Venezuela-Krise sorgt für Unruhe an den Ölbörsen. IEA erwartet Ölschwemme auch im nächsten Jahr

12.12.2025, 10:39 Uhr von

2025-12-12T09:39:54.000Z
Venezuela-Krise sorgt für Unruhe an den Ölbörsen. IEA erwartet Ölschwemme auch im nächsten Jahr (12.12.2025)

Internationaler Markt

Die Preise für Rohöl näherten sich gestern der 60-Dollar-Marke und damit einem neuen Monatstief. Doch dann drehten sie wieder nach oben. Aktuell kostet Brent-Rohöl ähnlich wie gestern 61,7 Dollar je Barrel.

Stabile Aktienmärkte und die Zinssenkung der amerikanischen Notenbank heben derzeit die Stimmung an den Finanzmärkten in aller Welt. Im Ölmarkt sorgt die Lage in Venezuela weiterhin für Wirbel. Amerikanisches Militär hatte einen Tanker vor der Küste des südamerikanischen Landes gekapert. Mehrere Nachrichtenagenturen zitieren Insider, die von weiteren militärischen Angriffen auf Tanker mit venezolanischem Öl ausgehen. 

Mindestens drei bereits beladene Tanker warten derzeit in den Ölhäfen Venezuelas ab, wie sich die Lage entwickelt. Über 80 Prozent der Exporteinnahmen des Landes hängen an Ölexporten, die vor allem Richtung China fließen.

Die Sanktionen der USA sind schon seit 2019 in Kraft. Washington drängt dort auf einen Regimewechsel und einen Stopp von Drogenlieferungen. In den letzten Monaten wurden bei militärischen Angriffen der USA auf vermeintliche Drogenboote aus Venezuela mindestens 80 Menschen getötet. 

Der amtierende Präsident Maduro kann sich seit 2013 nur mit massiven Wahlmanipulationen an der Macht halten. Das ehemals relativ wohlhabende Land, das über die größten Ölreserven der Welt verfügt, wurde in den letzten Jahren vollständig heruntergewirtschaftet. Der größte Teil der Bevölkerung ist verarmt. Etwa acht Millionen Menschen haben das Land in den letzten Jahren verlassen.

Auch die Folgen des Ukrainekriegs sorgen für Sorgenfalten bei den Ölhändlern. Erstmals ist es ukrainischen Drohnen gelungen, eine Ölplattform im weit entfernten Kaspischen Meer anzugreifen. Der russische Ölkonzern Lukoil musste die Produktion bis auf weiteres einstellen.

Die Nachrichtenlage sorgt dafür, dass die Ölpreise nicht weiter einbrechen. In einem ruhigeren Umfeld wäre das wohl schon lange geschehen. Der neue Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) zum globalen Ölmarkt bestätigte gestern das Bild einer Angebotsflut in diesem und im nächsten Jahr.

Immer mehr Öl muss in Öltanks an Land oder auf Tankern zwischengelagert werden, da sich keine Abnehmer finden. Die Exportausfälle in den letzten Wochen in Kuweit, Kasachstan, Russland und Venezuela sorgen im laufenden Quartal nur für eine leichte Entspannung. Etwa 3 Mio. Barrel pro Tag fließen in diesem Jahr zusätzlich auf den Markt. Im nächsten Jahr werden weitere 2,4 Mio. Barrel pro Tag erwartet. Dem steht eine Ölnachfrage gegenüber, die pro Jahr nur um 0,8 bis 0,9 Mio. Barrel pro Tag steigen wird. Der Überschuss beim Ölangebot wächst also ständig an und drückt auf die Preise.

Zu diesem Schluss sind wohl auch viele Ölhändler gekommen. Die Ölpreise legen trotz der Spannungen in Venezuela nur minimal zu. Brent-Rohöl kostet aktuell 61,75 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte WTI steht bei 58,09 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil wird zu 642,75 Dollar je Tonne gehandelt Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8523 Euro wert Preise fallen. Der Euro steht bei 1,1731 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Weder die schwachen internationalen Vorgaben noch der starke Euro können die Heizölpreise am Morgen unter die Marke von 90 Euro drücken. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen kaum veränderten landesweiten Durchschnittswert von 90,3 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). 

Die Schlagzeilen zur Lage in Venezuela und Russland sorgen allerdings für Nervosität bei den Verbrauchern. Die Zahl der Bestellungen ist im Wochenverlauf deutlich gestiegen, trotz der kaum veränderten Preise.

Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Preisanfragen und der tatsächlichen Bestellungen vergleicht, ist aus seiner Lethargie erwacht und steht jetzt wieder auf der zweithöchsten Stufe. Die Preiserwartungen bleiben stabil. Die Werte in der täglichen Lesereinschätzung haben sich kaum verschoben.

Das wachsende Kaufinteresse kommt nicht von ungefähr. Eine vollständige Blockade Venezuelas und wachsende Probleme im russischen Ölexport könnten zumindest die Stimmung an den Ölbörsen drehen, auch wenn sich an der Überversorgung des Marktes nichts Grundsätzliches verändert. Wer vor einem leeren Tank steht, kann sich jetzt zu immer noch moderaten Preisen versorgen.

Trotzdem gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 12. Dezember 2025

Heizölpreise-Chart vom 12.Dezember 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 12 Dezember 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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