Internationaler Markt
Hohe Unsicherheit und wenig Bewegung, so lässt sich die Situation am Ölmarkt zusammenfassen. Nach dem Ukraine-Gipfel mit lediglich vagen Ergebnissen und etlichen offenen Fragen üben sich die Trader in Zurückhaltung. Die Ölpreise tendieren seit Tagen seitwärts. Brent-Rohöl notiert heute Morgen bei 66,45 Dollar je Barrel.
Kurzfristig rechnen die Marktteilnehmer nicht damit, dass das Ölangebot aus Russland durch US-Sanktionen weiter beschnitten wird. Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine sind angestoßen. In dieser Phase dürften die USA zunächst auf neue Sanktionen gegen Russland und dessen Handelspartner verzichten. Allerdings zeichnet sich ein langer Prozess ab. Putin spielt auf Zeit und Trump kommen erste Zweifel, ob der russische Machthaber überhaupt einen Deal will.
Ein Frieden in der Ukraine würde die Ölpreise senken, weil Handelsbeschränkungen wegfielen und damit das Angebot stiege. Eine Verschärfung der Lage, etwa durch enttäuschende Verhandlungen und neue Sanktionsandrohungen, würde hingegen preisstützende Impulse liefern.
Geopolitische Unsicherheit und eine erwartete Überversorgung des Ölmarktes ergeben eine Mischung mit leicht dämpfendem Effekt auf die Ölpreise. Die letzten Monatsberichte von OPEC, EIA und IEA prognostizieren mittelfristig ein Überangebot. Die OPEC-plus bringt im September noch einmal mehr Öl an den Markt. Der globale Handel ist durch Trumps Zollpolitik zwar nicht so hart getroffen wie noch im Frühjahr befürchtet, fällt jedoch schwächer aus, als er sein könnte. Das spricht auch längerfristig für niedrigere Ölpreise.
Die Rohölnotierungen zeigten sich gestern weicher. Bei den Ölprodukten hingegen setzte sich ein moderater Anstieg durch. Hintergrund sind wiederholte ukrainische Angriffe auf die russische Volgograd-Raffinerie, die täglich rund 300.000 Barrel Rohöl zu Produkten verarbeitet. Herabfallende Drohnenteile sollen dort einen Brand ausgelöst haben. Die Preise für Gasöl legten zu, was sich auch im Binnenland bemerkbar macht.
Heute Morgen testen auch die Rohölnotierungen an den Ölbörsen ihr Aufwärtspotenzial. Ein nachhaltiger Anstieg würde allerdings überraschen. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 63,00 Dollar . Brent kostet 66,45 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 665,50 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8590 Euro
. Damit ist der Euro 1,1640 Dollar wert
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen zum Auftakt in die Wochenmitte an. Gasöl, ein Vorprodukt in der Produktion von Heizöl, hat sich gestern etwas verteuert am internationalen Ölmarkt. Das schiebt die Preise hierzulande nach ihrem jüngsten Rückgang wieder in die Aufwärtsrichtung. Am Morgen liegt der bundesweite Durchschnittspreis in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bei 88 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Die Kaufbereitschaft der Heizölkunden war zuletzt überdurchschnittlich hoch. Gleichzeitig ist die Hoffnung auf einen Preisrückgang recht stark ausgeprägt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage misst, signalisiert eine hohe Kaufbereitschaft. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 79 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Das Tiefpreissystem gibt in einigen Regionen Deutschlands noch immer ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer zeitnah Heizöl braucht, sichert sich mit einer Bestellung zu moderaten Preisen ab.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.