Fortschritte im EU-US-Zollkonflikt. Neue Sanktionen gegen iranisches Exportöl. Ölpreise steigen

22.08.2025, 09:08 Uhr von

2025-08-22T07:08:51.000Z
Fortschritte im EU-US-Zollkonflikt. Neue Sanktionen gegen iranisches Exportöl. Ölpreise steigen (22.08.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise legen heute den dritten Tag in Folge zu. Brent-Rohöl kostet am Morgen knapp 68 Dollar je Barrel. In kleinen Schritten nähern sich die Preise wieder der Marke von 70 Dollar je Barrel. 

Die Ursachen für den Preisanstieg sind vielfältig. Fortschritte bei Zollverhandlungen, das Scheitern der Waffenstillstandsbemühungen im Ukrainekrieg und neue Sanktionen bzw. Strafzölle gegen iranisches Exportöl und indische Ölimporte aus Russland werden angeführt. Es könnte aber auch eine simple Gegenbewegung nach dem Preisverfall der letzten Wochen sein.

Die EU und die USA konnten gestern eine Reihe strittiger Punkte für einen neuen Zoll-Deal beilegen. Vor allem die Zollsätze für Autoimporte sinken von 27,5 Prozent auf das Niveau von 15 Prozent, das für die meisten US-Importe aus der EU gilt. Ein umfassender und verbindlicher Vertrag ist allerdings in weiter Ferne. Bisher gibt es nur unverbindliche Erklärungen. Trotzdem hob die Meldung die Stimmung an den Finanzmärkten. Das zog Öl und andere Rohstoffe mit nach oben.

Unklar bleibt die Lage im Ukrainekrieg. Trump machte gestern seine üblichen kryptischen Andeutungen, die alle Türen offenlassen. Möglicherweise will die USA Kiew stärker als bisher mit Offensivwaffen unterstützen. Aber Washington hat keine Strategie. Amerikanische Trader, weit weg von der Situation in der Ukraine, hatten in den letzten Wochen darauf gesetzt, dass Trump einen Waffenstillstand durchsetzen kann. Diese Hoffnungen sind inzwischen völlig verflogen. Wetten auf fallende Ölpreise werden aufgelöst. 

Weitaus strikter gehen die USA gegen Iran und Indien vor. Gestern setzte das US-Finanzministerium einen griechischen Reeder und chinesische Ölterminals auf die Sanktionsliste. Sie sollen iranische Ölexporte logistisch unterstützt haben. Gleichzeitig erhöhte Washington den Druck auf Indien und prangerte den Opportunismus indischer Raffinerien an. Die Strafzölle sollen wie geplant in Kraft treten.

Auch Angola schaffte es gestern in die Schlagzeilen. Die Ölförderung sank zum ersten Mal seit Jahren wieder unter eine Million Barrel pro Tag. Angola hatte das OPEC-Kartell verlassen, um unabhängig von Quotenverpflichtungen seine Produktion ausweiten zu können. Das gelang aber offenbar nicht. Misswirtschaft, zu geringe Investitionen und das hohe Alter der Ölfelder sorgten für eine Halbierung der Ölproduktion in den letzten 17 Jahren.

Alles in allem bietet die Nachrichtenlage also genügend Auslöser für steigende Ölpreise. Die Spekulanten bleiben dennoch vorsichtig, denn eine realistische Ölverknappung ist nirgendwo in Sicht. Heute warten sie auf neue Impulse vom Chef der US-Notenbank zur Zinspolitik.

Brent-Rohöl kostet aktuell 67,80 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 63,67 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 683,25 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8624 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,1591 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Auch die Preise für Heizöl schleichen seit einigen Tagen nach oben. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 88,7 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Rohöl wird teurer, der Euro fällt und die Margen der Raffinerien für Diesel/Heizöl sinken nicht mehr. Das ist eine Mischung, die heute für weiter steigende Heizölpreise spricht.

Hinzu kommt eine immer noch rege Nachfrage im deutschen Heizölmarkt. Auch das Schwarm-O-Meter bleibt auf einer hohen Stufe.

Es misst den Kaufdruck anhand der Zahl der Bestellungen und der Zahl der Preisanfragen. Der Ausblick trübt sich allerdings ein. In der täglichen Lesereinschätzung erwartet jetzt ein knappes Viertel der Stimmen steigende Heizölpreise – mehr als üblich.

Die Lage hat sich indes seit dem Frühsommer kaum verändert. Zollkonflikte, Sanktionen, Zinshoffnungen und vor allem ein enormes Überangebot an Öl, das auf den Ölmarkt zurollt. Wenn sich daran nichts ändert, spricht nur wenig für einen steilen Ölpreisanstieg. Goldene Zeiten für Heizölverbraucher: Sie können das aktuell immer noch sehr niedrige Preisniveau nutzen oder sogar auf eine Preiswende nach unten spekulieren.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 22. August 2025

Heizölpreise-Chart vom 22.August 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 22 August 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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