Das Überangebot ist fest in den Köpfen und flüchtig im Preis

20.10.2025, 11:15 Uhr von

2025-10-20T09:15:21.000Z
Das Überangebot ist fest in den Köpfen und flüchtig im Preis (20.10.2025)

Internationaler Markt

Mit dem dritten Wochenverlust in Folge nehmen die Ölpreise den schon länger vermuteten Verlauf. Sie beginnen die prognostizierte Überversorgung einzupreisen. Eine Selbstverständlichkeit ist der Preisabgang aber keineswegs, da der Weg noch immer mit vielfältigen geopolitischen Störquellen gepflastert ist. Aktuell befindet sich der Rohölpreis für das Barrel Brent im unteren Viertel der in diesem Jahr eröffneten Preisspanne.

Die für den Ölpreis relevanten Störpotenziale sind eng mit dem Ukraine-Krieg und dem Zollkonflikt zwischen den USA und China verbunden. In beiden Fällen wirken unmittelbare Impulse auf den Ölmarkt. Das war beim mittlerweile entschärften Gaza-Krieg nicht der Fall. Hier wurde die Risikoprämie im Ölpreis von allgemeinen Kriegssorgen getragen.

Das ukrainische Militär attackiert Russlands Energiewirtschaft mit zunehmenden Erfolg. Die daraus resultierenden Einnahmerückgänge bei Öl- und Gasexporten reißen spürbare Löcher in die russische Kriegskasse. Über diesen gewollten Schaden hinaus kann es zu weiteren Versorgungsproblemen kommen. So hat ein ukrainischer Drohnenangriff die größte Gasverarbeitungsanlage der Welt im russischen Orenburg getroffen und zu einem vorübergehenden Stopp der Gaslieferungen aus Kasachstan geführt. Wie lange der Zufluss gestoppt oder gedrosselt bleiben muss, ist nicht bekannt. Das kasachische Energieministerium weist präventiv darauf hin, dass durch die Unterbrechung auch kein Öl mehr gefördert werden kann, da im angeschlossenen Feld Gas und Öl gemeinsam produziert werden. Eine Reduktion der Gasförderung lässt sich nicht ohne die Reduktion der Ölförderung realisieren. Ein längerer Stillstand kann deshalb auch den Ölpreis treffen.

Ein Anstieg der Ölpreise im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt muss nicht zwangsläufig von Kampfhandlungen ausgelöst werden. Er kann auch Folge von Zöllen und Sanktionen sein. US-Präsident Trump droht Indien beispielsweise mit hohen Zöllen, falls das Land seine Rohölimporte aus Russland nicht stoppt. Nach seiner Aussage sei Premierminister Modi nun gewillt, auf russische Lieferungen zu verzichten. Der Rohölbezug aus anderen Provenienzen wird den Preis für Indien aber definitiv in die Höhe treiben. Damit werden Indiens Exportprodukte wie Benzin und Diesel ebenfalls teurer. Bisher bestreitet Indien das Eingehen auf Trumps Forderung. Eine Erhöhung der Zölle würde vermutlich eine umgekehrte Wirkung haben, da sie schädlich für die Wirtschaftsentwicklung und die Ölnachfrage ist.

Dieser Umstand wird auch im Zollkonflikt zwischen den USA und China widergespiegelt, der kommende Woche in Malaysia in die nächste Verhandlungsrunde gehen wird. Ziel ist es, einen Gipfel zwischen Trump und Xi vorzubereiten, bei dem Zollerhöhungen ad acta gelegt werden sollen. Da die Aussetzung der Strafzölle im November endet, drohen andernfalls Abgaben von bis zu 145 Prozent. Trump räumt die negative wirtschaftliche Wirkung solcher Zölle ein. Damit verbreitet er Hoffnungen auf eine Entspannung, stabile Märkte und eine anhaltend hohe Ölnachfrage, die allerdings eher zu stabilen als zu sinkenden Ölpreisen führen würde.

An den Ölbörsen wurde dem Preisabstieg Ende letzter Woche ein vorläufiges Ende gesetzt. Dieser Umstand wird heute Morgen zwar nicht fulminant eingerissen, beim Rohöl aber immerhin infrage gestellt. Aussagekräftig wird die Börsenbeobachtung allerdings erst heute Nachmittag, wenn die Wall Street eröffnet.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 57,26 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 61,01 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 637,50 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8572 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,1663 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen moderat zu, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Damit halten sie sich eng an die internationalen Vorgaben. Die Trendkanäle in den verschiedenen Zeitansichten sind davon unbetroffen. Sie zeigen sich momentan solide und sehr verbraucherfreundlich, da sie in allen Zeitbereichen abwärts weisen. Formal sind die Trendkanäle in Ordnung. Real sind sie noch nicht deutlich besser als eine Seitwärtsbewegung. Was nicht ist, kann aber noch werden.

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Heizölpreise-Chart vom 20. Oktober 2025

Heizölpreise-Chart vom 20.Oktober 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 20 Oktober 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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