durchsetzungsschwäche des Weißes Hauses, hat Indien durchaus Chancen, den Machtkampf zu gewinnen und den USA das nächste Erlebnis mit dem Bedeutungsverlust zuzufügen.

In den USA gilt die sommerliche Fahrsaison ab heute als beendet. Damit wird der Ölbedarf des größten Verbrauchers der Welt wieder sinken. Das Ölangebot wird indes mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen, weil die OPEC verlorengegangene Marktanteile zurückgewinnen will. Diese hatte sie im Rahmen der seit Jahren betriebenen Angebotskürzungen zur Sicherung des Preisniveaus abgegeben. Perspektivisch droht dem Markt nun eine Überversorgung. Der stehen natürlich viele Unwägbarkeiten aufgrund der geopolitisch unsicheren Lage gegenüber. Alles in allem prognostizieren Experten für die nächsten Monate trotzdem nachgebende Preise. Man darf gespannt sein, was da kommen wird.

An den Börsen richtet sich das Geschehen heute Morgen in keiner Weise nach derartigen Expertenideen. Nachdem die Ölnotierungen letzten Freitag nachgaben, steigen nun wieder deutlich an. Die Bewegung hat allerdings kein starkes Fundament, da die amerikanischen Händler einen Feiertag haben. Die Preise werden unter wenigen Brokern ausgeschachert.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 64,33 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 67,78 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 678,50 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8528 Euro Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich kaum, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Allenfalls könnte man ihnen einen leichten Hang nach unten zuschreiben. Die Trends in den verschiedenen Zeitbereichen verlaufen kurzfristig abwärts, mittelfristig aufwärts und längerfristig ebenfalls abwärts. Daraus lässt sich kaum eine plausible Perspektive ableiten. Seitwärts wäre eine Art gemeinsamer Nenner. So sieht es in der kurzfristigen Ansicht (3-Monate) seit einigen Tagen auch tatsächlich aus. Immerhin, es gibt keine erkennbare Tendenz zu einer ernsthaften Teuerung.  

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise lebt ebenfalls noch, Euphorie kommt aber nicht auf. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Preise sind trotz der jüngsten Teuerung noch im kaufbaren Bereich. Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 01. September 2025

Heizölpreise-Chart vom 01.September 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 01 September 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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Unsere Leser prognostizieren eine tendenzielle Seitwärtsbewegung.

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