In Aussicht gestellte Zinssenkung der US-Notenbank bewegt die Ölpreise

25.08.2025, 11:53 Uhr von

2025-08-25T09:53:25.000Z
In Aussicht gestellte Zinssenkung der US-Notenbank bewegt die Ölpreise (25.08.2025)

Internationaler Markt

Die Ölnotierungen legten in der letzten Woche zu. Damit bestätigten sie den seit acht Wochen laufenden Seitwärtstrend der Preise. Die wöchentliche Handelsspanne lag in dieser Zeit unter plus/minus drei Prozent auf Basis der Tagesendwerte für Rohöl Brent. Gasöl zeigte sich mit Werten von plus/minus fünf Prozent volatiler. Auf Basis der täglichen Extremwerte kam die Volatilität sogar in die Nähe von plus/minus acht Prozent. Das verdeutlicht die Unsicherheit der Finanzjongleure zum fundamental recht gut ausgestatteten Ölmarkt. Ursächlich dafür sind in erster Linie die erratischen Sanktions- und Zollankündigungen der Trump-Administration.

Der Anfang letzter Woche sehr schwungvoll ins Rollen gebrachte Friedensprozess zum Ukraine-Krieg drohte bereits nach wenigen Tagen zum Rohrkrepierer zu verkommen. Dem stellt sich US-Vizepräsident Vance nun mit ein paar steilen Thesen entgegen. So erklärte er, dass Russland in den laufenden Friedensgesprächen die Bereitschaft gezeigt habe, von einigen seiner zentralen Forderungen abzurücken. Demnach gebe es inzwischen Übereinstimmung, dass die Ukraine ihre territoriale Integrität behalten solle. Der Kreml habe zudem erkannt, dass er in Kiew keine Regierung nach eigenen Vorstellungen einsetzen könne. Bestätigungen aus Moskau dazu liegen allerdings nicht vor.

Vance betonte zugleich, dass die USA keine Bodentruppen in die Ukraine entsenden würden, aber für Sicherheitsgarantien sorgen wollten, die es der Ukraine erlauben, den Krieg ihrerseits zu beenden. Belastbare Erklärungen zur Ausstattung der Garantien existieren nicht und Russlands Interesse am raschen Fortschritt im Friedensprozess wirkt alles andere als motiviert.

Derweil erhöht die Ukraine ihre Drohnenangriffe auf russische Energieeinrichtungen. Dabei wurden Berichten zufolge sowohl ein Reaktor des Atomkraftwerks in Kursk getroffen als auch ein Großbrand im Treibstoffterminal von Ust-Luga an der Ostsee ausgelöst. Russland meldet hierzu den Abschuss von mindestens zehn Drohnen über dem Hafen von Ust-Luga. Herabfallende Trümmerteile hätten den Brand in der nahen Raffinerieanlage ausgelöst. Dort werden Gas-Kondensate aus der Ölförderung zu Produkten wie Rohbenzin, Kerosin und Heizöl verarbeitet und vor allem nach Asien exportiert. Die Löscharbeiten dauerten am Sonntag noch an. Tage zuvor wurde bereits die Raffinerie von Nowoschachtinsk nahe der russisch-ukrainischen Grenze in Brand gesetzt. Dieser war sogar nach vier Tagen noch nicht vollständig unter Kontrolle gebracht.

Im Zollkonflikt haben die USA Indien mittlerweile zum Hauptkontrahenten erklärt. Dem Land drohen ab Mittwoch Strafzölle von insgesamt 50 Prozent auf alle Waren, die die USA aus Indien beziehen. 25 Prozent davon sind die Sekundärzölle, die aufgrund der indischen Ölimporte aus Russland erhoben werden. Es gibt kaum noch Aussicht auf einen positiven Last-Minute-Erfolg bei den Handelsgesprächen mit den USA, zumal ein Besuch amerikanischer Unterhändler in Neu-Delhi gerade abgesagt wurde. Die indische Regierung betont immer wieder, dass das russische Öl für ihre Wirtschaft unverzichtbar sei. Zudem kritisierte sie, dass Washington Indien für diese Importe attackiere, während größere Abnehmer wie China oder die EU von solcher Kritik verschont blieben. Der Konflikt hat das Zeug, die globale Ölnachfrage signifikant zu dezimieren, denn Indien ist der drittgrößte Ölverbraucher der Welt.

Für konkrete Bewegung bei den Ölpeisen sorgt derzeit die Aussicht auf eine Zinssenkung der US-Notenbank. Diese hat ihr Chef, Jerome Powell, am Freitag für September in Aussicht gestellt. Der Dollar gab darauf spürbar nach, während die Ölnotierungen ein wenig zulegten. Man erwartet vom Zinsschritt eine Belebung der Wirtschaft und der Ölnachfrage.

Heute Morgen setzt sich die Bewegung an den Ölbörsen moderat fort. Die Gasölnotierungen sind wieder einmal stärker betroffen als die Rohölnotierungen. Großes ist im Resultat aber nicht zu erwarten. Die Lage bleibt so unberechenbar wie in den letzten acht Wochen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,76 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 67,80 Dollar equal] gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 683,75 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8546 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,1701 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise tendieren weiterhin aufwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das stellt die Trends in den verschiedenen Zeitbereichen aber keineswegs infrage. Diese liegen im Rahmen der internationalen Vorgaben, wobei Heizöl ein Dollar-Bonus zuteilt wird. Die schwächelnde Währung dämpft seit einiger Zeit die Aufwärtsbewegungen des Ölmarkts. Kurzfristig und auf Jahressicht liegen Abwärtstrends vor, mittelfristig geht es aufwärts. Aus dieser Ambivalenz lässt sich kaum eine sinnvolle Preisprognose ableiten.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise kommt derweil vom hohen Optimismus zurück. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem unspektakulären Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Preise sind trotz der jüngsten Teuerung noch im kaufbaren Bereich.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 25. August 2025

Heizölpreise-Chart vom 25.August 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 25 August 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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