Internationaler Markt
Die Ölpreise starten heute Morgen erneut weicher, nachdem sie bereits in den vergangenen drei Handelstagen Teile ihres kräftigen Anstiegs aus der Vorwoche abgegeben haben. Brent-Rohöl notiert bei 64,40 Dollar je Barrel.
Der Markt befindet sich derzeit in einer abwartenden Haltung. Im Fokus stehen die Zinsentscheide in Europa und den USA – heute und morgen. Entscheidend ist dabei die Frage, ob die EZB und die Fed das Wirtschaftswachstum durch Zinssenkungen ankurbeln und damit auch die Ölnachfrage stützen werden. Für die US-Notenbank Fed rechnen die Analysten fest mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Der Blick ist richtet sich deshalb bereits auf die Perspektive für das kommende Jahr und das Interesse gilt vor allem dem Ausblick, den Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz geben wird.
Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer zudem das für Donnerstag angesetzte Treffen zwischen US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi. Heute macht Trump Station in Südkorea, nachdem er während seiner Asienreise bereits eine Reihe von Handelsvereinbarungen treffen konnte. Ob sich auch im Handelsstreit mit China eine Entspannung abzeichnet, bleibt abzuwarten – Anzeichen dafür gibt es. Fortschritte in Sachen Handelsabkommen würden den Druck auf die Ölnotierungen verringern.
Wie sich die OPEC-Plus am kommenden Wochenende in Sachen Förderanhebungen entscheidet, dürfte auch von den Signalen abhängen, die aus dem Gespräch zwischen Trump und Xi hervorgehen. Delegierte der OPEC-Plus halten es derzeit für wahrscheinlich, dass die Allianz ihre Förderung im Dezember um weitere 137.000 Barrel pro Tag ausweiten wird. Diese Aussicht nahm gestern etwas von der Sorge vor einer Angebotsverknappung infolge der jüngsten Sanktionen der USA und der Europäischen Union gegen Russland – und wirkte preisdämpfend.
Die Unsicherheit am Ölmarkt bleibt insgesamt hoch. Es bleibt abzuwarten, ob sich die dämpfenden oder treibenden Impulse durchsetzen können. Heute früh suchen die Ölpreise nach einem ersten Abwärtstest ihre Richtung.
Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 60,10 Dollar
. Brent kostet 64,41 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 699,50 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8597 Euro
. Damit ist der Euro für 1,1643 Dollar zu haben
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise haben ihren jüngsten Anstieg vorerst gestoppt und bewegen sich leicht abwärts. Am heutigen Morgen liegt der bundesweite Durchschnittspreis in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bei 92,95 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Wie sich die Preise im weiteren Tagesverlauf entwickeln, hängt von der Stimmung am internationalen Ölmarkt ab. Ein wichtiger Einflussfaktor sind derzeit mögliche Handelsvereinbarungen, die US-Präsident Trump auf seiner Asienreise anstrebt. Insbesondere das Treffen mit Chinas Präsident Xi am Donnerstag steht im Fokus. Eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt dürfte die Ölpreise stützen, wenn nicht andere Marktimpulse dagegenarbeiten.
Heizölkunden halten sich derzeit mit Bestellungen zurück. Ihre Hoffnung auf tiefere Preise schwankte in den vergangenen Tagen deutlich und liegt heute unter dem üblichen Niveau. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage misst, signalisiert eine mittlere Kaufbereitschaft. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 73 Prozent der Befragten sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Trotz des jüngsten Preisausschlags nach oben zählen die Heizölpreise noch immer zu den günstigeren – das zeigt ein Blick auf den Jahresvergleich.
Darüber hinaus gilt mehr denn je: Zukunftsfähig werden wir nur, wenn wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln.
