Internationaler Markt
Donald Trump und seine erratische Politik beherrschen weiterhin die Meinungsmaschine zur Ölpreisentwicklung. Im Klartext heißt das, Analysten und Finanzjongleure stehen der Preisfrage genauso unsicher gegenüber wie laienhafte Ölkäufer. Die Konsequenz ist ein volumenschwacher Ölhandel mit seitwärts driftenden Preisen.
Nachdem Trumps Woche, gemeint ist damit die vergangene, mehr Fragen als Antworten geschweige denn Taten zur Beendigung des Ukraine-Kriegs hervorbrachte, wird klar, dass dem singulären Treffen zweier Alphapräsidenten eine ganze Veranstaltungsreihe folgen muss. Gestern fand der erste Termin in Washington unter der Überschrift „Trump, Selenskyj und die Europäer“ statt. Bemerkenswert ist die Geschwindigkeit, mit der die Zusammenkunft zustande kam. Sie geht vermutlich auf das Konto des unberechenbaren Präsidenten der USA, dem jedwede diplomatische Etikette zuwider ist. Nicht minder bemerkenswert sei dem Vernehmen nach das Auftreten der Europäer gewesen, die sich als echtes Team präsentierten.
Der Schock über Trumps Wendehalsigkeit gegenüber Putin zum Waffenstillstand als Symbol für ernstgemeinte Friedensverhandlungen veranlasst die Europäer, im weiteren Verlauf des Prozesses Sicherheitsgarantien für die Ukraine auszudefinieren. Das soll in einer unausweichlichen Form für alle Beteiligten erfolgen. Ob so etwas mit den USA unter Präsident Trump überhaupt möglich ist, darf bezweifelt werden. Der von Trump gestrichene Waffenstill als Einleitung für Friedensverhandlungen wird den nun laufenden „Verhandlungen unter Freunden“ zudem als störendes Element erhalten bleiben.
Zusammenfassend kann das gestrige Treffen als kommunikative Entspannung im Vergleich zu früheren Eskalationen beschrieben werden. Es signalisiert einen möglichen Neustart in der Diplomatie mit europäischer Finanzierung eines Rüstungspakets, dem Vorschlag eines Verhandlungsgipfels mit Russland und gewissen Zugeständnissen an den US-Präsidenten. Echte Fortschritte sind bislang aber eher vage und die entscheidenden Fragen bleiben ungelöst.
Solange diese Unsicherheiten anhalten, wird man sich am Ölmarkt kaum aus der Deckung wagen. Die Preise dürften ihren Seitwärtskurs fortsetzen. Der naheliegende Richtungswechsel zu fallenden Preisen aufgrund einer sich andeutenden Überversorgung des Markts benötigt ein Signal der geopolitischen Entspannung. Der Waffenstillstand im Ukraine-Krieg wäre so ein Weckruf. Er würde die nach wie vor drohenden Sekundärzölle der USA gegen alle Staaten, die russisches Öl kaufen, vergessen lassen und Russland als sicheren Ölanbieter rehabilitieren. Aktuell ist allein Indien mit diesen Zöllen belegt. An China traut sich Trump nicht ran. Beide Länder zusammen sind die mit Abstand größten Abnehmer russischen Öls.
An den Börsen verläuft der Handel in den erwartet ruhigen Bahnen. Gestern legten die Notierungen etwas zu. Heute Morgen kommen die Rohölnotierungen zurück, während Gasöl das erreichte Niveau hält.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,68 Dollar und das Barrel Brent zu 65,88 Dollar
gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 652,25 Dollar
. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8562 Euro
. Damit kostet der Euro 1,1677 Dollar
. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise tendieren weiterhin abwärts. Seit gestern steigen sie allerdings ein wenig, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das stellt den Trend aber keineswegs infrage. Sie liegen damit im Rahmen der internationalen Vorgaben. Aus Verbrauchersicht entwickeln sich die Heizölpreise durchaus freundlich. In der Aussage steckt allerdings keine Perspektivbetrachtung. Die ist angesichts der gewaltigen Marktunsicherheit derzeit nicht möglich.
Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist lebhaft. Das gilt auch für die Hoffnung auf tiefere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ziemlich starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt allen Regionen der Republik Kaufsignale an.
Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Diese Preise sind definitiv im kaufbaren Bereich.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.