Internationaler Markt
Aus Moskau dringen nur spärliche Informationen über die gestrigen Gespräche zum US-Friedensplan für die Ukraine nach außen. Die Rohölnotierungen suchen heute Morgen ihre Richtung. Brent-Rohöl steht bei 63 Dollar je Barrel.
Zwar ist von einem „sehr nützlichen“ Austausch die Rede, sicher ist allerdings vor allem eines: Die Pendeldiplomatie geht weiter. Die amerikanischen Unterhändler werden in Washington Bericht erstatten und erneut mit der Ukraine und den Europäern sprechen. Ob der US-Sondergesandte Witkoff und sein Team Kompromisse ausloten konnten, ist fraglich. Bereits vor dem Treffen war klar, dass Präsident Putin die Änderungen am Friedensplan ablehnt, die zuletzt so angepasst worden waren, dass Kiew ihnen zugestimmt hätte. Eine Lösung bleibt möglich, doch schnell wird sie wahrscheinlich nicht kommen. Die Marktreaktion ist bislang entsprechend verhalten.
Gestern gaben die Ölnotierungen an ICE und NYMEX im Tagesverlauf nach, vor allem aufgrund von technischen Faktoren und weil Trader Gewinne mitnahmen. Heute Nachmittag stehen die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des Energieministeriums DOE an. Der Branchenverband API meldete vorab, dass die landesweiten Rohölreserven stärker als erwartet gesunken sind, während sich die Lagerbestände bei Benzin und Destillaten (Heizöl und Diesel) deutlich erhöhten. Diese Daten belasten in erster Linie die Produktpreise. Das macht sich auch bei Gasöl, dem Vorprodukt in der Produktion von Heizöl, bemerkbar.
Noch in dieser Woche dürfte das staatliche saudische Ölunternehmen Saudi Aramco seine Januar-Preise für den asiatischen Markt veröffentlichen. Analysten rechnen mit erneuten Senkungen, denn das erste Quartal ist traditionell das nachfrageschwächste des Jahres. Eine Preissenkung würde signalisieren, dass das Angebot die Nachfrage am Markt übersteigt und Druck auf die Ölpreise ausüben.
Zugleich stützt aber die Erwartung einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank Fed die Hoffnung auf konjunkturelle Impulse und damit auf eine stärkere Ölnachfrage. Für die Ölpreiseentwicklung bedeutet das voraussichtlich weitere Schwankungen innerhalb der seit Wochen bekannten Preisspanne. Unter dem Strich lässt sich dabei derzeit eine leichte Abwärtstendenz erkennen.
Die Rohölnotierungen starten zur Stunde einen Erholungsversuch nach dem Preisrückgang am Dienstag. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 59,27 Dollar
. Brent kostet 63,01 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 669,25 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8584 Euro
. Damit ist der Euro für 1,1647 Dollar zu haben
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise starten mit einem leichten Minus in die Wochenmitte. Gesunkene Gasölpreise am internationalen Ölmarkt wirken sich aus. Der bundesweite Durchschnittspreis liegt am Morgen in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bei 90,35 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Nach dem deutlichen Rückgang in der Vorwoche fallen die Preisbewegungen der letzten Tage kleiner aus. Das Bestellaufkommen bleibt dennoch überdurchschnittlich hoch. Zugleich setzen viele Heizölkunden darauf, dass die Preise weiter nachgeben. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage misst, signalisiert eine hohe Kaufbereitschaft. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung rechnen 83 Prozent der Befragten mit sinkenden Preisen.
Das Tiefpreissystem gibt in vielen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer zeitnah Heizöl braucht, kann sich mit einer Bestellung zu aktuell moderaten Konditionen absichern.
Darüber hinaus gilt mehr denn je: Zukunftsfähig werden wir nur, wenn wir konsequent auf Verbrauchsreduzierung setzen – durch technische Maßnahmen ebenso wie durch bewusstes Verhalten.
